Internationaler Markt
Die internationalen Ölpreise zeigten gestern nur wenig Eigenleben. Dafür war der amerikanische Independence Day verantwortlich, der an den Ölbörsen für gähnende Leere sorgte. Die USA gedenken der Vertreibung der britischen Kolonialherren, könnten heute aber auch ihre weitgehende Unabhängigkeit von Energieimporten feiern, da sie bei Kohle und Erdgas bereits zu Exporteuren geworden sind, und selbst beim Öl dieses Ziel greifbar nahe erscheint.
Doch den amerikanischen Autofahrern ist nicht unbedingt nach Feiern zumute, denn die Benzinpreise sind schon seit Wochen auf einem Mehrjahreshoch. Die Fahrlust lässt bereits nach, was angesichts der nahen Kongresswahlen zu einem heißen Politikum wird.
Präsident Trump durchbrach daher gestern die Feiertagsruhe mit einem neuerlichen Tweet, in dem er von der OPEC preisdämpfende Aktionen forderte. In Großbuchstaben verlangte er: „REDUCE PRICING NOW“. Saudi-Arabien ist der Adressat dieser Forderung, aber das Königshaus steht vor einem Dilemma: Ein starker Produktionsanstieg wäre technisch nicht leicht zu bewerkstelligen, da die letzten Reservefelder mobilisiert werden müssten, und schwächt den Zusammenhalt innerhalb des OPEC-Kartells. Außerdem verliert Riad dadurch seinen einmaligen Status als „Zentralbank der Ölwelt“, die bei plötzlichen Krisen die Stabilität des Marktes durch zusätzliche Ölmengen sichern kann.
Trump wird jetzt die Geister nicht mehr los, die er selbst gerufen hat: Die Ölpreise steigen vor allem wegen der Iran-Sanktionen, der er im Alleingang verhängt hat. Hardliner in Teheran kündigen mehr oder weniger verhohlen Störungen in der Straße von Hormuz an, dem wichtigsten Nadelöhr für die Öltanker im Persischen Golf. Militärische Aktionen gelten zwar als unwahrscheinlich, aber sie tragen zur Nervosität bei.
Gegenüber dem kollabierenden Venezuela, einem wichtigen Ölexporteur, vertrat Washington eine ebenfalls harte, letztlich nicht sehr konstruktive Rolle. Heute wird berichtet, dass Trump sogar mehrfach versucht hatte, eine Militärinvasion durchzusetzen. Und im Hintergrund läuft der amerikanisch-chinesische Handelskrieg an, der amerikanischen Energieexporten den Zugang zu einem ihrer wichtigsten Kunden versperrt.
Vor diesem unruhigen Hintergrund gibt sich der Ölmarkt erstaunlich gelassen. Am Nachmittag könnten die Lagerbestandsdaten neue Impulse geben. Heute morgen präsentieren sich die Ölpreise jedoch kaum verändert. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt leicht auf 73,93 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl gibt auf 77,77 US-Dollar je Barrel nach. Gasöl fällt auf 664,00 Dollar je Tonne. Der US-Dollar fällt auf 0,8548 Euro. Damit kostet der Euro 1,1702 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise präsentieren sich am frühen Morgen wie erwartet wenig verändert gegenüber gestern, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. In den meisten Regionen Deutschlands liegen sie nach wie vor zwischen 67 und 68 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung mit 3000 Liter.
Der Binnenmarkt für Heizöl war in der letzten Woche ungewöhnlich lebendig, doch in dieser Woche lässt die Aktivität nach. Auch das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt nur eine mittlere Kaufbereitschaft der Interessenten. Ein Viertel der Kunden rechnet aktuell mit wieder steigenden Heizölpreisen. Das ist ein relativ hoher Wert. Der ausgeprägte Preisoptimismus der letzten Wochen ist zweifellos verschwunden.
Der kurzfristige Dreimonatschart für Heizöl zeigt, dass sich der Abwärtstrend seit Mai hält, aber durch den Preisanstieg in der letzten Woche abgeschwächt wurde. Der Aufwärtstrend, der die längerfristigen Charts seit zwei Jahren prägt, ist jedoch intakt. Seit dem Jahresstart 2016 haben sich die Heizölpreise fast verdoppelt.
Was tun? Es gibt zweifellos beträchtliche Preisrisiken im Markt. Wer demnächst ohnehin kaufen muss, sollte jetzt zumindest eine Teilmenge ordern, um nicht im falschen Moment in Zugzwang zu geraten.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil