Internationaler Markt
Noch immer haben die internationalen Ölmärkte kein klares Bild davon, wie es nach den OPEC-Entscheidungen in der letzten Woche weitergehen soll. Die Preise bleiben seit Tagen in der Nähe der Marke von 64 Dollar je Barrel.
Einerseits scheint Saudi-Arabien entschlossen, durch eine freiwillige Übererfüllung seiner Förderquote den Ölpreis mit aller Macht zu verteidigen. Der aktuelle Börsengang ihres staatlichen Ölkonzerns Aramco und das Haushaltsdefizit lassen ihnen im Moment keine große Wahl. Für Riad geht es dabei um enorme Summen, denn schon der Verkauf von 1,5% des Unternehmens brachte ihnen über 25 Milliarden Dollar ein. Mit enormem PR-Aufwand und unsanftem Druck auf heimische Investoren wird der Aktienkurs gestützt, denn die großen internationalen Investoren zeigen bislang nur wenig Interesse.
Aramco soll nach den Vorstellungen des Königshauses 2000 Millarden Dollar wert sein. Die jährlichen Rohölexporte bringen ihnen an die 200 Milliarden Dollar ein. Der schrittweise Verkauf des Staatsunternehmens könnte also auch über längere Durststrecken hinweghelfen.
Andererseits müssen die Saudis und die OPEC gegen einen insgesamt bärisch gestimmten Ölmarkt standhalten. Der endlose Handelskrieg zwischen den USA und China zehrt an den Nerven. Spätestens am Sonntag fällt die Entscheidung, ob die höheren Zölle gegen chinesische Waren in Kraft treten oder nicht.
Gestern gab zudem der neue Wochenbericht über die US-Lagerbestände den Ölpreisbären neue Nahrung. Die Rohölvorräte legten nur leicht um 0,8 Mio. Barrel zu, aber dafür stiegen die Vorräte an Benzin um mehr als 5 Mio. Barrel und an Diesel/Heizöl um mehr als 4 Mio. Barrel. Der US-Markt wirkt also sehr gut versorgt. Hinzu kamen sehr schwache Nachfragedaten.
Hier die Bestandsveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: +1,4 Mio. Barrel (API) bzw. +0,8 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: +3,2 Mio. Barrel (API) bzw. +4,1 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +4,9 Mio. Barrel (API) bzw. +5,4 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion: 12,8 Mio. Barrel pro Tag (10% höher als vor einem Jahr)
Nach der Veröffentlichung der Lagerdaten sackte der Ölpreis erst einmal auf 63 Dollar je Barrel ab, erholte sich aber in den folgenden Stunden. Heute morgen geht es fast unverändert weiter. Das ist ein kleiner Sieg für die OPEC. Aber dennoch gilt das neue Motto: Der Ölpreis wird in Washington gemacht, nicht am Persischen Golf.
Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 58,84 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 63,94 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 582,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8977 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1136 Dollar
Nationaler Markt
Heizöl gibt am Morgen leicht nach, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise stehen bei 63-64 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Die Vorgaben der internationalen Rohölmärkte sind zwar unverändert, aber der stärkere Euro und recht schwache Gasoil-Margen (dem Vorprodukt von Heizöl) drücken auf die Heizölpreise. Damit bleibt Heizöl schon die sechste Woche in Folge in einer engen Preisspanne.
Der Markt wirkt relativ ruhig. Die Kunden hoffen offenbar auf einen erneuten Preiseinbruch. Die Aussichten auf milde Temperaturen in ganz Deutschland lassen ebenfalls keine Hektik aufkommen.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt für die nächsten Tage daher nur eine mittlere Kaufneigung an.
Der Preisoptimismus ist dennoch da. Aktuell rechnen vier von fünf Stimmen (79%) in der tagesaktuellen Umfrage mit fallenden Heizölpreisen. Die kurzfristigen Preischarts stützen diese Einschätzung jedoch nur zum Teil. Der Preiskanal zeigt seit September nach unten, aber der aktuelle Preis versucht nach oben auszubrechen. In der mittleren und längeren Frist zeigen die Preistrends nach wie vor nach oben.
Was tun? Die kalten Monate kommen erst noch. Das und die langen Lieferzeiten in manchen Regionen sollten Grund genug sein, bei leerem Tank umgehend zu ordern. Das aktuelle Preisniveau spricht nicht dagegen, denn der Heizölpreis liegt nur knapp über dem Jahrestief. Wer spekulieren will, kann auf einen überversorgten Ölmarkt im kommenden Jahr setzen. Aber die OPEC hält dagegen. Diese Strategie ist also nicht ohne Risiko.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil