Internationaler Markt
Brent-Rohöl notiert um die 70 Dollar je Barrel und ist damit so günstig wie zuletzt im November 2021. Verantwortlich dafür ist vor allem Donald Trumps eskalierende Zollpolitik. Jetzt kommen am Ölmarkt auch die Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen der Ukraine und Russland ins Spiel. Sie sorgen für Spekulationen über eine mögliche Lockerung der US-Sanktionen. Mehr russisches Öl auf dem Weltmarkt und Nachfragesorgen durch einen globalen Handelskrieg mit negativen wirtschaftlichen Folgen könnten die Ölpreise weiter unter Druck setzen.
Die Bilanz nach sieben Wochen Amtszeit des unberechenbaren US-Präsidenten: mehrere Handelskriege sind angezettelt, die heimische Wirtschaft ist alles andere als gestärkt, das Verbrauchervertrauen rasant gefallen und die Sorge vor einer Rezession in den USA gestiegen. Die EU hat nach Inkrafttreten der US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium nun Gegenmaßnahmen ab April beschlossen. Und der Schlagabtausch zwischen den betroffenen Staaten wird weitergehen, solange Trump Zölle als Druckmittel einsetzt.
Gestern konnten sich dennoch zeitweise preisstützende Impulse durchsetzen und eine begrenzte Gegenbewegung an ICE und NYMEX auslösen: So meldete Kasachstan, der zweitgrößte Quotenbrecher bei den OPEC-Produktionskürzungen, im März bis zu 70 Prozent weniger Öl über die bedeutende CPC-Pipeline exportieren zu wollen. Hintergrund sind Bemühungen, sich mehr in Richtung Quotentreue bewegen zu müssen.
Auch der EIA-Monatsbericht stützte die Ölfutures noch einmal am Abend. Die US-Energieagentur sieht den Markt im laufenden Jahr inzwischen nahezu ausgeglichen. Für 2026 rechnet die EIA mit einem Angebotsüberschuss von 0,48 Millionen Barrel pro Tag – nur noch halb viel wie in ihrer vorherigen Prognose.
Doch mit den Gesprächsergebnissen zwischen Vertretern der USA und der Ukraine in Saudi-Arabien machte sich gestern Abend auch wieder preisdämpfender Einfluss bemerkbar: Die USA gibt ihre Militärhilfe für die Ukraine wieder frei und nimmt auch den Austausch von Geheimdienstinformationen wieder auf. Nachdem die Ukraine zu einer 30-tägigen Waffenruhe bereit ist, warten die Marktteilnehmer nun auf die Reaktion Russlands. Heute wird es auch in der Fünfer-Gruppe der europäischen Außenminister, die in Paris tagt, um die geopolitische Entwicklung gehen.
Mit Spannung blicken die Trader zudem auf die Bekanntgabe der US-Inflationsdaten und die aktuellen Zahlen zu US-Ölbeständen, -Nachfrage und -Angebot, die am Nachmittag veröffentlicht werden.
Die Ölpreise starten auf höherem Niveau, allerdings unterhalb der gestrigen Tageshochs. Zur Stunde suchen sie ihre Richtung. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 66,93 Dollar. Brent kostet 70,22 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 675,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,9161 Euro. Damit ist der Euro für 1,0913 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich nach wie vor auf kundenfreundlichem Niveau. Um etwa 5 Euro je 100 Liter sind sie seit Anfang März gefallen. Heute Morgen treten die Preise nach einer Gegenbewegung am internationalen Ölmarkt im Binnenland nahezu auf der Stelle.
Die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen bundesweiten Durchschnittspreis von rund 90,90 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter).
Das Bestellaufkommen ist derzeit hoch. Doch auch die Hoffnung auf einen weiteren Preisrückgang ist unter den Heizölkunden stark ausgeprägt.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 85 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise.
Das Tiefpreissystem zeigt in allen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal.
Orientierungshilfe für alle Unentschlossenen: Wer jetzt Heizöl braucht, findet eine gute Kaufgelegenheit.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil