Internationaler Markt
Die Ölpreise standen in dieser Woche anhaltend unter Druck. Gestern gelang eine leichte Erholung. Brent steht am Freitagmorgen wieder deutlich über der 70-Dollar-Marke. Ist das die Kehrtwende?
Rückenwind bekamen die Ölfutures von den Aktienmärkten in Europa und den USA, an denen es am Donnerstag aufwärts ging. Zudem wirkten die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten preisstützend. Zum einen, weil sich damit die Chance für eine Neuauflage des Atomabkommens weiter verschlechtert. In absehbarer Zeit dürften die Ölexporte des Irans sanktioniert bleiben. Die Trader sehen den globalen Markt in der Folge weiterhin knapp versorgt. Zum anderen fürchten die Marktteilnehmer eine militärische Eskalation zwischen Israel und dem Iran. Durch die Straße von Hormus vor der iranischen Küste werden täglich mehr als 20 Millionen Barrel Öl transportiert. Kommt es dort zu Zwischenfällen oder Blockaden, ist die weltweite Ölversorgung schnell beeinträchtigt.
Die rasante Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in China und den USA schürt die Sorge vor einer abflauenden Ölnachfrage jedoch weiterhin und sendet preisdämpfende Impulse an ICE und NYMEX. Aus China ist zu hören, dass die Kraftstoffnachfrage bereits nachlässt. Strikte Reisebeschränkungen sind in etlichen Regionen und Städten in Kraft getreten. Der öffentliche Bus- und Taxiverkehr ist teilweise eingestellt, zahlreiche nationale und internationale Flüge sind gestrichen worden. Auch die üblichen Staus in den Großstädten sollen zurückgegangen sein. Ein Zeichen dafür, dass viele Chinesen das Auto stehen lassen.
Die jüngste Verlängerung der strengen US-Einreisebestimmungen beeinträchtigt den internationalen Flugverkehr zudem. In Indien fürchtet die Regierung inzwischen ein Aufleben der zweiten Infektionswelle und plädiert an die Bundesstaaten, anstehende große Feiertage abzusagen, um Menschenansammlungen zu verhindern.
Die preisdämpfende Stimmung konkurriert zum Auftakt des letzten Handelstages in dieser Woche mit preistreibenden Faktoren. Nun wird es davon abhängen, wie sich die Restriktionen wegen der Pandemie in Nachfragezahlen auswirken. Preisschwankungen erscheinen vor dem Hintergrund einer unübersichtlichen Lage wahrscheinlich.
Die Notierungen an den Ölbörsen bewegen sich heute Morgen oberhalb der Tageshochs vom Donnerstag. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 69,21 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 71,45 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 585,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 08455 Euro. Damit ist der Euro für 1,1824 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise legen am Freitagmorgen wieder etwas zu, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Heizöl kostet im Binnenland durchschnittlich 68,30 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung von 3000 Litern.
Heizölkunden nutzten in dieser Woche die verbraucherfreundliche Preisentwicklung, die von sinkenden Ölpreisen am internationalen Markt ausgelöst war. Gestern gingen erneut überdurchschnittlich viele Bestellungen ein. Doch auch die Hoffnung auf günstigere Preismomente blieb groß, sodass zugleich viele Kunden in Beobachterposition verharrten.
So zeigt das Schwarm-O-Meter für Heizöl eine mittlere Kaufbereitschaft an. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung erwarten 82 Prozent künftig sinkende Preise. Der Heizölpreistrend für den 3-Monatszeitraum versprüht ein Quäntchen Zuversicht für die kurzfristige Preisentwicklung: Er zeigt einen Seitwärtstrend. Die anderen kurz- und mittelfristigen Trendkanäle sind jedoch aufwärtsgerichtet. Abwärtsaussichten gibt es lediglich auf lange Sicht.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Bleiben Sie nahe an der Preisentwicklung, wenn Sie derzeit über einen Heizölkauf nachdenken müssen. Und bestellen Sie bevor, sich die Preisdelle verabschiedet.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil