Internationaler Markt
Die Ölpreise setzten gestern zunächst die Aufwärtsbewegung der letzten Tage fort. Brent-Rohöl kletterte bis auf 63 Dollar je Barrel. Doch dann setzten leichte Gewinnmitnahmen ein.
Einmal mehr waren die meisten Augen auf die Verhandlungen zwischen China und den USA gerichtet. Trump scheint den Chinesen inhaltlich weit entgegenzukommen, denn Xi Jinping soll sogar bereit sein, zur Vertragsunterzeichnung in die USA zu kommen. Doch dafür wollen die Chinesen weitere Vorleistungen von der amerikanischen Seite. Trump hat im Moment andere Sorgen und will den großspurig angezettelten Handelskrieg möglichst schnell wieder beenden. Der Ölmarkt würde ein Abkommen jeder Couleur begrüßen, solange die Zölle aufgehoben werden. Denn sie bremsen den Welthandel und damit die Ölnachfrage.
Blickt man auf das Ölkartell OPEC, ist ebenfalls kein klarer Kurs erkennbar. Am 5. Dezember treffen sich die Kartellmitglieder, um den künftigen Kurs festzulegen. Der iranische Ölminister drängt bereits auf zusätzliche Förderkürzungen im OPEC-Kartell. Das fällt ihm nicht schwer, da der sanktionsgeplagte Iran ohnehin weit unter seiner vereinbarten Quote produziert. Auf der anderen Seite überzieht der Irak ungerührt die erlaubten Mengen, obwohl Bagdad seit Monaten das Gegenteil ankündigt. Ähnlich, wenn auch diplomatisch geschickter, verhält sich Moskau, die als Trittbrettfahrer die Kartellpolitik mitsteuern, ohne die Beschlüsse voll umzusetzen zu müssen.
Die Saudis wiederum wollen im Moment vor allem Ruhe, da sie den Börsengang ihres staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco ungestört über die Bühne bringen wollen. Die Einnahmen aus dem Aktienverkauf sollen das riesige Loch im Staatshaushalt stopfen, denn 60 Dollar je Barrel reichen nicht aus, um Hochrüstung und Luxuskonsum gleichermaßen zu finanzieren. Der Börsengang macht klar, dass die Saudis die Hoffnung auf steil steigende Ölpreise in den kommenden Jahren aufgegeben haben. Jetzt muß das Familiensilber verkauft werden.
Am Abend dämpften die neuen Schätzungen des Branchenverbandes API über die US-Lagerbestände die Stimmung. Starken Aufbauten bei Rohöl um 4,3 Mio. Barrel standen fast ebenso starke Abbauten bei Benzin gegenüber. Belastbare Zahlen gibt es aber erst heute Nachmittag vom amerikanischen Energieministerium.
Bis dahin wird der Ölmarkt wohl abwarten. Heute am frühen Morgen kommen die Ölpreise eher vorsichtig in den europäischen Handel. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 56,85 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 62,49 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 587,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9025 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1077 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl startet heute Morgen wenig verändert, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise liegen bei knapp über 65 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Vor einem Jahr waren über 87 Euro fällig, also ein Drittel mehr.
Der Heizölmarkt ist noch immer aktiv, aber der leichte Preisanstieg in dieser Woche und die wieder recht milde Witterung bremsen die Schnäppchenjäger. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, sagt für die nächsten Tage allerdings noch immer eine hohe Kaufneigung voraus.
Der Preisoptimismus hat hingegen etwas gelitten. Er fiel von rekordverdächtigen Werten in der letzten Woche auf ein durchschnittliches Level: Über ein Viertel der Kundschaft (28%) rechnet laut der tagesaktuellen Umfrage mit steigenden Heizölpreisen.
Die Preischarts sind weniger klar. In der kurzen Sicht kratzt der Preistrend am oberen Ende des fallenden Preiskanals. Der Abwärtstrend ist dadurch weniger eindeutig. Mittelfristig zeigt sich noch immer ein recht gemächlich ansteigender Preistrend. Nur der übergeordnete Preiskanal seit Anfang 2016 verläuft eindeutig und recht kräftig nach oben.
Was also tun? Bei leerem Tank bieten die aktuellen Preise eine günstige Kaufgelegenheit, zumal in vielen Regionen mit längeren Lieferzeiten gerechnet werden muss. Wer spekulieren will, kann auf einen erneuten Schwächeanfall bei den Ölpreisen setzen, denn noch immer wirkt der internationale Ölmarkt mehr als gut versorgt.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil