Internationaler Markt
Auch gestern waren die internationalen Rohölpreise auf Talfahrt. Die Marke Brent sank bis auf 43 Dollar je Barrel, aber erholte sich dann etwas. Es war dennoch der stärkste Rücksetzer seit Juni.
Einen klaren Auslöser dafür gab es nicht, aber mehrere Faktoren drückten auf die Stimmung. Vor allem fehlte die übliche Unterstützung aus den Devisenmärkten und den Aktienmärkten. Dort kam es vor allem im Technologiesektor zu heftigen Gewinnmitnahmen, während sich der Dollar kaum bewegte.
Auch rücken nun die Wochen der saisonalen Raffinerieumbauten näher, in denen die Anlagen gewartet, repariert und für die Winterprodukte umgerüstet werden. In dieser Zeit fragen die Raffinerien weniger Rohöl nach. Das könnte den Lagerabbau der letzten Wochen stoppen, zumal jetzt auch die Saison der hohen Benzinnachfrage, die Driving Season, endet. Die Betreiber stehen schon seit Monaten vor dem Dilemma, dass sie relativ große Benzinmengen herstellen, die auch nachgefragt werden, aber dass dabei aus technischen Gründen auch Diesel und Jet Fuel entstehen. Die sind aber nur schwer im Markt unterzubringen.
Noch wichtiger ist aber die anstehende Veröffentlichung der monatlichen Arbeitsmarktdaten in den USA. Am heutigen Nachmittag wird sich herausstellen, ob und wie rasch sich die amerikanische Wirtschaft erholt. Enttäuschende Zahlen wären ein schlechtes Omen für die Ölnachfrage in den kommenden Monaten. Sie könnten die Finanzmärkte weltweit nach unten ziehen. Die gestrigen Wochendaten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosigkeit deuten allerdings auf eine zügige Verbesserung der Lage.
Unklar ist auch, ob das OPEC-Mitglied Irak seine Zusage einhält, nun endlich seine Produktion auf die vereinbarte Menge zu kürzen. Die Exporte schrumpfen derzeit auf das gewünschte Niveau, aber aus Bagdad kommen ansonsten wie üblich unklare Signale.
Alles in allem sieht sich der Ölmarkt also einer ganzen Reihe von Risiken gegenüber. Die Trader gehen daher keine neuen Risiken ein und halten sich mit neuen Käufen zurück. Nach einer Woche mit Preisen knapp über der Orientierungsmarke von 45 Dollar je Barrel (Brent), richtet sich der Markt nun auf einige Tage darunter ein.
Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 40,99 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 43,71 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 339,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8444 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1838 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise sacken weiter ab. Auch heute fallen sie auf ein neues Jahrestief, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Im landesweiten Durchschnitt stehen sie jetzt unter 38 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das liegt nur noch knapp über dem Tief vom Januar 2016. Für noch tiefere Preise müsste man ein ganzes Jahrzehnt weiter zurückgehen.
Der steile Preissturz hat den deutschen Heizölmarkt schlagartig belebt. Die Bestellmengen steigen explosionsartig an. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, steht wie schon gestern auf der höchsten Stufe.
Auch das mathematische Tiefpreis-System gibt nun für fast alle Landesteile ein Kaufsignal. Die tägliche Umfrage offenbart, dass der Optimismus ungebrochen ist. Knapp 90% der Stimmen erwarten weiter fallende Heizölpreise. Das passt zu den Preischarts, in denen die Preiskorridore in allen zeitlichen Perspektiven stabil nach unten zeigen.
Was tun? Viel besser kann es nicht werden: schwache Rohölpreise, ein starker Euro und eine gute Liefersituation im Heizölmarkt. Bei Heizölpreisen um die 38 Euro je Liter werden wohl die Wenigsten zögern.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.
Quelle: esyoil