Internationaler Markt
Augen und Ohren der Trader sind derzeit voll und ganz auf die Situation rund um die Angriffe auf die saudi-arabischen Ölraffinerien Abkaik und Churais gerichtet. Vorläufig scheinen die Ölpreise ihr Pick in der Krise gefunden zu haben. Nach dem Aufwärtssprung vom Wochenbeginn legten sie bis Dienstagmittag noch etwas zu. Meldungen über eine schnelle Wiederherstellung der saudischen Fördermengen ließen die Ölpreise jedoch am Nachmittag einbrechen. Es folgten starke Schwankungen, am Ende gingen die Ölfutures auf deutlich niedrigerem Niveau aus dem Handel.
Abkaik ist die größte Raffinerie in Saudi-Arabien, an die zahlreiche Ölfelder angeschlossen sind. Die Sorge, dass wegen der Zerstörung erhebliche Mengen dem internationalen Markt über einen längeren Zeitraum fehlen könnten, hatte die Preise an den Ölbörsen rasant aufwärts getrieben. Durch die jüngsten Nachrichten macht die Situation einen kontrollierbareren Eindruck, was die Trader zumindest zunächst beruhigt. Die Saudis rechnen damit, zum einen die fehlenden Fördermengen aus eigner Kraft ersetzen zu können, zum anderen stellen sie eine zügigere Wiederinbetriebnahme der getroffenen Ölanlagen in Aussicht. Bis Ende September soll durch eine Steigerung der Ölproduktion an Offshore Ölfeldern und Anlagen die bisherige Kapazität wieder hergestellt sein. Bis Ende November plant man den Förderumfang auf 12 Millionen Barrel täglich ausgebaut zu haben.
Auch wenn die Aussagen der Saudis heute für Beruhigung sorgen, bleibt abzuwarten, ob sie ihr Vorhaben genau so umsetzten können. Ein Augenmerk bleibt zudem auf der politischen Entwicklung der Lage. Eine militärische Eskalation würde die Ölpreise erneut in die höhe treiben.
Die US-Ölbestandsdaten des Branchenverbandes American Petroleum Institute (API) fielen gestern in den späten Abendstunden preisdämpfend aus und unterstützten damit den Abgang der Ölpreise. Sie dürfte dennoch in dieser Woche im Hintergrund bleiben.
Die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE) folgen heute um 16.30 Uhr.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen wesentlich weicher als gestern früh. Sie bewegen sich zunächst in enger Spanne. Mit Preisschwankungen ist abhängig von der weiteren Entwicklung im Nahen Osten dennoch zu rechnen. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 59,05 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 64,51 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 612,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,9035 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,1065 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise beenden ihre Kletterpartie und lassen Druck aus dem Kessel. In der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zeigt sich ein Abgang, der heute früh gut ein Viertel des Preissprunges wettmacht. Nach dem Anstieg, der gestern in ein neues Jahreshoch mündete, setzt sich aktuell eine Preiskorrektur durch.
Um 12 Prozent waren die Preise binnen kürzester Zeit in die Höhe geschnellt. Damit legten sie im Vergleich zu Freitag rund 8 Euro je 100 Liter zu (bundesweite Durchschnittspreis). Auslöser waren Angriffe auf zwei Raffinerien in Saudi-Arabien am Wochenende. Das Ereignis schürte am internationalen Ölmarkt Ängste vor einer massiven Versorgungsknappheit. Heizölkunden reagierten zunächst mit einer Flut an Bestellungen, um sich vor weiter steigenden Preisen abzusichern. Das legte sich am Dienstag und auch heute agieren sie zunächst abwartend. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl steht lediglich auf einem mittleren Wert für die Kaufbereitschaft. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. In der Lesereinschätzung ist die Hoffnung auf sinkende Preise in sich zusammengefallen und liegt bei 56 Prozent. Das ist ein äußerst schwacher Mehrheitswert.
Die Preistrends haben sich in allen für Käufer relevanten Zeitabschnitten aufwärts gestellt. Von der zuversichtlichen Stimmung, die sie noch in der vergangenen Woche versprühten, ist nichts übrig geblieben. Insbesondere die kurzfristige 3-Monatsansicht weist einen steilen Trendkanal auf.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Lediglich Kunden, die dringend Heizöl benötigen, sollte jetzt bestellen. Wer warten kann, sollte die Lage beobachten.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil