Internationaler Markt
Nach einem weiteren Aufwärtsschritt der Ölpreise nähert sich Brent der 80-Dollar-Marke. Die Rohölsorte aus der Nordsee steht mit einem Preis von rund 79,70 Euro je Barrel (159 Liter) dicht an ihrem bisherigen Jahreshoch. Seit fünf Monaten pendelt Brent zwischen 70 und 80 Dollar. Bislang gab es nach oben eine unsichtbare Grenze, die nicht übersprungen wurde. Das könnte sich demnächst ändern. Aus Saudi-Arabien kommen inoffizielle Informationen, dass der OPEC-Fördergigant temporär Preise über 80 Dollar akzeptieren würde. Das stützt die Ölpreise an ICE und NYMEX.
Zuletzt hatte die OPEC ihre Kürzungsmaßnahmen im Juni gelockert, damit einzelne Förderländer Produktionsausfälle ausgleichen können, um den Preis unter 80 Dollar zu halten. Saudi-Arabien gehörte zu den Verfechtern der Preisbegrenzung. Inzwischen gibt es aber Zweifel, dass das Kartell die Ausfälle, die durch die US-Sanktionen gegen den Iran entstehen, ausgleichen kann. Insbesondere dann, wenn weitere unvorhergesehene Produktionsrückgänge ins Spiel kommen sollten. Der Iran selbst geht laut seinem OPEC-Vertreter Hossein Kazempour ebenfalls davon aus, dass der Preis für Brent über 80 Dollar steigen wird, weil die Reservekapazitäten der OPEC für einen Ausgleich unzureichend sind.
Interessant wird, was die OPEC und Russland bei einem Treffen am Freitag besprechen werden. Sollten die Partner keine weitere Produktionsanhebung beschließen, so ist eine knappere Marktlage in den kommenden Monaten wahrscheinlich. Das würde Rohöl verteuern. Auf jeden Fall könnten Neuigkeiten aus der Runde zum Wochenende hin Einfluss auf die Ölpreise nehmen.
Heute stützen die DOE-Zahlen zu den US-Ölbestandsveränderungen die Ölfutures leicht. Sie fielen gestern Nachmittag anders aus als die Daten des American Petroleum Institute (API) am Dienstagabend. So sind die Rohölvorräte laut Department of Energy (DOE) in der vergangenen Woche doch zurückgegangen, und zwar im gleichen Umfang, wie die Experten es erwartet hatten. Die Reserven an Destillaten (Heizöl und Diesel) legten zu. Die Benzinvorräte nahmen stärker ab als erwartet. Unter dem Strich bleibt lediglich ein leicht bullischer Effekt, da die Rückgänge bei Rohöl auch durch einen erhöhten Export entstanden.
Die Veränderung der Öl-Bestände in den USA in Zahlen:
Rohöl: +1,2 Mio. Barrel (API) bzw. -2,1 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +1,5 Mio. Barrel (API) bzw. +0,8 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -1,5 Mio. Barrel (API) bzw. -1,7 Mio. Barrel (DOE)
An den Ölbörsen beginnt der Tag mit leicht steigenden Kursen. Die Notierungen haben ihre Vortageshochs bereits geknackt. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 71,70 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 79,67 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 692,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8559 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1679 Dollar.
Nationaler Markt
Deutschlandweit ziehen die Heizölpreise heute Morgen an. Wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt, bleiben sie dabei jedoch deutlich unter dem zu Monatsbeginn erreichten Jahreshoch. Sie bewegen sich je nach Region zwischen 71 und 81 Euro für 100 Liter (3000-Liter-Standardlieferung).
Die steigenden Preise auf dem Rohölmarkt und die höheren Transportkosten auf deutschen Flüssen (wegen niedriger Pegelstände) belasten die Heizölpreise. Trotz des jüngsten Anstiegs kostet Heizöl noch immer weniger als im Jahreshoch. Kunden bestellen aus Sorge davor, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt noch tiefer in die Tasche greifen müssen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt einen sehr hohen Wert für die Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Indes hoffen 75 Prozent der Kunden in der Lesereinschätzung auf künftig sinkende Preise. Das sind 9 Prozent weniger als gestern.
Der Blick auf die Prognosen macht allerdings keine Hoffnung. Die Preistrends in den esyoil-Charts zeigen in allen relevanten Zeiträumen deutlich aufwärts. Abwärts geht es allein in der 10-Jahresansicht. Doch auch dort steht der Preis am oberen Rand des Trendkanals.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank eine Füllung verlangt, dann sollten Sie bestellen. Nur so gehen Sie auf Nummer sicher. Liegt Ihnen das Spekulieren, dann bietet es sich an, zunächst einen Teil des Bedarfs zu decken, um bei einem etwaigen Preisabgang noch einmal zugreifen zu können. Sie brauchen dafür derzeit viel Geduld und eine erhöhte Risikobereitschaft.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil