Internationaler Markt
Die Stimmung auf den internationalen Finanzmärkten hat sich gestern aufgehellt. Trumps Pläne für hohe Schutzzölle stoßen in den eigenen Reihen auf heftige Kritik. Die Risiken eines globalen Handelskrieges sinken dadurch. Auch die nun absehbare Bildung einer Groko in Deutschland wird erleichtert zur Kenntnis genommen. Das Wahldebakel moderater Kräfte in Italien wird dagegen achselzuckend hingenommen.
Die gute Laune der Finanzmärkte hat den zunächst lethargischen Handel auf den Ölmärkten im Tagesverlauf belebt. Die Preise für Brent-Rohöl zogen um einen Dollar je Barrel an, ohne dass es nennenswerte Meldungen aus dem Ölmarkt gegeben hätte. Auch der seit Tagen steigende Dollar, der Öl in anderen Währungsräumen verteuert, konnte den Trend nicht stoppen.
Unterdessen läuft die Diskussion über die längerfristige Entwicklung des Ölmarktes weiter. Die einflussreiche Internationale Energieagentur (IEA) hat gestern ihren Fünfjahresausblick veröffentlicht. Sie rechnet auch in den kommenden Jahren mit einer starken Ölnachfrage. Sie erwartet aber auch einen sehr raschen Anstieg der amerikanischen Schieferölmengen. Die US-Produktion insgesamt werde bis 2023 um 2,7 auf 12,1 Mio. Barrel pro Tag zulegen. Das wäre dann deutlich mehr als Russland, die aktuelle Nr. 1 der Ölförderländer. Zählt man die anderen „Liquids“ dazu (Propan, Ethan etc.), dann werfen die Amerikaner sogar knapp 17 Mio. Barrel pro Tag auf den Markt. Das wären 4 Mio. Barrel mehr als heute.
Diese Ölschwemme wird die OPEC-Staaten immer weiter zurückdrängen. Die USA werden zum Selbstversorger und können fast im Alleingang die zusätzliche globale Ölnachfrage decken. Der Rest kommt dann aus Kanada, Brasilien und Norwegen.
Die Ölbranche klopft sich derweil trotz dieser Aussichten auf der großen Ölkonferenz in Houston gegenseitig auf die Schultern. OPEC-Vertreter beschwören die Stabilität ihres mittlerweile globalen Ölkartells. Die Branche feiert die höheren Ölpreise. Das Buffet sei wieder besser geworden, heißt es unter den Journalisten.
Des einen Freud, des anderen Leid, wird sich der Heizölkäufer denken. Heute Morgen legen alle Märkte, also auch der Ölpreis, weiter zu. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt auf 62,57 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl legt auf 65,47 US-Dollar je Barrel zu. Gasöl tendiert nur minimal fester bei 570,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar liegt etwas schwächer bei 0,8101 Euro. Damit kostet der Euro 1,2341 Dollar.
Nationaler Markt
Der Heizölpreise bleiben nun schon den vierten Handelstag in Folge zwischen 58 und 59 Euro für eine Standardlieferung, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Preise bewegen sich in der Mitte zwischen dem Hoch im Januar und dem Tief im Februar.
Der Binnenmarkt für Heizöl bleibt sehr aktiv. Die Temperaturen steigen zwar rasch an, was den einen oder anderen Kaufinteressenten wohl zögern lässt. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt jedoch eine sehr hohe Kaufbereitschaft für die nächsten Tage. Der Preisoptimismus (fallende Preise) ist nicht sehr stark ausgeprägt, was die hohe Kauflust erklären könnte. Immerhin ein Viertel der Kaufinteressenten rechnet damit, dass die Heizölpreise wieder steigen werden.
Die Charttechnik zeigt im kurzfristigen Bild (3 Monate/12 Monate) den Abwärtstrend seit Jahresbeginn. Der Aufwärtstrend seit dem Sommer bzw. seit Anfang 2016 bleibt jedoch intakt, was in den längerfristigen Chartbildern (36 Monate/60 Monate) deutlich wird. Hier gibt es also keine klare Vorgabe.
Was tun? Das Wetter ist seit Jahresbeginn unvorhersehbar. Auf einen sehr milden Januar folgte ein sehr kalter Februar. Der März beginnt mit Plusgraden, aber neue Überraschungen kann niemand ausschließen. Wer mit einer Rückkehr des kalten Wetters rechnet und nicht mehr viel im Tank hat, sollte die aktuellen Preise nutzen und seinen Bedarf zumindest mit einer Teilmenge (1.000 bis 1.500 Liter) decken. Die Versorgung ist damit gesichert, aber ein Nachkauf bei einem möglichen Preiseinbruch bleibt weiter möglich.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil