Internationaler Markt
Öl wird teurer. Der Satz steht im Widerspruch zur allgemeinen Wirtschaftsstimmung und zur Ausstattung des Ölmarkts. Man arbeitet sich ohne Unterlass an nahender Rezession und Überversorgung ab. Wann das eine oder das andere tatsächlich kommen wird, steht in den Sternen. Dass beide kommen werden, liegt in der Natur des Kapitalismus.
Die Überversorgung mit Öl wird früher zur Gewissheit als die Rezession. Zwar signalisieren die steigenden Ölnotierungen derzeit eher Knappheit. Die liegt in diesen Tagen aber im Plan. Das vierte Quartal ist typischerweise verbrauchsstark. Insofern ist es wenig erstaunlich, dass seit Anfang Oktober ein leichter Anstieg der Preise zu beobachten ist. Anders sieht es im ersten Quartal eines Jahres aus. Es gilt als das verbrauchsschwächste. Gepaart mit der wachsenden Ölförderung wird den Preisen zum Jahreswechsel kaum eine andere Wahl bleiben als nachzugeben.
Die Wirtschaftsstimmung ist der Verstärker der Ölpreisentwicklung. Sie wird in diesen Tagen zum x-ten Mal durch Hoffnung auf einen befreienden Deal im Handelsstreit zwischen den USA und China beflügelt. Der unberechenbare Präsident schafft es immer noch, Finanzjongleure für seine Darstellung von Politik einzunehmen. Wir sehen das in Aktienkursen und Ölnotierungen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich hier eine nachhaltige Entwicklung vollzieht. Die Geschehnisse am Aktienmarkt sehen eher wie die größte Blasenbildung der Geschichte aus, die nicht mehr fern vom Platzen ist. Beim Öl sind die kurzfristigen Kursschwankungen zwar stärker. Langfristig sorgt die Orientierung an handfesten Zahlen zu Angebot und Nachfrage aber für eine realistischere Bewertung.
Die größte Steigerung ist im Auftreten von Zielkonflikten aller Art zu beobachten. Es ist nicht zuletzt dieser Umstand, der die Börsenentwicklung so absurd aussehen lässt und doch plausibel ist. Da soll die globale Wirtschaft weiter wachsen, obwohl eben dieses Wachstum Klima und Leben auf der Erde bedrohen. Da wird die Ausweitung des Geschäfts mit fossilen Kraft- und Brennstoffen und gleichzeitig deren Ende betrieben. Da wird eine enorm ressourcenintensive Speichertechnik für E-Mobilität und regenerative Stromversorgung aufgebaut und gleichzeitig die Kreislaufwirtschaft gefordert. Da wird unbegrenzt Geld geschöpft, um das labile Finanzsystem am Leben zu halten, und gleichzeitig die Inflation der Wohnkosten beklagt. Diese Aufzählung lässt sich beliebig fortsetzen. Aufbau von Vertrauen in politisches Handeln und Zukunftsorientierung sehen anders aus.
Den Ölpreis trifft dieser Mangel noch nicht mit Wucht, denn in weiten Teilen der Welt gilt Öl weiterhin als Grundlage wohlständigen Lebens. An den Ölbörsen geht der kleine Aufschwung weiter. Das war gestern der Fall und es ist heute Morgen zu erkennen.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 56,75 Dollar und das Barrel Brent zu 62,40 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 591,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8980 Euro. Damit kostet der Euro 1,1132 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise legen erneut zu, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. In der Ein-Jahres-Ansicht wird deutlich, dass es sich dabei um ein moderates Geschehen handelt, das seit geraumer Zeit mehr einer Seitwärtsbewegung als dem dargestellten Aufwärtstrend folgt. Ein Trendwechsel noch vor dem Jahresende liegt in der Luft.
Der Binnenmarkt belebte sich in den letzten Tagen deutlich. Die Logistik ist weiterhin angespannt, was in den Lieferzeiten zum Ausdruck kommt. Das Bestellaufkommen ist recht hoch, obwohl die Erwartung an tiefere Preise ebenfalls groß ist. Das deutet auf eine längere Kaufphase hin. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf höchstem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends sind immer noch ein Mutmacher für die Spekulation auf tiefere Preise. Dieser Umstand resultiert aus der Rückkehr des Abwärtskanals im kurzfristigen Bereich. Mit Ausnahme der Zehnjahresgrafik liegen in allen anderen Zeitbereichen noch Aufwärtskanäle vor.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Die Preise sind gut und die Lieferzeiten lang, zumindest im Süden Deutschlands.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil