Internationaler Markt
Die Ölpreise legen wieder zu. Wegen des herannahenden Hurrikans Michael gibt es im Golf von Mexiko bereits Produktionsausfälle auf US-Ölplattformen. In einer ersten Reaktion sichern sich die Trader an ICE und NYMEX seit gestern Nachmittag mit Käufen vor steigenden Preisen ab. Das löst die kurze Phase der Entspannung an den Ölbörsen ab, die gestern Vormittag noch getragen wurde von Nachrichten über mehr Öl aus Saudi-Arabien, Gesprächen zu Ausnahmeregelungen bei den Iran-Sanktionen und Indiens wieder aufgenommenem Ölkauf im Iran (in gedrosseltem Umfang).
Hurrikan Michael wird zunächst über den östlichen Teil des Golf von Mexiko hinwegfegen. Die Meteorologen erwarten, dass er dabei seine Intensität von einem Sturm der Kategorie 1 auf die Kategorie 3 steigert und voraussichtlich am späten Mittwochnachmittag an der Küste Floridas auf Land trifft. Vorsorglich evakuierten US-Ölunternehmen 10 von insgesamt 687 bemannten Ölplattformen im Golf von Mexiko. Das führt derzeit zu Produktionsausfällen von 19 Prozent und entspricht einer Menge von rund 324.000 Barrel Rohöl täglich, die dem Markt fehlt.
Neben den Auswirkungen des Hurrikans haben eine Reihe von Faktoren in dieser Woche das Potenzial Einfluss auf die Ölpreise zu nehmen. Vor allem wird es für die Trader darum gehen, aus verschiedenen Zahlenwerken herauszulesen, wie knapp die Ölversorgung derzeit ist und für die Zukunft prognostiziert wird. Die Marktteilnehmer hoffen, dass die Monatsberichte von EIA, OPEC und IEA darüber klare Auskunft geben. Zudem stehen die wöchentlichen Reports zur Entwicklung der US-Ölbestände an. Unsicher ist noch, inwiefern sich eine Explosion an der größten kanadischen Raffinerie auf die Angebotslage auswirken wird. Die Raffinerie mit einer Kapazität von rund 320.000 Barrel täglich (B/T) liefert mehr als die Hälfte ihrer Produkte in die USA. Genauere Erkenntnisse zu der Nachricht von gestern Nachmittag stehen noch aus.
Heute Abend macht der Report der EIA den Auftakt in der Reihe der Monatsberichte. Bis dahin bleibt Zeit für Spekulationen. Zum Beispiel darüber, wie knapp das globale Rohölangebot derzeit ist oder ob die Nachfrage wegen der anhaltend hohen Ölpreise bereits nachgelassen hat.
Die Notierungen an den Ölbörsen steigen heute früh. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 74,79 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 84,56 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 742,50 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8714 Euro. Damit kostet der Euro 1,1471 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise steigen heute Morgen deutschlandweit. Die 3-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz bildet das bereits deutlich ab. Auslöser ist der Preisanstieg auf dem Rohölmarkt.
Die Hurrikansaison in den USA macht sich erneut im Binnenmarkt bemerkbar. Die Befürchtungen vor einer knapperen Versorgungslage treiben die Preise aufwärts. Wer seinen Tank befüllen muss, bestellt derzeit, um sich abzusichern. Das zeigt unser Schwarm-O-Meter für Heizöl mit einer hohen Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. In der Lesereinschätzung erwarten 75 Prozent künftig sinkende Preise.
Der Blick auf die Preistrends gibt Verbrauchern keinerlei Anhaltspunkte für einen Preisoptimismus. In allen kurz-, mittel- und längerfristigen Zeitabschnitten weisen unsere Charts Aufwärtstrends aus. Allein die sehr langfristige 10-Jahresansicht prognostiziert sinkende Ölpreise, jedoch hat der Trendkanal in letzter Zeit stark an Neigung verloren.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank demnächst eine Füllung verlangt, dann spricht die aktuelle Informationslage dafür, eine Teilbestellung aufzugeben. Bis zum Jahresende erwarten die Experten weitere Preissteigerungen. Eine Entspannung der Situation prognostizieren sie erst für 2019. Sollte es anders kommen und die bullische Stimmung an den Rohölmärkten kippen, bleibt die Möglichkeit ein weiteres Mal zu günstigeren Preisen zuzugreifen. Diese Erwartung ist allerdings hoch spekulativ.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil