Internationaler Markt
Jetzt hat es der Ölmarkt schwarz auf weiß: Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Prognose zur Ölnachfrage gestern deutlich gestutzt. Die Folgen der Neuinfektionen durch die Delta-Variante des Coronavirus stoppen bis auf weiteres den Anstieg des globalen Ölverbrauchs.
Dafür sind vor allem die Restriktionen in Asien verantwortlich. Chinesische Raffinerien kürzen bereits ihre Bestellungen aus Saudi-Arabien. Europa und Teile der USA könnten folgen. Selbst im nächsten Jahr wird der globale Ölmarkt nicht wieder die Verbrauchsmengen von 2019 erreichen.
Auch die Investmentbank Goldman Sachs sieht die Unterversorgung des Marktes jetzt weniger drastisch als noch im Frühsommer. Statt 2,3 Mio. Barrel pro Tag schrumpfen die globalen Lagerbestände nach ihren Berechnungen aktuell nur um 1,0 Mio. Barrel pro Tag.
Preise um die 80 Dollar je Barrel könnten sich dennoch im nächsten Quartal und im kommenden Jahr breit machen. Die Weltwirtschaft wird weiter wachsen, so die Banker, während im Ölmarkt nach wie vor zu wenig investiert wird. Vor allem die amerikanische Schieferölbranche wird nicht genug zur Entlastung beitragen.
Das OPEC-Sekretariat blieb gestern in seinem Monatsbericht sogar durchgängig optimistisch. Die Marktbeobachter sehen dort keinen Grund, ihre Erwartungen für 2021 und 2022 zu ändern. Die Kartellmitglieder haben ihr nächstes Treffen für den 1. September angesetzt. Noch ist völlig unklar, ob Saudi-Arabien, Russland & Co. auf die neue Corona-Lage reagieren wollen.
Der Ölpreis reagierte angesichts der Vielfalt von Meinungen gestern nur zögerlich. Auch orientieren sich im Moment viele Trader an den Aktienmärkten und den Konjunkturdaten. Dort ist von Krise nicht viel zu merken: Die amerikanischen Aktien kletterten gestern auf ein neues Allzeithoch, während die Arbeitslosenzahlen sanken, wenn auch nur langsam.
Der Preis für Brent-Rohöl bewegte sich daher nur wenig und blieb weiterhin in der Nähe von 70 Dollar je Barrel. Die aktuellen Coronasorgen verhindern im Moment einen neuen Anlauf auf die 80-Dollar-Marke. Brent ging mit leichten Verlusten aus dem Handel.
Auch am heutigen Morgen geht es minimal abwärts. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 68,51 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 70,80 US-Dollar je Barrel. Rotterdamer Gasöl notiert bei 582,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,8518 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1738 Dollar.
Nationaler Markt
Der Heizölpreis steht am heutigen Morgen nicht weit vom gestrigen Niveau entfernt. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt einen bundesweiten Durchschnittswert von 68,71 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).
Der Heizölmarkt ist noch immer recht lebendig, auch wenn die Spitzenwerte der ersten Wochenhälfte nicht mehr erreicht werden. Die Abkühlung zeigt sich auch beim Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Preisanfragen mit der Zahl der Bestellungen vergleicht. Es fiel um eine Stufe auf ein mittleres Niveau. Die geringen Preisausschläge der letzten Tage beruhigen offenbar auch die Verbraucher.
Preisoptimismus macht sich allerdings noch nicht breit. Nur zwei Drittel der Stimmen in der täglichen Lesereinschätzung erwarten fallende Heizölpreise in den kommenden Tagen. Das ist ein durchschnittlicher Anteil.
Ähnlich vage präsentieren sich die kurzfristigen Preiskorridore. Sie bewegen sich seit zwei Monaten in einem engen Band seitwärts. In der längerfristigen Perspektive seit dem letzten Herbst zeigt der Preistrend allerdings nach wie vor nach oben.
Was tun? Die Stimmung im internationalen Ölmarkt ist angeschlagen. Ein Sturz unter die 70 Dollar je Barrel liegt in der Luft, ist aber alles andere als sicher. Wer nicht spekulieren will, sollte sich mit dem aktuellen Preisniveau arrangieren.
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Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Quelle: esyoil