Internationaler Markt
Nach dem Kürzungsbeschluss der OPEC ist vor seiner Missachtung durch die Kartellmitglieder. Damit genau das nicht passiert, droht Saudi-Arabien seinen Kombattanten, den Ölhahn bei Nichtbeachtung der Quoten aufzudrehen. Solche Drohung ist nicht neu. Während sie in den 1980 Jahren tatsächlich eingelöst wurde, blieb sie in der jüngeren Vergangenheit folgenlos.
Die Kürzungspolitik der OPEC hat derzeit die nahe Zukunft im Fokus. Man ist bemüht, das für sie kritische erste Quartal 2020 ohne bösen Ölpreisabsturz zu überstehen. Deshalb gilt die verschärfte Beschlussfassung auch nur bis Ende März. Potentielle Quotenbrecher sollen wissen, dass die Nichteinhaltung kurzfristige Konsequenzen hat. Die strikte Einhaltung sollte hingegen am Spotmarkt wirken und höhere Gegenwartspreise zufolge haben. Wenn das klappen sollte, orakelt man bei Goldman Sachs, würden die dann günstigeren Preise der Zukunft Investitionen in die Ölschieferindustrie der USA verhindern, weil sie weniger Gewinn versprechen.
Mehrheitlich sind Analysten allerdings skeptisch, dass die OPEC-Strategie, wenn es überhaupt eine solche ist, aufgehen wird. Im ersten Quartal 2020 sehen sie die Ölpreise wegen eines Überangebots purzeln.
Nun sollte die angekündigte Kürzung der OPEC-Allianz langsam vom ersten Platz der Impulsliste verschwinden. Gelangweilt dürfen wir zur Kenntnis nehmen, dass mangels neuer Einflüsse für die Preisbildung der Handelsstreit zwischen USA und China wieder als Topthema auserkoren ist. Welche Phantasie darin stecken soll, bleibt im Dunkeln. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass die USA irgendetwas unterschreiben, das eine Behinderung Chinas auf ihrem Weg zur größten Volkswirtschaft der Welt auflösen würde. Die USA kämpfen um die Vorherrschaft als Nation und als Währungskontrolleur. Diesen Kampf wollen sie gewinnen. Derzeit sieht ihre Bilanz gar nicht schlecht aus.
Bei den Ölpreisen tut sich nicht viel. Während Gasöl gestern ein wenig verlor, gingen die Rohölnotierungen nahezu unverändert aus dem Handel. Heute Morgen zeigen sich die Ölbörsen ebenfalls wenig bewegt.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 58,93 Dollar und das Barrel Brent zu 64,15 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 585,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,9030 Euro. Damit kostet der Euro 1,1071 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise haben den OPEC-Beschluss zur Produktionskürzung gut überstanden, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Nach einer kurzen Haltephase sollten die Preise wieder fallen. Die große Hoffnung ist, dass der Abgang dann nicht nur Teil einer Seitwärtsschwingung bleibt, sondern auf ein tieferes Niveau führt.
Die Logistik im Binnenmarkt ist nach wie vor angespannt, was in den Lieferzeiten zum Ausdruck kommt. Aktuell ist das Bestellaufkommen mittelmäßig lebhaft. Kunden reagieren auf die jüngste Preisbewegung mit etwas Zurückhaltung. Allerdings ist ihre Hoffnung auf tiefere Preise auch ein wenig gedämpft. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Heizölpreistrends sind weiterhin ein Mutmacher für die Spekulation auf fallende Preise. Dieser Umstand resultiert aus den Abwärtskanälen in den kurzfristigen Bereichen. Mit Ausnahme der Zehnjahresgrafik liegen in allen anderen Zeitbereichen noch Aufwärtskanäle vor.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Die Preise sind gut und die Lieferzeiten lang, zumindest im Süden Deutschlands.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil