Internationaler Markt
Man kann sich durchaus Sorgen um die Ölversorgung in der näheren Zukunft machen. Einige Lieferanten drohen als solche auszufallen. Der Iran wird weitgehend wegsanktioniert. In Libyen herrscht Bürgerkrieg mit unabsehbaren Folgen. Venezuela ist zwischen Sanktionen und innerer Auflösung gefangen. In Nigeria kommt es immer wieder zu Explosionen an den Transportleitungen. Sollte das Öl der genannten Länder gleichzeitig vom Markt verschwinden, entstünde eine Versorgungslücke, für die es keinen vollständigen Ersatz gäbe.
Garniert wird das Ganze mit der lang andauernden Produktionsdrosselung der OPEC-Allianz. Ihr Gefahrenpotenzial für die Versorgung ist immerhin weniger opulent, da die Förderung im Bedarfsfall wieder hochgefahren werden kann. Die Ölpreise wurden in diesem Jahr indes deutlicher von der Produktionsdrosselung als von anderen Ereignissen angefeuert.
Dass die zunehmende Gefahr für die Versorgungslage derzeit noch keine Ölpreisrallye auszulösen vermochte, ist den Befürchtungen um die Weltkonjunktur und insbesondere dem Handelsstreit zwischen den USA und China zu verdanken. Der wird in diesen Tagen außerordentlich pittoresk inszeniert mit einem schönen Brief aus China und hoffnungsvollen Einschätzungen aus dem Weißen Haus. Heute treten trotzdem neue Strafzölle gegen China in Kraft. In den laufenden Verhandlungen geht es derweil um die Einstellung von Zöllen. Wenn das Thema alsbald gelöst werden sollte, werden die Ölpreise kräftig steigen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit ist vermutlich nicht sehr groß.
An den Ölbörsen wird die Angelegenheit entsprechend gehandelt. Tendenziell zieht es die Notierungen abwärts, obwohl die Stimmung im Grundton bullisch ist.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 62,09 Dollar und das Barrel Brent zu 70,73 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 638,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8908 Euro. Damit kostet der Euro 1,1223 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise werden immer noch im Zaum gehalten, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Es gab und gibt genug Gründe, diese in einem bullischen Lauf zu wähnen. Der blieb uns bisher erfreulicherweise erspart. Heizöl kostet heute im Durchschnitt etwas weniger als an manchen Januartagen. Wesentlich ist das nicht der Weltlage, sondern den Veränderungen im Binnenmarkt zu verdanken. Heute gibt es in den einst kritischen Südregionen ein Überangebot, das die Heizölpreise dort teilweise unter das Preisniveau des immer gut versorgten Nordens drückt.
Das Heizölgeschäft hierzulande ist als Folge der unerwartet freundlichen Preise lebhaft. Viele Kunden kaufen. Einige Kunden spekulieren auf günstigere Heizölpreise. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem recht ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern kaum Hoffnung auf bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt nur im längsten Zeitbereich ein Abwärtstrend auf. Die untypische 12 Monatsansicht lässt einen Seitwärtstrend erahnen. Alle anderen Bereiche zeigen Aufwärtstrends.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Man sollte damit rechnen, dass der Preis wieder steigen wird.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil