Internationaler Markt
Der Markt blieb gestern in seiner unentschiedenen Haltung. Zunächst ließ ein lustloser Handel die Notierungen schrittweise absacken. Dann sorgte ein leicht bullischer Lagerbestandsbericht für eine Rückkehr auf das bisherige Preisniveau.
Die wöchentlichen Bestandsdaten des US-Energieministeriums konnten den Markt am Nachmittag zwar nicht aus seiner Unentschiedenheit reißen, aber es reichte aus, die Ölpreise zu stabilisieren.
Die Zahlen fielen merklich bullischer aus als der Bericht des Branchenverbandes API am Vortag. Das lag allerdings vor allem an den höheren Rohölexporten. Der Abbau bei Heizöl und Diesel stabilisiert jedoch die Margen der Raffinerien, was auf einen auch weiterhin stabilen Rohölbedarf hinweist.
Hier die aktuellen Lagerveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: +2,5 Mio. Barrel (API) bzw. +1,3 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +0,1 Mio. Barrel (API) bzw. -2,3 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +1,7 Mio. Barrel (API) bzw. +0,5 Mio. Barrel (DOE)
Die Förderkürzungen der OPEC sowie die Sanktionen gegen Venezuela und Iran verhindern nach wie vor ein stärkeres Abrutschen der Ölpreise. Auch die verfügbaren Informationen zur Ölnachfrage zeigen bisher keine Abschwächung.
Andererseits drückt das Makrobild auf die Stimmung. Da immer mehr Spekulanten mit quantitativen Modellen und in vielen Märkten gleichzeitig unterwegs sind, kümmern sie sich nicht um die Feinheiten des Ölmarktes. Ihnen reicht es, dass die Aktienmärkte oder die Anleihenmärkte schwächeln und schon bauen sie auch ihre Ölpreiswetten ab. Während also der Ölmarkt vor allem auf die OPEC-Kürzungen blickt, orientieren sich viele Hedgefonds eher am Stand des Handelskonflikts zwischen den USA und China oder an aktuellen Konjunkturprognosen.
Unter dem Strich bleiben die Ölpreise auch in dieser Woche knapp oberhalb der 60-Dollar-Marke. Mehrere Ausbruchversuche über 63 Dollar je Barrel scheiterten in den letzten Wochen schon nach wenigen Stunden.
Die meisten Ölmarktexperten rechnen allerdings mit höheren Ölpreisen, da der Markt in keiner Weise überversorgt wirkt. Erst in der zweiten Jahreshälte könnte es zu einer neuen Produktionswelle aus dem Permian-Becken, also der größten Schieferregion der USA, kommen. Denn bis dahin sollen mehrere neue Pipelines zur Verfügung stehen, die den preiswerten Abtransport der Ölflut ermöglichen.
Heute Morgen ist das aber noch in weiter Ferne. Die Ölpreise gehen kaum verändert gegenüber gestern Vormittag in den europäischen Handelstag. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 53,58 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl steigt leicht auf 62,22 US-Dollar je Barrel. Gasöl liegt bei 579,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar notiert kaum verändert bei 0,8801 Euro. Damit steht der Euro bei 1,1359 Dollar.
Nationaler Markt
Die unentschiedene Haltung der internationalen Ölmärkte führt hierzulande zu kaum veränderten Notierungen, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die bundesdeutschen Durchschnittspreise liegen nach wie vor um die 66 Euro je 100 Liter (Standardlieferung). Eine ruhige Preisentwicklung zu Jahresbeginn ist nicht untypisch. Auch in den letzten beiden Jahren war das so. Erst im Februar oder März nahmen die Heizölpreise deutlich an Fahrt auf.
Trotz der milden Außentemperaturen bleibt der Heizölmarkt recht lebhaft. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, lässt vermuten, dass das auch in den nächsten Tagen so bleibt. Viele Kunden setzten offenbar auf noch günstigere Einstiegspunkte. Die Zahl der Preisoptimisten ist relativ hoch. Knapp über 80 Prozent der Voten rechnen mit fallenden Preisen.
Die Preiskanäle in den Charts zeichnen ebenfalls ein entspanntes Bild: In den letzten Monaten ging es gemächlich abwärts. In den letzten Wochen waren die Preisbewegungen sogar ungewöhnlich gering. Erst ein Blick auf die längerfristige Entwicklung offenbart, dass wir uns in einem übergeordneten Trend mit steigenden Heizölpreisen bewegen.
Was tun? Der Winter zeigt sich momentan von seiner harmlosen Seite. Angesichts der langen Lieferzeiten sollte man dennoch nicht zu lange mit der Bestellung abwarten, wenn der Tankfüllstand kritische Werte zeigt. Wer spekulieren will, sollte die aktuellen Risiken im Ölmarkt beachten. Ein plötzlicher Ölpreisanstieg ist möglich. Ein starkes Absacken nach unten halten die meisten Marktbeobachter für weniger wahrscheinlich.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil