Internationaler Markt
Solange eine Entscheidung über die Zukunft des Atomabkommens mit dem Iran aussteht, bleibt es unwahrscheinlich, dass sich die Ölpreise anhaltend in die eine oder andere Richtung orientieren. Nach der jüngsten Preisentspannung am Maifeiertag konnten die Ölfutures gestern einen Teil des Abgangs ausgleichen. Sie bewegen sich derzeit allerdings in relativ enger Spanne. Die Furcht vor US-Sanktionen gegen den Iran mit Auswirkung auf den iranischen Rohölexport stützt und verhindert eine deutlichere Abwärtsbewegung. Ein starker Anstieg der Preise von WTI und Brent wird auf der anderen Seite durch immer neue Rekorde in der US-amerikanischen Ölproduktion begrenzt.
Vor dem Hintergrund dieser bestimmenden Impulse hatten die US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) gestern wenig Einfluss auf die Preisentwicklung an ICE und NYMEX. Obwohl das DOE am Nachmittag eine noch deutlichere Zunahme der Rohölbestände meldete als das American Petroleum Institute (API) zuvor, blieb eine klar erkennbare Reaktion aus. Unter dem Strich sind auch die DOE-Zahlen zur Veränderung der US-Ölbestände eigentlich preisdämpfend zu werten.
Die Veränderung der Öl-Bestände in den USA in Zahlen:
Rohöl: +3,4 Mio. Barrel (API) bzw. +6,2 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -4,1 Mio. Barrel (API) bzw. -3,9 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +1,6 Mio. Barrel (API) bzw. +1,2 Mio. Barrel (DOE)
Preisstützend wirkten am Mittwochabend Äußerungen der US-Notenbanker, die ein positives Fazit in Bezug auf Inflation, Investitionen, Arbeitsmarkt und Konjunktur in den USA zogen.
Die Notierungen an den Ölbörsen haben sich von den Vortagestiefs erholt und starten mit leichter Aufwärtstendenz in den Tag. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 67,92 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 73,29 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 646,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet 0,8342 Euro. Damit ist der Euro heute Morgen für 1,1982 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise sind heute Morgen noch unentschieden. Mit einem Durchschnittspreis von 64,70 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3000 l) ergibt sich kaum eine Veränderung gegenüber der ersten Wochenhälfte. Die 3-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz bildet das ab.
Das Interesse am Heizölkauf hat der Jahreszeit entsprechend nachgelassen. Nutzer, die eine Preisanfrage auf dieser Plattform starten, bestellen allerdings zu einem hohen Anteil. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass der Preisoptimismus sich in Grenzen hält. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl steht auf einem hohen Wert für die Kaufbereitschaft. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. In der Lesereinschätzung erwarten 72 Prozent künftig sinkende Preise. Das ist ein moderates Ergebnis im Vergleich zu den Werten, die dieses Instrument anzeigt, wenn Kunden die Preisentwicklung optimistisch einschätzen.
Es bleibt dabei: Die Preistrends halten ein hohes Frustrationspotenzial für Verbraucher bereit. In fast allen Zeiträumen zeigen die Charts Aufwärtstrends. Allein in der sehr langfristigen 10-Jahresansicht weist der Trendkanal unbeirrt abwärts.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt und Sie gern auf Nummer sicher gehen, dann sollten Sie bestellen. Liegt Ihnen das Spekulieren, dann bietet es sich an, zunächst einen Teil des Bedarfs zu decken, um bei einem etwaigen Preisabgang noch einmal zugreifen zu können. Geduld ist dafür derzeit unabdingbar.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil