Internationaler Markt
Eine geringere Ölförderung und ein Funken Hoffnung auf konjunkturelle Besserung haben die Ölpreise in den vergangenen Tagen steigen lassen. Vor allem im Bezug auf das weltweite Ölangebot fordern momentan mehrere Spannungsfelder die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer und setzen preisstützende Impulse.
Die USA verschärften zum Ende der letzten Woche erneut die Sanktionen gegen Venezuela. Auch dieses Mal betreffen die Einschränkungen konkret den Ölsektor und verringern damit die Exportmöglichkeiten des Landes. Die Ölförderung Venezuelas ist innerhalb des letzten Jahres bereits deutlich eingebrochen. Mit den neuen Sanktionen der USA und der Ankündigung, dass in naher Zukunft weitere folgen, wird die venezolanische Ölförderung auch weiterhin deutlich abnehmen.
Zusätzlich verunsichert die politische Lage in Libyen. Bereits seit Jahren herrscht in dem Land Bürgerkrieg. Momentan spitzt sich die Lage erneut zu. Die immer wiederkehrenden kriegerischen Auseinandersetzungen beeinflussen den Ölsektor des Landes erheblich und bringen extreme Schwankungen in der Ölförderung mit sich. Auch während der aktuellen Situation ist wieder mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen.
Die derzeitigen geopolitischen Spannungsfelder sorgen am Ölmarkt für Verunsicherung, zumal sich die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA und China besser als erwartet präsentierten. Damit steigt die Hoffnung auf ein stärkeres globales Wirtschaftswachstum. In der Folge würde sich auch die Ölnachfrage erhöhen. In diesem Zusammenhang setzt, angesichts des ohnehin schon knappen Marktumfeldes, die Befürchtung weiterer Produktionsausfälle starke preissteigernde Impulse.
Heute Morgen starten die Ölpreise auf deutlich höherem Niveau in die neue Woche. Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 63,35 Dollar und das Barrel Brent zu 70,63 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 626,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8902 Euro. Damit kostet der Euro 1,1231 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise ziehen an. Sie werden von den Rohölpreisen mitgezogen. In der 3-Monats-Ansicht der Heizölpreis-Tendenz haben sie die obere Grenze des aufwärtsgerichteten Trendkanals durchbrochen. Im deutschlandweiten Durchschnitt kosten 100 Liter schwefelarmes Heizöl inzwischen fast 68 Euro (3000l Standardlieferung).
Im Binnenmarkt scheint die Frühjahrsmüdigkeit Einzug zu halten. Das Interesse an Heizöl hat etwas nachgelassen. Gemessen am Interesse ist die Kaufbereitschaft im Binnenmarkt jedoch noch recht hoch. Diese Information können Sie unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl entnehmen. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Aktuell steht sie auf zweithöchstem Niveau. Unsere Lesereinschätzung hat sich seit Freitag kaum verändert. Bei einer schwachen Mehrheit von 61 Prozent hält sich die Hoffnung auf günstigere Preise aufrecht. Dies liegt in dem aktuellen Preisanstieg begründet. Die Aussagen dieser beiden Instrumente können als Empfehlung unserer Kunden für einen Heizölkauf gewertet werden.
Unsere Preistrends zeichnen nach wie vor ein mehrdeutiges Bild. Während die kurzfristige 3-Monatsansicht sich inzwischen wieder aufwärts richtet, steht in unserer 12-Monatsansicht nach wie vor die Formation des Dreiecks. Diese besondere Konstellation zeigt an, dass mittelfristig noch alles offen ist. Die längerfristigen Aussichten (3 und 5 Jahre) bleiben nach wie vor wenig optimistisch. Hier richten sich die Preistrends weiterhin aufwärts. Unsere 10-Jahresansicht weist noch einen leichten Abwärtstrend auf.
In Anbetracht unserer Heizölpreis-Tendenz sieht es so aus, als wären in nächster Zeit keine großen Preisnachlässe zu erwarten. So lautet unser Rat an alle Unentschlossenen auch weiterhin: Sollte Ihr Tank eine Füllung verlangen, kaufen Sie jetzt. Decken Sie sich mit Teilmengen ein! So bleibt Ihnen bei einem erneuten Anstieg wieder etwas mehr Spielraum. Wenn Sie hingegen genügend Heizöl im Tank haben und den spekulativen Kick lieben, riskieren Sie es auf bessere Preise zu setzen.
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil