Internationaler Markt
Gewinnmitnahmen ließen die Rohölpreise gestern zum Tagesabschluss abgesackt. Auslöser waren schlechte US-Industriedaten, die bei den Tradern latente Rezessionsängste erneut befeuerten. Die Reaktion verdeutlicht, wie unsicher sich die Marktteilnehmer noch immer über die globale Wirtschaftsentwicklung sind. Dennoch bleibt die Hoffnung auf eine Erholung der Ölnachfrage in China stark ausgeprägt und damit ein bullischer Faktor, der die Ölpreise auch künftig stützen wird.
Allerdings setzen die vorläufigen US-Ölbestandsdaten Brent und WTI heute zunächst weiter unter Druck. Der Branchenverband API meldete in der vergangenen Nacht das vierte Mal in Folge gestiegene Rohöl- und Benzinvorräte. In der abgelaufenen Berichtswoche sollen vor allem die Vorräte an Rohöl stark zugelegt haben. Experten hatten im Vorfeld mit einem Plus von 0,1 Millionen Barrel gerechnet. API geht von einer Zunahme von 3,4 Millionen Barrel aus. Die Zahlen sind mittlerweile zwar niedriger als noch in den letzten beiden Wochen, in denen die Bestände massiv angestiegen waren, doch immer noch ein deutlich bärisches Signal für die Ölbörsen.
Die Trader fokussieren deshalb für eine umfassende Markteinschätzung die offiziellen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE), die am Nachmittag erscheinen. Sollte sich ein preisdämpfender Impuls bestätigen, bleibt der Druck auf die Ölpreise erhalten.
Dennoch gibt es derzeit viele Faktoren, die stützend bis treibend auf Brent und WTI wirken und die Führung in der Preisentwicklung übernehmen können. Dazu zählen neben der erwarteten Nachfrageerholung in China das EU-Embargo auf russische Ölprodukte, Raffineriestreiks in Frankreich und Pipeline-Probleme in Kanada.
Die Notierungen an den Ölbörsen sind etwas oberhalb ihrer gestrigen Tagestiefs gestartet und testen zur Stunde weiteres Abwärtspotenzial.
Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 79,85 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 85,99 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 978,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9194 Euro. Damit ist der Euro für 1,0874 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise drehen heute Morgen abwärts, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz in der 3-Monatsansicht bereits deutlich zeigt. Auslöser ist eine Abwärtskorrektur der Ölpreise am internationalen Markt, die gestern Nachmittag einsetzte und bis zum späten Abend andauerte. Der Preisrücksetzer wirkt heute im Binnenland nach.
Eine anhaltende Abwärtsbewegung, die von den Ölbörsen auf die Preise hierzulande abfärbt, zeichnet sich jedoch nicht ab. Am internationalen Markt gibt es ausreichend preisstützende Signale. Unsicherheiten über die globale Konjunkturentwicklung können aber immer wieder aufflammen und zu kurzfristigen Nachlässen führen.
Heizöl kostet im Bundesdurchschnitt rund 114,30 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Heizölkunden verhalten sich eher abwartend. Doch unter denen, die eine Preisanfrage starten ist die Kaufbereitschaft hoch. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl steht dementsprechend auf der zweithöchsten Stufe. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten lediglich 64 Prozent der Befragten sinkende Preise.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer seinen Tank zeitnah füllen muss, sollte nicht zu lange warten.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil