Internationaler Markt
Die Versorgungslage am Ölmarkt ist entspannt, obwohl in den letzten Monaten weniger Öl gefördert als nachgefragt wurde. Im US-Energieministerium rechnet man in diesem Jahr gleichwohl mit einer globalen Überproduktion. Das liegt in erster Linie am enormen Zuwachs der amerikanischen Schieferölgewinnung. Die Investitionen in diesen Sektor haben ein neues Rekordhoch erreicht. Ein großer Teil der weltweiten Investitionen in Ölinfrastruktur werden davon angezogen.
In der OPEC verbreitet sich aufgrund der Entwicklung Nervosität. Zwischen Saudi-Arabien und Iran herrscht eine handfeste Meinungsverschiedenheit über das preisliche Ziel der Kürzungspolitik. Während die Saudis gegenwärtig einen möglichst hohen Ölpreis anstreben, um mit dem Börsengang ihrer Saudi-Aramco ordentlich Kasse zu machen, möchte Teheran nicht über 60 Dollar pro Barrel für Brent gehen. Bei höheren Preisen sei die Investition in die US-Schieferölproduktion zu attraktiv. Damit könnten sie richtig liegen. Der jüngste Kursverfall beim Öl soll bereits dazu geführt haben, dass weniger gebohrt wurde als zuvor.
Momentan sind Ölpreisbewegungen und fundamentale Daten schwierig in Zusammenhang zu bringen. Es sieht vielmehr danach aus, dass die Finanzszene die Aktienbörsen zur Grundlage ihrer Aktivitäten im Öl gemacht hat. Läuft der Dow Jones gut, ziehen die Ölpreise mit. Umgekehrt gilt das auch.
Zum Wochenschluss zogen die Ölnotierungen noch einmal ordentlich an. Der Ölmarkt bot dazu keinen Anlass. Im Gegenteil, Libyen, eines der permanenten Sorgenkinder unter den Ölförderern, wird ein wegen Streiks stillgelegtes Ölfeld wieder in Betrieb nehmen. Damit wird vor allen Dingen Europa mehr gutes Öl zufließen. An den Börsen, Aktien und Öl, wurde statt dieser Meldung die positive Arbeitsmarktstatistik der USA bepreist.
Heute Morgen starten die Ölnotierungen auf hohem Niveau in die Woche. Sie zeigen allerdings eine Andeutung von Kursrückgang. Für Gewissheit in der Sache ist es noch zu früh.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 61,93 Dollar und das Barrel Brent zu 65,40 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 573,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8110 Euro. Damit kostet der Euro 1,2328 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise klettern weiter aufwärts, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Um eine besorgniserregende Bewegung handelt es sich zwar nicht. Schließlich findet sie in den kurzfristigen Ansichten innerhalb von Abwärtstrends statt. Aber sie macht die permanenten Sticheleien der Finanzszene deutlich, die Verbrauchern gar nicht gefallen.
Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt ebbt langsam ab. Käufer ordern durchaus noch beherzt, allerdings bei niedrigerem Gesamtinteresse. Das zeigt sich auch unter den Beobachtern. Die verbliebenen Meinungsgeber sind immerhin deutlich bärisch eingestellt. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere nur noch auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Preistrends sind für Verbraucher einigermaßen freundlich. In den kurzfristigen Darstellungen geht es abwärts. Gemäß der 12-Monats-Ansicht ist alles möglich. Die längerfristigen Ansichten zeigen Aufwärtstrends. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtsmodus.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, verschaffen Sie sich durch einen Heizölkauf Ruhe, gegebenenfalls durch den Kauf einer Teilmenge! Als Preisspekulant, sollten Sie ein Geduldspolster mitbringen, das über den Winter hinausgeht.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil