Internationaler Markt
Nach der Schweizer Credit Suisse ist nun auch die Silicon Valley Bank gerettet. Damit kann das Bankenbeben vom Pausen- in den Erholungsmodus übergehen. An den Ölbörsen wurde die Nachricht gestern mit steigenden Notierungen gewürdigt. Heute Morgen scheint der beachtliche Anstieg auf Validität geprüft zu werden. Die Notierungen bewegen sich geringfügig abwärts.
Passend zu der Erlösung des Bankensektors wird nun auch wieder die Erholung der chinesischen Wirtschaft thematisiert. Analysten sehen das Land auf einen neuen Importrekord für Rohöl zusteuern. Der Bedarf der Raffinerien soll um sechs bis neun Prozent steigen. Das Gros des Anstiegs wird über Importe abgedeckt. Ähnlich wie die Lage der Banken wird die Entwicklung Chinas derzeit noch als fragil angesehen. In beiden Fällen liegen aktuell lediglich positive Perspektiven vor.
Positiv sind auch die Perspektiven für klimaneutrale Kraft- und Brennstoffe. Mit diesem Satz wird die gestern an gleicher Stelle begonnene Auseinandersetzung mit den Energiewendeaktivitäten der EU-Kommission fortgeführt. Die Aktivitäten sind alles andere als zielführend, weil die Kommission das globale Klimaproblem an falscher Stelle mit einem unzureichenden Technikansatz unter Vernachlässigung volkswirtschaftlicher Rahmenbedingungen zu lösen plant. Das bisherige Fazit lautet, innerhalb der EU ist das Potenzial für die notwendige CO2-Reduzierung zu gering und deren Umsetzung zu teuer.
Der Übergang auf eine Energieversorgung aus Sonne und Wind wird hier niemals vollständig gelingen, weil das Aufkommen unzureichend und zu volatil ist. In anderen Regionen der Erde ist die natürliche Sonneneinstrahlung doppelt so hoch und die Windleistung (onshore) dreimal so hoch wie beispielsweise in Deutschland. Dieser Umstand erlaubt andere technische Konzepte zur Lösung des Problems als die EU per Gesetz vorschreibt. Nebenbei bemerkt, politische Vorschriften sind Gift für die dynamische Entwicklung einer Volkswirtschaft, die von technischer Innovation lebt.
Am Beispiel der Automobilität lässt sich die Konkurrenz verschiedener Systeme und ihre globale Bedeutung darstellen. Die Betrachtung erfolgt praxisnah. Als Fahrzeug ist ein Peugeot 208 gewählt, den es in einer Diesel- und einer batterieelektrischen Version gibt. Für beide Versionen sind keine Herstellerangaben, sondern reale Verbrauchswerte zugrunde gelegt. Die Energieträger für die beiden Fahrzeuge haben einen CO2-Rucksack von 450 Gramm pro Kilowattstunde Strom (aktueller Wert im deutschen Strommix mit einem Erneuerbaren-Anteil von 50 Prozent) und 270 Gramm pro Kilowattstunde Diesel (zehn Kilowattstunden entsprechen einem Liter). Das führt zu CO2-Emissionen von 8,6 Kilogramm pro 100 Kilometer beim deutlich effizienteren Stromer und 11,6 Kilogramm pro 100 Kilometer beim Diesel. Die Emissionen des Stromers steigen im Winter auf 10,3 Kilogramm, weil Strom für die Fahrzeugheizung verbraucht wird. Bei einer Beimischung von zehn Prozent klimaneutralem eFuel zum Diesel fallen die Emissionen des Verbrenners auf 10,4 Kilogramm.
Das Ergebnis ist verblüffend und verlangt einen Abgleich mit der Effizienz der beiden Fahrzeuge, denn mit dem viel höheren Wirkungsgrad von Stromern wird die politische Entscheidung für die Batterieelektrischen begründet. Der Elektromotor ist in der Tat sehr effizient, aber doch nur zweimal effizienter als der Dieselmotor. Ein Benziner ist wesentlich ineffizienter. Da die Kilowattstunde Strom annähernd zweimal so klimaschädlich ist wie die Kilowattstunde Diesel ist das Ergebnis plausibel.
Mit der Effizienzbetrachtung wird der Weg frei, die wirklich klimaneutrale Mobilität zu bewerten. Von der Sonneneinstrahlung bis zum Vortrieb am Reifen beträgt der Wirkungsgrad eines eFuel betriebenen Verbrenners vier Prozent. Der eines Batteriestromers beträgt zwölf Prozent, also dreimal mehr unter in beiden Fällen sehr geringen Werten. Die haben ihre Ursache im ersten Schritt der Wandlung an der Solarzelle oder am Windrad mit einem Wirkungsgrad von 20 bis 25 Prozent. Batteriestromer müssen aufgrund von Leitungslängen aus der Region versorgt werden. Weltumspannende Elektrizitätsleitungen sind zu verlustreich. Der Klimaneutrale Kraftstoff kann hingegen aus allen Teilen der Erde relativ verlustfrei herbeigeschafft werden. Deshalb kann die zur Verfügung stehende Energie durch einen Ortswechsel der Erzeugung beispielsweise in die Sahara verdoppelt werden. Trotz des geringen Wirkungsgrads des Verbrenners ist die Nutzenergie am Reifen des Batteriestromers nun nur noch 1,5-mal größer. Dafür ist mit der Verwendung des eFuels das Speicherproblem der Energieversorgung gelöst, das im rein elektrischen Fall den Einsatz eines fossilen Energieträgers erfordert und immer einen CO2-Rucksack tragen wird.
Die Zeilen sollen beispielhaft zeigen, dass es andere Wege zur Klimaneutralität gibt als die hierzulande politisch favorisierten. Es sind Wege, die globalere Perspektiven eröffnen und insbesondere dort, wo derzeit die großen Emissionen generiert werden, zu den entscheidenden Verbesserungen führen können. Die hierzulande übliche Beschäftigung mit sich selbst, bei der sogar die Interessen der eigenen Bürger missachtet werden, ist nicht geeignet, den globalen Klimawandel aufzuhalten. Die Maßnahmen sind zu teuer, zu wirkungslos, zu unkreativ und zu lokal angelegt.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise dümpeln seit fast zwei Monaten unspektakulär vor sich hin, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Dabei weisen alle Trendkanäle in den kaufrelevanten Zeitbereichen nach unten. Die Ursache des Abgangs liegt nicht im Ölmarkt selbst, sondern in den Vorgängen am Geldmarkt. Die könnten nun möglicherweise ausgestanden sein. Wenn das der Fall sein sollte, wird Heizöl wieder teurer werden. Dass es teurer als andere Energieträger wird, wie oft in Talkshows behauptet wird, ist allerdings sehr unwahrscheinlich.
Im Binnenmarkt steigt das Bestellaufkommen mit den leicht anziehenden Preisen. Die Hoffnung auf günstigere Heizölpreise bleibt unbenommen hoch. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung für fallende Heizölpreise.
Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank es verlangt, sollten Sie einfach kaufen.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl noch nicht verboten ist. Gesetzlich gilt das jetzt und über 2026 hinaus. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Über andere gesetzliche Regeln wird derzeit trefflich gestritten.
Der vorliegende Gesetzentwurf von Robert Habeck wird vermutlich kein Gesetz werden. Trotzdem empfehlen wir allen potenziell überforderten Betroffenen, sich vorsorglich um die Installation einer neuen Ölbrennwertheizung zu kümmern. Damit haben Sie über das Jahr 2040 hinaus Ruhe.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil