Internationaler Markt

Die Ölpreise gaben zum Wochenstart wieder nach, nachdem sie in der zweiten Hälfte der Vorwoche angestiegen waren. Finanzjongleure agieren insgesamt vorsichtig, da die geopolitische Lage außerordentlich unwägbar ist. Das Epizentrum der Verunsicherung liegt im Weißen Haus, Washington, USA. Dort werden die ohnehin vorhandenen Wachstumssorgen nicht bekämpft, sondern angefacht. Der Politikstil dämpft die Risikobereitschaft von Investoren. Die unübersichtliche Marktlage erschwert es zudem, einen stabilen Preisboden zu erkennen.

Ein wesentlicher Faktor für die negative Stimmung sind die schwankenden Entscheidungen des unberechenbaren Präsidenten zu den Strafzöllen gegenüber Kanada und Mexiko sowie der Handelskonflikt mit China. Man befürchtet, dass diese Maßnahmen der US-Wirtschaft mehr Schaden als Nutzen bringen.

Heute richten Marktteilnehmer ihr Augenmerk auf Gespräche zwischen den USA und der Ukraine in Saudi-Arabien. Es handelt sich um ein Delegiertentreffen, an dem die Präsidenten beider Länder nicht teilnehmen werden. Falls die Unterredungen auf ein baldiges Ende des Ukraine-Krieges hindeuten und Russland verhandlungsbereit bleibt, dürften die Ölpreise weiter fallen.

Gegenläufig auf die Preisentwicklung wirken indes strengere US-Sanktionen gegen den Iran und Venezuela. Während die permanente Drohung gegen Teheran, die Sanktionsschraube anzuziehen, zum US-Standard gehört, zündet Präsident Trump gegenüber dem südamerikanischen Land eine weitere Knallerbse, indem er der US-Firma Chevron die Förderlizenz für das Engagement in Venezuela entzieht. Angesichts der allgemeinen Verunsicherung durch politische Spannungen und Handelskriege werden diese Sanktionen es allerdings schwer haben, bullisch zu punkten.

Schwierig wird es unter den aktuellen Marktbedingungen auch sein, die für April angekündigte Produktionssteigerung der OPEC-Plus zu realisieren. Wenn der Preis für Rohöl der Sorte Brent länger unter der Marke von 70 Dollar pro Barrel bleibt, dürften die Maßnahme ausgesetzt werden.

Der Ex-Goldman-Sachs-Analyst Jeff Currie sorgt derweil mit einer Studie über Energiesicherheit bei wachsender Nachfrage für Aufmerksamkeit. Darin stellt er unter anderem fest, dass der globale Handel mit fossilen Brennstoffen seit seinem Höhepunkt im Jahr 2017 um fünf Prozent zurückgegangen ist. Currie meint, dass Länder verstärkt in erneuerbare Energien und Atomkraft investieren, während der Handel mit fossiler Energie weiter abnehmen wird. Das geschieht nicht zuletzt aufgrund zunehmender Störungen. Ein vollständiges Ende des Handels sieht er aber nicht. In den USA dürften fossile Brennstoffe aufgrund ihres großen Angebots weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Die Melange von Preiseinflüssen sollte weiterhin eher bärisch als bullisch wirken. Die Tiefe des Preiseinbruchs seit Donald Trumps Amtsantritt legt indes sein baldiges Ende nahe. In dem Widerspruch dieser beiden Sätzen wird die aktuelle Unsicherheit trefflich zusammengefasst.

An den Ölbrösen scheinen sich die Preise heute Morgen gemäß des gestrigen Musters zu entwickeln. Nach einem frühen Anstieg, der nicht weit über das Schlussniveau des Vortags hinausgeht, könnte ein weiterer Abgang für ein neues Preistief sorgen.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 66,43 Dollar und das Barrel Brent zu 69,74 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 666,25 Dollar. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9170 Euro. Damit kostet der Euro 1,0907 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise befinden sich schon wieder auf einem neuen Jahrestief, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Das ist aufgrund des noch jungen Jahres keine große Sache, aber doch der Freude wert. Die Entwicklung verläuft eng an den internationalen Vorgaben. Sie weckt Hoffnungen auf noch tiefere Preise. An der Struktur der Trendkanäle hat sich nur wenig geändert. Die Ausprägung ändert sich indes täglich. In der 3-Monats-Ansicht weist der Trend deutlicher abwärts als zuvor. In den beiden folgenden Ansichten ist ein klar und ein kaum noch aufwärtsstrebender Trend zu erkennen. Letzter könnte auch als Seitwärtstrend durchgehen.

Angesichts der Preisentwicklung ist die Heizölnachfrage im Binnenmarkt sehr belebt. Die Hoffnung auf tiefere Preise wird allerdings auch immer ambitionierter. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem annähernd sozialistischen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in allen Regionen der Republik Kaufsignale an.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Heizölpreise sind klar im kaufbaren Bereich. Wer wenig Öl im Tank hat, sollte sich beherzt eindecken.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil