Internationaler Markt
Die Ölpreise sind leicht zurückgegangen und bewegen sich in enger Spanne knapp unterhalb der 4-Jahreshochs, die sie am vergangenen Mittwoch markiert hatten. Die Rohölsorte Brent notiert inzwischen wieder bei rund 83,40 Dollar das Barrel (159 Liter), nachdem der Preis zuvor auf fast 86 Dollar geklettert war. Gewinnmitnahmen der Spekulanten und Meldungen über mehr Öl auf dem derzeit als knapp eingestuften Markt stoppten die Preisrallye an ICE und NYMEX in der zweiten Wochenhälfte. Beides deckelt die Preise auch zum Auftakt der neuen Wochen.
Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed Bin Salman äußerte am Wochenende, man könne neben den Reservekapazitäten von 1,3 Millionen Barrel täglich (B/T) voraussichtlich bald auf zusätzliche Mengen zugreifen. Es geht dabei um zwei zur Produktion vorbereitete Ölfelder, die sich Saudi-Arabien mit Kuwait teilt. Eine Einigung über die Inbetriebnahme stehe, laut Salman, kurz bevor. Real hat sein Land bereits jetzt mehr Öl gefördert, um die Ausfälle aus dem Iran, die sich durch die US-Sanktionen auftun, auszugleichen. Die saudische Produktion liegt derzeit etwa bei 10,7 Millionen B/T. Russland exportiert ebenfalls auf hohem Niveau. Ob das ausreichen wird, die gesamten Exportprobleme auszugleichen, die neben Iran weiterhin auch Venezuela, Mexiko, Libyen und Kanada betreffen, bleibt fraglich.
Spannend wird in dieser Woche, wie die anstehenden Monatsberichte (EIA, IEA und Opec) die Lage einschätzen. Sie dokumentieren die jüngste Entwicklung bei Produktion und Nachfrage und aktualisieren ihre Prognosen für das vierte Quartal und das kommende Jahr. Sollten sie Unerwartetes bereithalten, so wird das für eine Preisbewegung in die eine oder andere Richtung sorgen. Es geht nicht nur um die Frage, wie viel Öl weltweit zur Verfügung steht, sondern auch darum, wie hoch die Nachfrage ist. Und die könnte im Zuge der hohen Preise mittlerweile zurückgegangen sein. Sollten die Berichte dies bestätigen, so wäre ein Preisrückgang möglich.
An den Ölbörsen beginnt die Woche heute früh mit weicheren Notierungen. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 73,84 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 83,58 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 730,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar gibt heute Morgen lediglich minimal nach und kostet 0,8682 Euro. Damit ist der Euro für 1,1512 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise geben heute Morgen deutschlandweit nach, so zeigt es die aktuelle Heizölpreis-Tendenz. Das ist für Heizölkunden erfreulich, auch wenn das Preisniveau nach wie vor hoch ist. Stabil ist die Lage jedoch nicht.
Im Binnenland bleiben deutliche Preisunterschiede in den Regionen bestehen. Gleich ist jedoch die Richtung, in die sich die Preise für Heizöl heute früh bewegen – abwärts. Wer seinen Tank füllen muss, bestellt derzeit, um sich abzusichern. Das zeigt unser Schwarm-O-Meter für Heizöl mit einer hohen Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. In der Lesereinschätzung erwarten 67 Prozent künftig sinkende Preise. Das ist ein vergleichsweise zurückhaltendes Ergebnis.
Der Blick auf die Preistrends gibt Verbrauchern keinerlei Anhaltspunkte für einen Preisoptimismus. In allen kurz-, mittel- und längerfristigen Zeitabschnitten weisen unsere Charts Aufwärtstrends aus. Allein die sehr langfristige 10-Jahresansicht prognostiziert sinkende Ölpreise, jedoch hat der Trendkanal in letzter Zeit stark an Neigung verloren.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt, dann spricht die aktuelle Informationslage dafür, eine Teilbestellung aufzugeben. Bis zum Jahresende erwarten die Experten weitere Preissteigerungen. Eine Entspannung der Situation prognostizieren sie erst für 2019. Sollte es anders kommen und die bullische Stimmung an den Rohölmärkten kippen, bleibt die Möglichkeit ein weiteres Mal zu günstigeren Preisen zuzugreifen. Diese Erwartung ist allerdings hoch spekulativ.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil