Internationaler Markt
Die Ölpreise tanzen zwischen Rezessionssorgen und positiven Konjunkturerwartungen auf und ab. Kursrutsch, Kletterpartie und moderate Schwankungen – gestern war nach einem zunächst weichen Start am frühen Morgen alles dabei. Die Preisveränderung hält sich am Ende in Grenzen. So sehen wir es seit Wochen und diese Formation dürfte sich fortsetzen bis eine Seite anhaltend mehr Gewicht bekommt.
Kernthemen an den Ölbörsen sind derzeit der weitere geldpolitische Kurs der US-Notenbank Fed und die chinesische Nachfrageerholung. Aus China kommen vermehrt positive Konjunkturnachrichten, die als preistreibende Faktoren an ICE und NYMEX wirken. Was die Notenbankpolitik angeht, herrscht seit der zuletzt veröffentlichten US-Inflationsrate Verunsicherung. Die Inflation in den USA war weniger deutlich gesunken als prognostiziert.
Heute erwarten sich die Marktteilnehmer genauere Informationen aus den Fed-Protokollen der Februar-Sitzung. Bis sie am Abend vorliegen, dürfte im Börsengeschehen ein zurückhaltendes Agieren zu beobachten sein. Wegen einiger überraschend starker US-Wirtschaftsdaten befürchten die Marktteilnehmer derzeit, dass die Fed zum einen das Tempo der Zinserhöhungen wieder beschleunigen und zum anderen ihr Zinsziel nach oben korrigieren könnte. Bislang steuerte die Notenbank bis zum Jahresende einen Leitzinssatz von gut 5 Prozent an. Ökonomen gehen inzwischen davon aus, dass dieser unter Umständen auf über 6 Prozent steigen könnte. Derzeit liegt der Leitzins in einer Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent. Die Befürchtung, ein strengerer geldpolitischer Kurs könnte sich wieder durchsetzen und die Wirtschaft schwächen, wirkt immer wieder preisdämpfend auf die Ölfutures.
Die Rede von Wladimir Putin zur Lage der Nation und der Auftritt Joe Biden in Polen waren gestern mit Spannung erwartet worden. Sicherheit gaben sie nur in einem Punkt: Ein schnelles Ende des Kriegs in der Ukraine wird es nicht geben. Die geopolitischen Risiken sowie die Unsicherheit bei der Entwicklung der Inflation bleiben auf unbestimmte Zeit bestehen und wirken weiter auf die Ölpreisentwicklung in diesem Jahr.
Am Dienstagabend erreichten Brent und WTI nach viel Hin und Her ihren tiefsten Stand des Tages und gingen schließlich nur wenig oberhalb aus dem Handel. Die Preise für Gasöl zogen hingegen am Abend an und markierten neue Tageshochs. Das macht sich heute bei den Preisen für Heizöl im Binnenland bemerkbar.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen niedriger als gestern früh und tendieren zur Stunde abwärts. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 75,89 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 82,34 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 808,09 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9398 Euro. Damit ist der Euro 1,0638 Dollar wert.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise halten sich auf ihrem vergleichsweise freundlichen Niveau, auch wenn sie heute Morgen leicht zulegen, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Ein Anstieg der Gasölpreise gestern Abend auf dem internationalen Markt nimmt sie ein Stück mit.
Heizöl kostet im Bundesdurchschnitt 101,20 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern. Heizölkunden glauben aktuell daran, dass die Heizölpreise weiter nachgeben könnten und verhalten sich eher abwartend.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt entsprechend eine mittlere Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 82 Prozent künftig sinkende Preise.
Das mathematische Tiefpreis-System zeigt am Morgen in vielen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal.
Wer jetzt Heizöl braucht, sollte den derzeit günstigen Preismoment nutzen.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil