Internationaler Markt
Die Ölpreise befinden sich in dieser Woche weiter auf Stabilisierungskurs. Bullische und bärische Impulse zerren sie mal in die eine, mal in die andere Richtung. Das Ergebnis ist eine von Schwankungen geprägte Seitwärtsbewegung nach der Abwärtskorrektur, die Brent und WTI in der zweiten Oktoberwoche durchlaufen hatten.
Gestern gaben die Ölfutures bis zum Mittag zunächst deutlich nach, bekamen dann in der zweiten Tageshälfte jedoch wieder starken Rückenwind. Enttäuschende US-Konjunkturdaten waren der Auslöser. Sie belasteten den Dollar und ließen ihn auf den tiefsten Stand seit Anfang Oktober fallen. Das machte Öl für Käufer aus anderen Währungsräumen günstiger. Die entsprechend höhere Nachfrage ließ die Notierungen rasant steigen.
Wohin die mittelfristige Preisentwicklung gehen wird, das ist derzeit schwer einzuschätzen. Die Unsicherheit der Marktteilnehmer ob dieser Frage zeigt sich in den schwankenden Kursen an den Ölbörsen. Auf der bärischen Seite sehen wir die Sorge um die chinesische Nachfrage, ausgelöst durch die fortgesetzte Null-Covic-Strategie des Landes. Zudem fürchten die Marktteilnehmer eine globale Rezession, die sich ebenfalls negativ auf die Ölnachfrage auswirken würde.
Auf der bullischen Seite sehen wir derzeit vor allem das bevorstehende EU-Embargo gegen russisches Öl, das Anfang Dezember zu einer deutlichen Verknappung des Angebots führen könnte. Es gibt jedoch auch Analystenstimmen, die davon ausgehen, dass das sanktionierte russische Öl zügig auf anderen Wegen auf den Weltmarkt gelangen könnte. Das würde den bullischen Effekt des Embargos dämpfen.
Die im kommenden Monat anstehenden Produktionskürzungen der OPEC+ entfachen zudem einen preisstützenden Impuls. Dem entgegen steht zum einen, dass die USA und weitere Länder strategische Ölreserven anzapfen könnten, um eine Knappheit auszugleichen. Zum anderen erwarten Analysten, dass die angestrebte Kürzungsmenge von 2 Millionen Barrel täglich deutlich unterschritten wird.
Heute stehen die US-Ölbestandsveränderungen aus der vergangenen Woche im Fokus der Aufmerksamkeit. Die vorläufigen Zahlen des Branchenverbandes API zeichnen ein uneinheitliches Bild. Während die landesweiten Rohölreserven stark zugelegt haben sollen, geht der Verband von deutlich gesunkenen Benzinvorräten aus. Bislang heben sich daher preistreibende und -dämpfende Effekte auf. Die Trader warten für die genauere Markteinschätzung auf die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) am Nachmittag.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen unter den Tageshochs von Dienstag. Sie setzen ihren Kurs mit starken Schwankungen fort. Der Euro gewinnt weiter gegenüber dem Dollar.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 85,14 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 93,05 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 1074,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9959 Euro. Damit ist der Euro für 1,0090 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise sinken heute Morgen, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Heizöl kostet im Binnenland zur Stunde durchschnittlich 152,40 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Heizölkunden schauen optimistischer auf die Preisentwicklung. Doch die Aussichten sind alles andere als rosig.
Das Bestellaufkommen privater Haushalte ist gedämpft. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. Eine Erklärung dafür mag die tagesaktuelle Lesereinschätzung liefern. Mit 74 Prozent erwartet eine relativ stabile Mehrheit künftig sinkende Preise. Das könnte eine abwartende Haltung erklären.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer seinen Tank noch für den Winter füllen muss, sollte rechtzeitig bestellen. Tritt das EU-Ölembargo Anfang Dezember in Kraft, können Versorgungsengpässe die Preise stark steigen lassen. Behalten Sie zudem die derzeit längeren Lieferzeiten im Blick.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil