Internationaler Markt
Die unerwarteten Lieferausfälle bleiben das bestimmende Thema auf dem Ölmarkt. Die Produktionssteigerung von 1 Millionen Barrel täglich (B/T), die die OPEC und weitere Förderländer wie Russland Ende Juni beschlossen hatten, ist allein durch die jüngsten Ausfälle in Libyen (850.000 B/T) und Kanada (360.000 B/T) mehr als aufgebraucht. Das ist den Akteuren, die mit ihrer Entscheidung eigentlich einen starken Preisanstieg verhindern wollen, klar. Und so ist man bemüht, mit entsprechenden Kommentaren Einfluss auf die Entwicklung der Ölpreise zu nehmen.
Gestern funktionierte das kurzzeitig. Aus Saudi-Arabien hieß es, wenn nötig, könne das staatliche Ölunternehmen Saudi Aramco etwa 2 Millionen B/T an Reservekapazitäten zur Verfügung stellen, um eine Versorgungsknappheit auszugleichen. Das zog die Ölfutures am späten Nachmittag abwärts. Gewinnmitnahmen von Spekulanten kamen dazu. Doch mit den vorläufigen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) setzte am späten Abend eine Wende ein, die die Verluste ausglich.
Die Vorräte an Rohöl sind in den USA in der abgelaufenen Berichtswoche landesweit gesunken. Einen starken Beitrag dazu leisteten die Lieferausfälle aus Kanada. Die Produktreserven gaben ebenfalls nach, was für eine höhere Nachfrage spricht. Der API-Report ist damit bullisch. Die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE) folgen wegen des heutigen US-Feiertages Independence Day mit eintägiger Verzögerung, am Donnerstag um 17.00 Uhr. Damit dürfte heute an den Ölbörsen ein impulsarmer Handel bevorstehen.
Die Notierungen an den Ölbörsen starteten heute Morgen fester als in den Abendstunden. WTI gibt zur Stunde nach. Das geringere Handelsvolumen in den USA (Feiertag) könnte zu Schwankungen führen. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 73,69 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 77,94 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 666,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8568 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1667 Dollar.
Nationaler Markt
Heute Morgen gehen die Heizölpreise wieder aufwärts. Nach einer kurzen Verschnaufpause zeigt die 3-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz moderat aufstrebende Preise im Binnenland an. Ein Mangel an klaren Impulsen sorgt für Unentschiedenheit.
Der gestrige Preisrücksetzer blieb überschaubar. So liest sich die Preisentwicklung seit dem vergangenen Wochenende heute eher als eine Seitwärtsbewegung. Das Interesse am Heizölkauf stockt. Marktbeobachter hatten auf weiter sinkende Preise gehofft. Ihre Kaufbereitschaft ist daher lediglich mittelmäßig ausgeprägt. Das zeigt unser Schwarm-O-Meter für Heizöl. Es setzt die Anfragen ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Nimmt die Anzahl der Bestellungen im Verhältnis zu den Anfragen zu, spricht das für eine hohe Kaufbereitschaft. In der Lesereinschätzung erwarten 83 Prozent künftig sinkende Preise. Das sind 16 Prozent mehr Hoffnung als gestern noch.
Die Preistrends bleiben durchwachsen. Der kurzfristige 3-Monatschart zeigt einen Abwärtstrend. Doch der Preis kratzt am oberen Rand des Trendkanals. In der 6-Monatsansicht steht nach wie vor eine Entscheidung an. Für alle mittel- bis längerfristigen Zeiträume prognostizieren die Trendkanäle weiterhin steigende Preise. In der sehr langfristigen 10-Jahresansicht geht es seit Langem unbeirrt abwärts.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt und Sie gern auf der sicheren Seite sind, dann sollten Sie bestellen. Wer einen Teil seines Bedarfs deckt, verschafft sich Luft und kann später bei einem etwaigen Preisabgang noch einmal zugreifen.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil