Internationaler Markt
Die Ölpreise sind unter ihre Langzeithochs gerutscht, halten jedoch das hohe Niveau. WTI ging nach einem kurzen Abwärtstest am Dienstagabend über 80 Dollar je Barrel aus dem Handel. Die aktuelle Wirtschaftsprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) für das laufende Jahr sorgte für den begrenzten Dämpfer an ICE und NYMEX. Heute Morgen sortiert man sich an den Börsen. Im Tagesverlauf könnte mit einer Reihe neuer Daten und Prognosen wieder mehr Bewegung in den Handel kommen.
Im gestern veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick senkt der IWF seine Prognose zum globalen Wirtschaftswachstum 2021 um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent. In den USA erwartet der IWF mit 5 Prozent ein deutlich geringeres Wachstum – im letzten Ausblick hatte es noch bei 6 Prozent gelegen. Tritt das ein, könnte die Ölnachfrage nachlassen: Das setzte WTI und Brent unter Druck. Als Gründe für seine Einschätzung nennt der IWF Störungen in den globalen Lieferketten und Inflationsdruck.
Es sind die deutlich gestiegenen Energiekosten, die ihren Teil zum Inflationsdruck beitragen. Doch gerade hier liegt auch der Grund, warum die Nachricht des IWF lediglich einen leicht preisdämpfenden Einfluss auf die Ölfutures nehmen konnte. Die extreme Preissteigerung bei Erdgas sorgt seit Wochen dafür, dass die Erdgasnachfrage auf Öl übergeht. Rohöl ist im Vergleich zu Gas noch immer deutlich günstiger. Das Rohölangebot kann allerdings bei Weitem nicht mit der Nachfrage Schritt halten. Und genau dieser preistreibende Faktor bleibt ein wichtiger Bestandteil in der Preisentwicklung.
Heute warten die Marktteilnehmer auf neue Impulse von den Monatsberichten der OPEC und der EIA sowie den wöchentlichen US-Ölbestandsdaten. Auch die US-Inflationsdaten stehen an. Beim OPEC-Bericht dürften die Trader vor allem darauf schauen, ob die OPEC ihre Produktionsanhebung in vollem Umfang umsetzen konnte und ob sie inzwischen die Auswirkungen der hohen Gaspreise auf die Ölnachfrage stärker einschätzt als bisher. Es könnte also nach einem ruhigen Morgen mehr Aktion an den Ölbörsen entstehen.
Zur Stunde bewegen sich die Notierungen auf dem Niveau, mit dem sie den gestrigen Handelstag beendeten. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 80,59 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 83,37 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 721,25 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8658 Euro. Damit ist der Euro für 1,1549 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise geben zum Auftakt in die Wochenmitte leicht ab, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Es dürfte sich allenfalls um einen kleinen Lichtblick für Verbraucher handeln. Für eine Entwarnung gibt es derzeit keine greifbaren Anzeichen.
Heizöl kostet heute Morgen im Binnenland durchschnittlich 86,80 Euro je 100 Liter bei einer Standardlieferung (3000 Liter). Die Heizölpreise liegen also nur knapp unter dem Jahreshoch. Das verbraucherfreundliche tiefe Tal, das sie Mitte 2020 durchschritten, ist definitiv Geschichte. Stattdessen nähern sich die Preise den hohen Werten an, die sie zuletzt Ende Oktober 2018 markiert hatten.
Heizölkunden haben derzeit wenig Wahlmöglichkeit: Wer einen Tank zu füllen hat, muss sich mit den Preisen arrangieren. Mit Blick auf die bevorstehende kalte Jahreszeit und die im Januar anstehende Erhöhung der CO2-Abgabe tun das nach wie vor viele.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt eine hohe Kaufbereitschaft. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung ist der Preispessimismus ungewöhnlich stark ausgeprägt.
Auch die Heizölpreistrends bleiben ernüchternd. Für die kurz- und mittelfristigen Zeiträume (3, 6 und 12 Monate) zeigen die Charts allesamt aufwärts und füttern damit den Preispessimismus. Abwärtsaussichten gibt es lediglich auf lange Sicht.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Derzeit zeigt sich kein Silberstreif am Horizont. Merklich sinkende Preise sind eher unwahrscheinlich. Darauf zu spekulieren, ist riskant.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil