Internationaler Markt
Nach der gestrigen Preiskorrektur um zwei Prozent zeigen sich die internationalen Ölpreise heute Morgen in abwartender Haltung.
Einmal mehr bewährte sich die Marke von 80 Dollar je Barrel als starker Widerstand für den Ölpreisanstieg. Marktbeobachter nennen höhere Preise bereits scherzhaft die „Tweet Zone“. Denn spätestens hier feuert Präsident Trump normalerweise eine Salve drohender Twitter-Nachrichten in Richtung OPEC ab. Höhere Öl- und damit auch Benzinpreise spielen bei den anstehenden Kongresswahlen in den USA eine wichtige Rolle. Als die Rohölpreise wieder unter 80 Dollar fielen, setzte eine Welle von Gewinnmitnahmen ein, die Brent-Rohöl rasch Richtung 78 Dollar drückte.
Ein weiteres Abrutschen der Ölpreise erscheint im Moment jedoch unwahrscheinlich. Die Sanktionen gegen den Iran könnten mehr Öl vom Markt fernhalten als bislang befürchtet wurde, so die Experten des Branchendienstes S&P Global Platts. Sie rechnen nun mit einem Ausfall von 1,4 Mio. Barrel pro Tag ab November. Das wäre mehr als die Hälfte der iranischen Ausfuhren. Hinzu kommen die bekannten Exportkrisen in Venezuela und neuerdings auch wieder in Libyen.
Eine gewisse Entlastung bringen die hohen Ausfuhren aus dem Irak, aber auch hier häufen sich gewalttätige innenpolitische Auseinandersetzungen. Selbst die USA schwächelt im Moment. Hier haben Engpässe beim Ausbau der Pipelines sogar einen Förderrückgang ausgelöst, der allerdings kurzlebig sein sollte.
Der Monatsbericht der Pariser Energieagentur IEA, der gestern veröffentlicht wurde, gab kaum Impulse. Das unentschlossene Abwägen von Konjunktursorgen auf der einen Seite und Versorgungsproblemen auf der anderen Seite entsprach ziemlich genau dem Marktkonsens und wurde daher schnell abgehakt.
Unter dem Strich geben die Marktbeobachter also keine Entwarnung. Der nächste Anlauf auf die Marke von 80 Dollar wird in den kommenden Wochen erwartet.
Heute morgen liegen die Ölpreise deutlich unter dem Stand, den sie beim gestrigen Handelsstart erreicht hatten. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) fällt auf 68,80 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl gibt auf 78,28 US-Dollar je Barrel nach. Gasöl ist ebenfalls schwächer bei 684,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar fällt auf 0,8537 Euro . Damit steigt der Euro auf 1,1707 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise geben heute den zweiten Tag in Folge nach, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die Marke von 75 Euro je 100 Liter (Standardlieferung) kommt wieder in Sicht. Die Raffineriestörungen in Bayern und niedrige Pegelstände am Rhein sorgen im Südosten und Südwesten jedoch für ein höheres Preisniveau.
Der Binnenmarkt für Heizöl bleibt aktiv, erreicht aber nicht mehr die Spitzenwerte der letzten Tage. Immer mehr Kunden warten offenbar auf weiter fallende Heizölpreise. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, kündigt für die kommenden Tagen eine hohe Kaufbereitschaft an. Der Preisoptimismus der Kaufinteressenten ist gestiegen: Etwa drei von vier Stimmen rechnen nun mit fallenden Heizölpreisen. Das ist ein deutlicher Zuwachs gegenüber gestern.
Die Charts zeichnen allerdings ein anderes Bild. Der kurzfristige Dreimonatschart für Heizöl ist noch immer in einem klaren Aufwärtstrend. Auch die längerfristigen Chartbilder bestätigen diese Richtung. Nur in der sehr langen Frist, die bis 2012/2013 zurückreicht, kann ein vager Abwärtstrend konstruiert werden.
Was tun? Die sehr hohen Margen im süddeutschen Binnenmarkt werden über kurz oder lang zurückkommen. Die internationale Lage auf den Ölmärkten bleibt dagegen riskant. Wer spekulieren will, kann also noch ein paar Wochen warten und auf bessere Preise hoffen. Wer auf der sicheren Seite bleiben will, sollte zumindest eine Teilfüllung seines Tanks in Betracht ziehen.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie in beiden Fällen genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
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Quelle: esyoil