Internationaler Markt

Der Ausverkauf an den Ölbörsen geht weiter. Nur noch 63 Dollar je Barrel kostet Brent-Rohöl am heutigen Morgen. Das sind 12 Dollar weniger als letzte Woche. Auch an den Aktienmärkten geht es steil bergab. Aus dem „Liberation Day“ der USA wird immer mehr ein „Liquidation Day“.

Die Ursachen der Krise liegen auf der Hand: Der Start des amerikanischen Zollkriegs gegen den Rest der Welt hat die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA und vielen anderen Ländern schlagartig erhöht. Das schlägt direkt auf den Ölpreis durch.

Dabei steht die Weltwirtschaft vermutlich nur am Anfang einer Eskalationsspirale. Peking zögerte nicht lange und belegte seinerseits amerikanische Waren mit hohen Zöllen von 34 Prozent. Brüssel lässt sich mehr Zeit. Heute wird darüber beraten.

Auf die USA rollt damit eine hohe Inflationswelle zu. Schon nach wenigen Wochen seiner Amtszeit steht Präsident Trump vor einem Scherbenhaufen. Außenpolitisch wurde überall Porzellan zerschlagen und nichts erreicht, weder im Ukrainekrieg noch beim Thema Iran. Wirtschaftlich droht eine schwere Rezession. Im Südwesten der USA breiten sich Krankheiten wie Masern aus, da immer weniger Kinder geimpft werden. Die ersten Todesopfer gibt es bereits.

Während fast alles teurer wird, fallen jedoch die Ölpreise. Öl bleibt von den neuen Zöllen verschont – ebenso wie eine Reihe anderer Güter, die für die US-Wirtschaft unersetzlich sind. Dazu gehört auch, man höre und staune, Bauholz aus Deutschland. Was Mercedes und BMW nicht schaffen, gelingt der deutschen Fichte, wie heute die FAZ berichtet.

Auch das Ölkartell OPEC+ sorgt derzeit für fallende Ölpreise. Es gießt wortwörtlich Öl ins Feuer und erhöht sein Ölangebot ab Mai sehr viel schneller als geplant. Das hat wohl vor allem kartellinterne Gründe, kommt aber für die Ölproduzenten weltweit zur Unzeit.

Zum Handelsstart in Europa geben die Ölpreise erneut stark nach. Brent-Rohöl kostet aktuell 63,21 US-Dollar je Barrel. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 59,67 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasoil notiert bei 597,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9085 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1005 Dollar.

Nationaler Markt

Der deutsche Heizölmarkt gibt die fallenden Einkaufspreise am Morgen nur zögerlich weiter. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt einen landesweiten Durchschnittswert von 87,8 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).

Das sind nur zwei Euro weniger als Freitagmorgen. Gasoil, das Vorprodukt für Diesel und Heizöl, ist inzwischen sieben Prozent billiger geworden. Die Heizölpreise könnten also im Tagesverlauf weiter nachgeben.

Viele Heizölkunden nutzen die Gunst der Stunde. Die Zahl der Bestellungen ist in der letzten Woche rasant gestiegen. Auch das Schwarm-O-Meter, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, hat sich eine Stufe nach oben bewegt. Der Optimismus ist groß: In der aktuellen Lesereinschätzung setzen nach wie vor knapp 90 Prozent der Voten auf weiter fallende Preise.

Fazit: Sollte es zu keiner plötzlichen Kurskorrektur in Washington kommen, werden die Ölpreise schwach bleiben. Im Moment sind weit und breit keine Gründe für höhere Ölpreise zu erkennen. Die Stimmung im Ölmarkt ist so düster wie zuletzt beim Start der Corona-Pandemie 2020 oder der globalen Finanzkrise 2008.

Nach wie vor gilt jedoch: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Ab dem Jahr 2027 könnten die CO2-Abgaben für Heizöl steil steigen. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit.

Quelle: esyoil