Internationaler Markt
Während die kommunikative Schlacht zwischen den USA und dem Iran tobt, macht der unberechenbare Präsident seinem Gegner Avancen, mit denen jeder andere Wortführer maximale Überraschung erzeugt hätte. Er nicht. So kennt man ihn. Die Gegenseite bleibt ihrer fundamentalistischen Linie derweil treu und lehnt ab. Der geneigte Beobachter hat die Wahl, das Zeitgeschehen als Politik oder Kabarett zu klassifizieren, wenngleich es mit Humor wenig gemein hat.
Im Ölmarkt zeigt die Szene kaum Wirkung. Wie auch? Sie bietet keine Phantasie. Die kommt eher aus dem Jemen, wo die vom Iran unterstützen Houthi Rebellen ankündigen, ihre Angriffe auf Saudi-Arabische Öltanker auszusetzen, um Friedensverhandlungen zu führen. Nach derartigen Attacken werden die Schiffe nicht mehr durch die Meerenge von Bab el-Mandeb und den Suez-Kanal nach Europa geschickt, sondern um das Kap der Guten Hoffnung. Das führt zu Lieferverzögerungen. Ausfälle sind indes nicht zu beklagen, sodass der Umstand kein großes Ölpreisthema ist.
Ebenfalls überschaubar in seiner Preiswirkung ist eine Korrektur des US-Energieministeriums zur Ölproduktion im Mai. Die bisher in Umlauf gebrachten Zahlen waren zu hoch. Sie mussten um drei Prozent gesenkt werden. Es ist gut möglich, dass das Defizit mittlerweile wieder ausgeglichen ist.
Erfreulich scheinen sich hingegen die US-Bestände zu entwickeln. In einer ersten Veröffentlichung gestern Abend werden große Aufbauten ausgewiesen. Der deutliche Rückgang der Ölpreise seit gestern Nachmittag hätte in diesem Ereignis seinen plausibelsten Grund, wenngleich das Eintreten der Wirkung vor der Ursache dubios erscheint. Genaues zum Thema wird heute Nachmittag kundgetan.
Die derzeit größten Gefahren für freundliche Ölpreise, drohende Iran-Sanktionen und der Zusammenbruch Venezuelas, sind im Augenblick kaltgestellt. So geschieht das, was für einige Beobachter das Gebot der Zeit ist, die Preise für die Rohölsorte Brent bewegen sich in einer breiten Spanne zwischen 70 und 80 Dollar pro Barrel seitwärts. Im Börsengeschehen heute Morgen ist keine Spanne, sehr wohl aber Seitwärts zu erkennen.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 68,35 Dollar und das Barrel Brent zu 73,93 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 648,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8561 Euro. Damit kostet der Euro 1,1676 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich seitwärts. Das kann für die aktuelle Bewegung konstatiert werden, obwohl die Trendkanäle in der aktuellen Heizölpreis-Tendenz anderes anzeigen. Es ist gut möglich, dass sich die momentbezogene Feststellung in Kürze im Trend der ersten Zeitstufe offenbaren wird.
Das Heizölgeschäft im Binnenmarkt zeigt sich leidlich belebt. Eine überschaubare Anzahl Kunden ordert ihr Heizöl, während andere in einem langfristigen Beobachterstatus verweilen und auf günstigere Kaufmomente hoffen. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Preistrends lassen Verbraucher im Ungewissen. Kurzfristig liegen uninspirierte Abwärtstrends vor. Mittel- und längerfristig ist das Gegenteil der Fall. Einzig die Zehn-Jahres-Ansicht ist im Dauer-Abwärtsmodus.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Sie keine spekulativ eingestellte Persönlichkeit sind, sollten Sie sich durch einen Kauf Ruhe verschaffen. Spekulanten mögen weiterhin ihrer Hoffnung auf tiefere Preise folgen. Dafür werden vor allen Dingen die nächsten Tage relevant sein. Die Einsparungserwartung sollte moderat gehalten werden.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil