Internationaler Markt
Wenn die Bewegung der Ölpreise ein Indikator für politische Stabilität ist, leben wir in einer befriedeten Zeit. Diese hypothetische Feststellung konterkariert mediale Bemühungen um Aufmerksamkeit durch allgegenwärtige journalistische Appelle an unsere Ängste. Statistiken über den Verrohungszustand modernen Lebens unterstreichen übrigens den Eindruck, der sich aus den Ölpreisen ergibt.
Gut, die sediert wirkende Phase der Ölpreisentwicklung ist gerade mal einen Monat alt. Daraus sollte man keine Weltanschauung ableiten. Just davor zeigte sich das Preisgeschehen durchaus energisch bewegt, zumindest im Abgang. Den vorausgegangenen Anstieg erlebten wir indes eher wie ein Frosch im Wassertopf auf dem Herd. Es wurde halt teurer bei langsam steigender Schmerzgrenze. Nun ist alles wieder im Lot. Die Rohölpreise haben das Herbstniveau 2017 zurückerobert. Das war aus Verbrauchersicht gut und ist aus Produzentensicht nicht schlecht. Die einen werden nicht übergebührt zur Kasse gebeten, die anderen verdienen hinreichend Geld.
Im stetigen Preisanstieg 2018 verdienten die Ölgesellschaften sogar üppig. ExxonMobil und BP konnten ihre Gewinne erheblich zum Vorjahr steigern. Total meldete gar eine Rekordrendite. Das wird bei den gegenwärtigen Ölpreisen nicht gelingen. Dass das laufende Jahr neue Chancen für exorbitante Gewinne bieten wird, ist zum gegenwärtigen Prognosestand unwahrscheinlich. Schließlich herrscht Konjunkturangst, zumindest in den einschlägigen Medien.
Die Ruhe ist erstaunlich, da die Giftliste der Störungen keinesfalls von Querelen auf einem Ponyhof handelt. Sanktionen, Handelsstreit, Strafzölle, Aufrüstung, militärische Optionen stehen darin, aber auch Förderrekorde und Verluste von Marktanteilen. Die Ruhe vor dem Sturm wäre gegebenenfalls ein passendes Bild. Medial wäre es die Rettung. Im Ölmarkt fehlen indes die Fakten dafür. Niemand hat sich bisher die Mühe gemacht, diese alternativ zu entwickeln.
So bleibt es bei einer geringen Spanne, die den Preisen als Bewegungsfreiheit zugestanden wird. Heute Morgen liefert die Ölbörse kaum ein anderes Bild als an den Vortagen. Und selbst wenn einmal Überschwang aufkommen sollte, wird dieser bis zum Handelsschluss wieder eingefangen. Es sind wahrlich ruhige Zeiten.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 52,69 Dollar und das Barrel Brent zu 61,85 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 582,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8858 Euro. Damit kostet der Euro 1,1286 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise festigen ihre Seitwärtsbewegung, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. In den meisten Fällen geschieht das immer noch im Rahmen ihrer seit geraumer Zeit gültigen Trendkanäle. Der Trend in der 3-Monats-Ansicht wurde bereits an die aktuelle Lage angepasst. Ein schwacher Abgang ist ihm dabei erhalten geblieben.
Etwas Abgangspotenzial haben die Heizölpreise in der Tat noch. Das ergibt sich aus dem Vergleich der in Euro notierten Gasölpreise und den Heizölpreisen. Gasöl steht auf dem Niveau von April 2018, Heizöl auf dem Niveau von Mai 2018. Die Differenz wird abgebaut, wenn die Auftragsflut erledigt ist.
Das Auftragsaufkommen im Binnenmarkt ist rückläufig. Kunden ordern gleichwohl weiter Heizöl. Die Zahl der Hoffnungsträger für günstigere Preise steigt dagegen wieder. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern schwache Hoffnung auf bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt dreimal Abwärts auf, zweimal in den kurzen und einmal im langen Zeitbereich. Nur die 36- und die 60-Monats-Ansichten zeigen Aufwärtstrends.
Das mathematische Tiefpreis-System gibt in vielen Regionen Deutschlands Kaufsignale.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie umgehend, wenn Sie Heizöl benötigen, denn die Lieferzeiten sind sehr lang.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil