Internationaler Markt
Analysten philosophieren über die Ölversorgung der kommenden Monate. Ihre Meinungen bilden zwischen knapp und üppig nahezu jede Lage ab. Konsens herrscht nur darüber, dass der Markt aktuell ein Angebotsdefizit hat, das noch einige Wochen andauern wird. Es soll sich gemäß einer verbreiteten Ansicht bis 2022 in ein Überangebot wandeln. In einer Gegenrede dazu wird darauf hingewiesen, dass die aktuelle Knappheit die Lagerbestände unter die langjährigen Durchschnittswerte hat sinken lassen. Das führt dazu, dass die Lager in Zukunft jedwedes Angebot, dass über den direkten Verbrauch hinausgeht, aufnehmen werden. Ein Bewusstsein von Überversorgung könne deshalb nicht entstehen.
Die gestern Abend veröffentlichten Lagerdaten des API (American Petroleum Institute) bestätigen einen weiteren Abbau der Bestände für die USA, der allerdings geringer ausfällt als angenommen. Heute Nachmittag werden die offiziellen Regierungsdaten zum Thema veröffentlicht, denen die Marktteilnehmer mehr Gewicht einräumen.
Der ebenfalls gestern Abend erschiene Monatsbericht der EIA (Statistikbehörde im US-Energieministerium) bietet keine grundsätzlich neuen Erkenntnisse zum Ölmarkt an. Die Entwicklung der globalen Lagerbestände, aktuell abnehmend und ab 2022 steigend, wird darin bestätigt. Die Prognose über die Nachfrage Chinas wird marginal reduziert. Daraus leiten die Statistiker unwesentlich geringere Ölpreise ab als einen Monat zuvor.
Große Ungewissheit in allen Analysen stellt nach wie vor die Entwicklung der Corona-Pandemie dar. Die vor wenigen Monaten durchlebte Zuversicht ist aktuell einer Skepsis gewichen, die durch Mutationen des Virus und eine unzureichende Impfbereitschaft in demokratischen Staaten ausgelöst wird. Auch China wird immer wieder als Problemfall genannt, wofür es allerdings keine substanzielle Datengrundlage gibt. Finanzjongleure äußern sich in Erwartung neuer Mobilitätsbeschränkungen besorgt über die Entwicklung der Ölnachfrage. Hierfür bieten entsprechende Wirtschaftsdaten ebenfalls wenig Anlass. Man muss aber konstatieren, dass die globalen Pandemiedaten heute schlechter aussehen als vor zwölf Monaten.
Nachdem die Rohölnotierungen gestern signifikant zulegten, dümpeln sie heute Morgen auf dem erreichten Niveau dahin. Grundsätzlich ist nach dem deutlichen Rückgang in der letzten Woche weiteres Aufwärtspotenzial vorhanden.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 68,66 Dollar und das Barrel Brent zu 71,03 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 581,50 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8540 Euro. Damit kostet der Euro 1,1707 Dollar.
Nationaler Markt
Wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist, steigen die Preise. Die Bewegung verläuft glücklicherweise sehr moderat. Sie erlaubt, in Ruhe über einen Heizölkauf zu entscheiden. Aus reiner Ölmarktsicht ist er ratsam. Durch schwer vorhersehbare Corona-Maßnahmen könnten in naher Zukunft allerdings Störungen mit hohem Preisdämpfungspotenzial auftreten. Noch ist die Wahrscheinlichkeit dafür gering.
Der Binnenmarkt für Heizöl ist lebhaft. Heizölbestellungen kommen flott herein. Die Hoffnung auf fallende Preise kehrt von einem hohem Niveau zurück. Das war aufgrund ihrer starken Volatilität zu erwarten. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Trendkanäle für die Heizölpreisentwicklung geben Grund für einen Funken Preiszuversicht. Im sehr kurzen Zeitbereich liegt ein Seitwärtstrend vor. Die anderen kürzeren Zeitbereiche behalten ihre Aufwärtstrends. Die Abwärtstrends der langen Zeitbereiche werden Jahr für Jahr durch die Erhöhung der CO2-Steuer verbogen.
Das mathematische Tiefpreissystem gibt im Norden und Südosten der Republik Kaufsignale.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Nutzen Sie den noch vorhandenen Preisrückgang zum Kauf!
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil