Internationaler Markt
Nachdem die Ölpreise in der vergangenen Woche einen nennenswerten Rückgang verbuchen konnten, beginnen sie die neue Handelswoche mit einem rasanten Anstieg. Damit annullieren sie in den frühen Morgenstunden den kompletten Freitags-Abgang. Ein fundamentaler Wandel des Ölmarkts liegt den Preiskapriolen nicht zugrunde. Es sieht eher danach aus, dass einige Finanzjongleure das Preisniveau als günstig für das eine oder andere spekulative Engagement befinden.
Weit oben auf ihrer Agenda findet man beispielsweise die Wette, dass die OPEC-Allianz die monatliche Steigerung der Produktion um 0,4 Mio. Barrel pro Tag im September ausfallen lassen könnte. Begründet wird das mit Corona-bedingten Bewegungseinschränkungen in einigen Ländern, die die Kraftstoffnachfrage dämpfen. Besonders prominent in dieser Angelegenheit ist China. Dort wirken seit einem Monat harte Eingriffe in das öffentliche Leben bis hin zu Lockdowns.
Mit den Maßnahmen ist es aber gelungen, die Ausbreitung der Delta-Variante einzudämmen. Aktuell werden keine Neuinfektionen mehr gemeldet. Dieser Umstand animiert andere Finanzjongleure zur Wette auf die weitere Erholung der Ölnachfrage gemäß dem Motto, es gibt trotz Corona-Mutationen keinen Grund, an der Fortsetzung des Wirtschaftswachstums zu zweifeln. Temporäre und partielle Beschränkungen können den globalen Wachstumsdrang nicht stoppen.
Gerne angenommen wird auch die kurzfristige Wette auf eine Übertreibung des Abgangs in der letzten Woche. Grundsätzlich ginge ein Preisrückgang in dieser unsicheren Zeit in Ordnung. Die Geschwindigkeit überschritt aber das angemessene Maß, so dass eine Korrektur fällig wurde.
Es gibt aber auch eine große Gruppe von Finanzjongleuren, die sich derzeit nicht auf eine bullische Position einlassen würde. Sie zeigt wenig Zweifel an der Einhaltung des Terminplans der OPEC-Allianz und hohe Aversion gegen eine mögliche Neuausrichtung der Geldpolitik durch die US-Notenbank (Fed). Diese wird im Laufe der Woche anlässlich der jährlichen Tagung in Jackson Hole Kontur bekommen.
Wesentlich für die kurz- und mittelfristige Ölpreisentwicklung wird nun die Dynamik sein, die ein paar wildentschlossene Finanzjongleure und Fed-Manager zu entfachen vermögen. Heute Morgen haben sie einen bemerkenswerten Aufschlag präsentiert. Seine Rasanz konnte nicht beibehalten werden. Zur Stunde geht es deutlich ruhiger an den Ölbörsen zu. Die Notierungen schwingen seitwärts.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 63,33 Dollar und das Barrel Brent zu 66,47 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 550,25 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8537 Euro. Damit kostet der Euro 1,1710 Dollar.
Nationaler Markt
Nach dem schönen Abgang in der letzten Woche steigen die Heizölpreise wieder, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Ein Trendwechsel sollte diesem Umstand noch nicht testiert werden. Das Gegenteil ist eher der Fall. Die Entwicklung geht hin zu freundlicheren Preisen. Diese sind perspektivisch allerdings genauso wenig verlässlich wie unsere allgemeinen Lebensumstände.
Der Binnenmarkt für Heizöl ist belebt. Heizölbestellungen kommen flott herein. Gleichzeitig blüht die Hoffnung auf fallende Preise. Sie ist in diesem Jahr allerdings von hohen Stimmungsschwankungen geprägt. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Die Trendkanäle für die Heizölpreisentwicklung geben Grund für etwas Preiszuversicht. Im sehr kurzen Zeitbereich liegt mittlerweile ein Abwärtstrend vor. In der etwas längeren Ansicht kommt das Ringen um die zukünftige Richtung der Preisentwicklung zum Ausdruck. Die Jahresansicht behält ihren schwachen Aufwärtstrend bei. Die langen Zeitbereiche verharren in Abwärtstrends. Sie werden allerdings Jahr für Jahr durch die Erhöhung der CO2-Steuer vom reinen Marktgeschehen entkoppelt.
Das mathematische Tiefpreissystem gibt in allen Regionen der Republik Kaufsignale.
Unser Satz für alle Unentschlossenen lautet: Zu diesen Preisen kann man kaufen.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen. Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil