Internationaler Markt
Hurrikan Florence wirbelt die Ölpreise in die Höhe. In einem Klima aus Unsicherheit und Sorge vor einer knapperen Marktlage wirkt die Befürchtung von kurzfristigen Versorgungsengpässen in den USA an den Ölbörsen preistreibend. Der Wirbelsturm zieht vom Atlantik her auf die US-Küste zu und trifft voraussichtlich am Donnerstagabend in North Carolina auf Land. Meteorologen sagen ihm das Potenzial eines Hurrikans der höchsten Stufe voraus. Evakuierungen sind bereits in vollem Gange. Man geht von extremen Regenfällen, Überschwemmungen und starker Zerstörung aus.
Die Ölindustrie am Golf von Mexiko bleibt von Florence verschont, doch eine wichtige Pipeline verläuft von dort aus parallel zur US-Ostküste. Sie versorgt große Teile der Region mit raffinierten Produkten. Sollte es zu Schäden oder einer Abschaltung kommen, sind Engpässe vorprogrammiert. Bei Treibstoff kommt es bereits jetzt zu Hamsterkäufen und einem höheren Verbrauch wegen der Evakuierung.
Die Statistikbehörde im US-Energieministerium EIA sieht die globale Ölversorgung in ihrem aktuellen Monatsbericht bis zum Jahresende und im kommenden Jahr knapper als zuvor. Das American Petroleum Institute (API) berichtete gestern Abend, dass die Rohölvorräte in den USA in der abgelaufenen Woche stark gesunken sind. Beide Meldungen stützen die Ölpreise.
In diesen Tagen machten der Anschlag auf eine nordirakische Pipeline und der Angriff auf das Hauptquartier der NOC in Libyen deutlich, wie anfällig die Ölversorgung dieser Länder ist. Auf der anderen Seite stehen immer wieder auch Nachrichten von möglichen Produktionssteigerungen, die eine Knappheit ausgleichen könnten. So will Mexiko seine Produktion bis Ende 2019 wieder aufwärts drehen und bis 2025 deutlich steigern auf 26,6 Millionen Barrel täglich (B/T). Der russische Energieminister Alexander Nowak sprach vor dem Hintergrund der US-Sanktionen gegen den Iran, die derzeit für starke Ungewissheit auf dem Ölmarkt sorgen, davon, dass Russland seine Produktion mittelfristig anheben könne, sollten die Preise zu stark steigen.
Die Wochenmitte könnte reich an weiteren Impulsen werden: Neben den offiziellen US-Ölbestandsdaten des DOE, die heute um 16:30 Uhr erwartet werden, steht der OPEC-Monatsbericht an.
Nach einer Preisrallye gestern in der zweiten Tageshälfte starten die Notierungen an den Ölbörsen heute Morgen auf hohem Niveau und bewegen sich zunächst in enger Spanne. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 69,91 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 79,39 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 691,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8621 Euro. Damit kostet der Euro 1,1595 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise ziehen heute Morgen wieder an. Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt sie auf hohem Niveau. Noch stehen sie jedoch unterhalb des sturmbedingten Hochs der vergangenen Woche. Ob das so bleibt, hängt auch von Hurrikan Florence ab, der ungebremst auf die US-Küste zusteuert.
Auf dem internationalen Rohölmarkt treibt die Sorge vor einer knapper werdenden Versorgungslage die Preise an. Niedrige Pegelstände wichtiger deutscher Flüsse machen den Heizöltransport im Binnenland teurer. Die Hoffnung auf sinkende Preise ist in diesem Umfeld wenig tragfähig. Sie pendelt je nach Tagesform auf vergleichsweise zurückhaltendem Level hin und her. Die Lesereinschätzung spiegelt das wider. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl steht heute früh auf einem hohen Wert für die Kaufbereitschaft. Die Käufer dürften von der Angst vor weiter steigenden Preisen motiviert sein.
Auch die Preistrends in den esyoil-Charts können keine Zuversicht verbreiten. Sie zeigen angefangen bei der 3-Monatsansicht bis hin zum 5-Jahreszeitraum deutlich aufwärts. Abwärts geht es allein in der 10-Jahresansicht. Doch auch dort steht der Preis am oberen Rand des Trendkanals.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank eine Füllung verlangt, dann sollten Sie bestellen. So gehen Sie auf Nummer sicher. Bedeutende Preisabgänge lassen sich derzeit nicht prognostizieren. Wer dennoch spekulieren möchte, der benötigt Geduld und erhöhte Risikobereitschaft.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil