Internationaler Markt
Mit einem erneuten Kursrutsch an den Ölbörsen ICE und NYMEX fiel Brent gestern Abend auf ein 9-Monatstief. Das US-amerikanische WTI erreichte den tiefsten Stand seit Oktober 2017. Auslöser dafür waren die negativen Vorgaben an den europäischen und den US-Aktienmärkten. Hier machte sich die Sorge um die Entwicklung der Weltwirtschaft bemerkbar. Dieser Funke springt generell leicht auf den Ölmarkt über, für den ein sinkendes Wirtschaftswachstum geringere Ölnachfrage bedeutet.
Die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) überraschten gestern am späten Abend. Laut API nahmen die Rohölvorräte leicht ab. Experten hatten nach mehreren Wochen mit massiven Aufbauten in den Rohöllagern der USA erneut mit steigenden Reserven gerechnet. Der API-Report hat heute zunächst einen preisstützenden Effekt. Die Marktteilnehmer warten für eine konkrete Einschätzung der Lage auf den Wochenbericht des Department of Energy (DOE), der neben den offiziellen Zahlen zu den Bestandsveränderungen weitere Daten zum Beispiel über den Im- und Export bereithält. Er folgt heute um 16.30 Uhr.
Seit Anfang Oktober sind die Ölpreise stark gesunken. Auslöser war eine grundsätzlich neue Einschätzung der globalen Marktlage, die von Knappheit auf Überversorgung wechselte. Seither verlor Brent rund 28 Prozent und WTI etwa 30 Prozent an Wert. Auch wenn aktuell klare Impulse Mangelware sind, bleibt der Abwärtstrend der Ölpreise bestehen.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten am frühen Morgen oberhalb der Tiefs von gestern Abend. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 54,17 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 63,21 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 610,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8779 Euro. Damit gibt der Euro nach und kostet 1,1385 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise haben deutschlandweit kräftig nachgegeben und den Preistrend für die nahe Zukunft abwärts gedreht. Das zeigt die aktuelle Heizölpreis-Tendenz in der 3-Monatsansicht. Die Versorgungsschwierigkeiten in Deutschland schweben aber weiter wie ein Damoklesschwert über der Preisentwicklung.
Heizölkunden, die ihren Tank für den Winter noch füllen müssen, können sich freuen. Die Heizölpreise sind für sie attraktiv angesichts der massiven Transportengpässe, die derzeit im Binnenland bestehen. Die Engpässe trieben die Kosten für Heizöl auf ein extrem hohes Niveau, von dem sie seit Anfang November nunmehr gut 12 Prozent nachgelassen haben. Man mag sich kaum ausmalen, wo der Heizölpreis unter dem Einfluss des Preisverfalls am Rohölmarkt jetzt stehen könnte, gäbe es die Versorgungskrise hierzulande nicht. Die Hintergründe dazu waren an dieser Stelle mehrfach Thema (siehe Kommentar-Archiv, u.a. 13.11.2018).
Im Zuge des aktuellen Preisnachlasses zeigt das Schwarm-O-Meter für Heizöl einen hohen Wert für die Kaufbereitschaft an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Nimmt die Anzahl der Bestellungen im Verhältnis zu den Anfragen zu, spricht das für eine hohe Kaufbereitschaft. In der Lesereinschätzung erwarten 89 Prozent künftig sinkende Preise – was bei einem Blick auf den kurzfristigen Preischart machbar erscheint.
Mit dem preisdämpfenden Einfluss durch einen weiteren Kurs-Crash am internationalen Ölmarkt hat sich in der 3-Monatsansicht der Abwärtstrend durchsetzen können. Die meisten Preistrends für Heizöl bleiben jedoch vorerst ernüchternd. Sie zeigen in den Charts für die Zeiträume 6 Monate, 1 Jahr, 3 und 5 Jahre stabil aufwärts. In der sehr langfristigen 10-Jahresansicht hält sich ein magerer Abwärtstrend.
Vielerorts gibt das mathematische Tiefpreis-System ein Kaufsignal. Das ist der Preisverfall am Weltmarkt, der sich auf dem deutschen Heizölmarkt bemerkbar macht.
Der Rat an alle Unentschlossenen: Stellen Sie sicher, dass Sie mit Ihrer Tankfüllung über den Winter kommen. Wenn nötig, bestellen Sie dafür jetzt eine Teilmenge. Sind Sie gut versorgt, dann lehnen Sie sich entspannt zurück.
Um Ihren Heizölbedarf abschätzen zu können, ist es wichtig, genau zu wissen, wie viel noch im Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil