Internationaler Markt
Als Dornröschen aus ihren 100-jährigen Schlaf erwachte, kehrte Stück für Stück das Leben ins Schloß zurück. Alle Bewohner konnten genau dort weitermachen, wo sie vor 100 Jahren so plötzlich aufgehört hatten. Momentan würden sich wohl viele wünschen, nach der Corona-Krise einfach dort wieder ansetzen zu können, wo man vor der Krise stand. Doch so einfach wie im Märchen läuft es in der Realität leider nicht.
Immer mehr Länder lockern nach und nach die in den letzten Wochen verhängten Einschränkungen. Dieses langsame Erwachen lässt auch die Ölnachfrage wieder ansteigen. Das befeuert die Hoffnungen der Marktteilnehmer, dass sich die Zukunftsaussichten für den Ölmarkt weniger düster zeigen als noch vor wenigen Tagen befürchtet. Aktuell spricht auch einiges dafür. Neben der langsam aber stetig steigenden Nachfrage hält sich die OPEC+Gruppe höchst diszipliniert an die seit 1. Mai geltenden Kürzungen. Damit wiederum schwindet auch die Gefahr, die weltweiten Öllager könnten demnächst überlaufen. Grundsätzlich klingt das alles recht vielversprechend und gibt den Ölpreisen Kraft genug sich wieder aufwärts zu richten.
Doch wie schon erwähnt ist es selten so unkompliziert. Die steigende Nachfrage hängt davon ab, ob z.B. eine erneute Infektionswelle über uns hereinbricht oder wie sich die weltweite Wirtschaft wieder öffnet. Das Augenmerk liegt an dieser Stelle besonders auf der Beziehung zwischen China und den USA. Die Unstimmigkeiten zwischen den beiden Ländern waren auch vor Corona noch nicht geklärt. Nun verschärfte die USA am Wochenende ihre Sanktionen gegen Huawei und riskiert erneute Spannungen. Diese könnten die Nachfrage-Erholung direkt wieder belasten. Auch die derzeitige Einigkeit der OPEC+ Produzenten ist weniger stabil als sie scheint. Der Preiskampf zwischen Saudi-Arabien und Russland ist, trotz der aktuellen Ruhepause, längst nicht ausgefochten. Vor allem Russland hat aufgrund veralteter Technik und schlechterer Förderbedingungen wenig Interesse daran die Förderung dauerhaft und vor allem noch stärker zu reduzieren. Saudi-Arabien ist diesbezüglich einfach besser aufgestellt und somit auch flexibler und mutiger mit ihren Vorgaben. So muss sich noch zeigen, wie weit Russland das Vorgehen der OPEC+ Gruppe mitträgt. Doch momentan ist noch alles entspannt und die Marktteilnehmer zeigen sich recht optimistisch.
Die Notierungen an den Ölbörsen starten heute Morgen deutlich höher als am vergangenen Freitag in den Tag. Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) kostet zurzeit 31,12 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 33,89 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 285,75 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,9246 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,0812 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bewegen sich zum Wochenbeginn steil aufwärts. Das ist in unserer 3-Monats-Ansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz sehr gut zu sehen. Aus diesem Grund geht es im Binnenmarkt auch wieder recht belebt zu. Unsere Kunden, die in den letzten Wochen die Preise beobachteten, schlagen jetzt zu. Sie sichern sich mit einem Heizölkauf vor einem weiteren Preisanstieg ab. Somit befindet sich das Kaufinteresse auf höchstem Niveau. Diese Information können Sie unserem Schwarm-O-Meter für Heizöl entnehmen. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Der Anteil unserer Leserschaft, der auf tiefere Preise hofft, ist inzwischen auf 67 Prozent gesunken. Insgesamt können beide Instrumente als klare Kaufempfehlung unserer Kunden interpretiert werden.
Die Trendkanäle der Heizölpreis-Tendenz richten sich in allen Ansichten abwärts. Für unsere Kunden sind dies sowohl kurz- als auch langfristig erfreuliche Aussichten.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wenn Ihr Tank eine Füllung verlangt kaufen Sie jetzt. Wenn Sie hingegen genügend Heizöl im Tank haben und den spekulativen Kick lieben, riskieren Sie es auf bessere Preise zu setzen. Die Aussichten auf noch günstigere Preise sind gut.
Gut zu wissen: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch wenn sie alte Anlagen ersetzen) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, etwa wenn kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten zu hoch sein sollten.
Damit Sie beim Heizölkauf bestmöglich sparen können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil