Internationaler Markt
Der freie Fall der Ölpreise scheint vorerst unterbrochen zu sein. Seit gestern klettern sie mühsam wieder aufwärts. Eine durchaus erstaunliche Entwicklung, denn aktuell bieten sich kaum preisstützende Faktoren am Ölmarkt.
Die Maßnahmen der Regierungen und die Hilfsprogramme der Notenbanken, allen voran das neue Notpaket der US-Notenbank, sind der Strohhalm, an den sich die Marktteilnehmer momentan klammern. Dass diese geplanten Maßnahmen ausreichen, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzuschwächen, ist eher unwahrscheinlich. Einige der führenden Rohölproduzenten befinden sich im Preiskrieg. Sie senken die Preise, erhöhen die eigenen Fördermengen und fluten den sowieso schon überschwemmten Markt mit noch mehr Öl. Diese Spirale dreht sich unaufhörlich weiter, denn ein Ende der Corona-Krise ist lang noch nicht abzusehen. Weitere Länder werden zu drastischen Beschränkungen des öffentlichen Lebens greifen, um dem Virus Einhalt zu gebieten. Somit wird sich auch die Nachfragesituation immer weiter verschlechtern und letztendlich auch die Ölpreise immer stärker unter Druck setzen.
An den Devisenmärkten läuft es für unsere Gemeinschaftswährung aktuell sehr gut. Der Euro profitiert von den weitreichenden Maßnahmen der amerikanischen Notenbank, die den Dollar schwächen.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen leicht höher als gestern in den Tag. Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) kostet zurzeit 24,58 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 28,23 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 306,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,9237 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,0822 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich nur wenig. Das ist in unserer 3-Monats-Ansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz sehr gut zu sehen. Dennoch entspricht die Entwicklung des Heizölpreises im Binnenmarkt aktuell nicht der Entwicklung der Rohölpreise am Weltmarkt. Unsere Kunden reagieren darauf mitunter sehr verstimmt. Doch die Lage am deutschen Heizölmarkt ist aktuell geprägt von einer hohen Nachfrage seitens der Verbraucher und fehlenden Transportkapazitäten bei den Heizölhändlern. Oft fehlt es den Händlern nicht nur an Fahrzeugen, sondern aktuell besonders an Tankwagenfahrern.
Im Binnenmarkt geht es zwar wieder etwas ruhiger zu, doch das Kaufinteresse unserer Kunden befindet sich auf zweithöchstem Niveau. Diese Information können Sie unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl entnehmen. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Die Hoffnung auf tiefere Preise ist inwischen auf starke 88 Prozent geklettert. Insgesamt geben beide Informationen kein eindeutiges Bild für oder gegen einen Heizölkauf. Das eine spricht sich für einen guten Kaufpreis aus, das andere steht auf einem klaren Mehrheitswert für die Erwartung an fallende Heizölpreise. So kann an dieser Stelle keine klare Empfehlung unserer Kunden gegeben werden.
Die Trendkanäle unserer Heizölpreis-Tendenz richten sich in fast allen unseren Ansichten abwärts. Einzig in unserer kurzfristigen 3-Monats-Ansicht hat sich die Trendformation des Dreiecks gebildet. Sie zeigt an, dass innerhalb dieses Zeitraums wieder alles offen ist.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank eine Füllung verlangt kaufen Sie jetzt. Wenn Sie hingegen genügend Heizöl im Tank haben und den spekulativen Kick lieben, riskieren Sie es auf bessere Preise zu setzen. Die Aussichten auf noch günstigere Preise sind gut.
Gut zu wissen: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch wenn sie alte Anlagen ersetzen) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, etwa wenn kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten zu hoch sein sollten.
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil