Immer wenn in den Medien das Thema Energie aufgeworfen wird, könnte man glauben, die Ölheizung wäre schon längst ausgestorben. In Wirklichkeit ist dies, gerade abseits der Großstädte, immer noch das Heizsystem Nummer eins. Dass man auch mit einer Ölheizung etwas für die Umwelt tun kann, zeigt ein innovativer Unternehmer aus Hauzenberg.
Noch immer ist das gute alte Heizöl in den eher ländlich strukturierten Gebieten Bayerns und Deutschlands der Brennstoff Nummer eins. Das mag verwundern, wird doch durch die recht einseitige Aufarbeitung des Energiethemas in den Medien eine ganz andere Vermutung nahe gelegt. Jedoch spielen in der Praxis die regenerativen Brennstoffe immer noch eine untergeordnete Rolle und auch das beliebte Erdgas ist auf dem Land ohne wirkliche Bedeutung.
Hans-Josef Stadler, Inhaber des gleichnamigen Brennstoffhandels in Hauzenberg, kennt die Hintergründe:
„Seit der Liberalisierung des Energiemarktes, macht es für die Gasversorger keinen Sinn mehr, in den flächendeckenden Ausbau des Gasleitungsnetzes zu investieren. Wohngebiete, in denen heute noch keine Anbindung an das Gasnetz besteht, werden diese wohl auch nicht mehr bekommen. Gerade in unserem Gebiet spielt Gas heute und in Zukunft daher wohl nur eine Nebenrolle.“ Das wissen auch die Verbraucher, der Großteil aller Wohngebäude nutzt nach wie vor die Ölheizung. Doch die Ölheizung ist heute längst nicht mehr das, was sie einmal war. Hocheffizient und technologisch hochgerüstet sind moderne Heizsysteme heute echte Sparwunder, der Umweltschutzgedanke hat auch hier schon längst Einzug gehalten. Doch im Gegensatz zum Gas, dessen Qualität durch den Kunden nicht direkt zu beeinflussen ist, trifft in Sachen Öl der Verbraucher selbst die Entscheidung, wie sauber seine Wärme tatsächlich ist. Nur wissen das nicht alle Kunden. Heizöl ist beileibe nicht gleich Heizöl. Der Gesetzgeber erlaubt eine erhebliche Bandbreite unterschiedlicher Qualitäten und dementsprechend werden auch im Markt extrem unterschiedliche Produkte angeboten. Allein beim Schwefelgehalt reicht die Bandbreite von 1000 ppm Schwefel (das entspricht etwa einem Gramm Schwefel pro Kilo Heizöl) beim Standardöl bis hin zu schwefelarmem Öl mit ca. 50 ppm. Die höchste Qualitätsstufe ist ein Öl, das aufgrund nur in geringsten Spuren nachweisbaren Schwefels als „schwefelfrei“ bezeichnet werden kann. Die Firma Stadler verkauft schon seit Jahren fast ausschließlich dieses extrem hochwertige schwefelfreie Öl in Dieselqualität. Nicht ohne Grund: „So seltsam es vielleicht klingt, aber der Begriff der Nachhaltigkeit hat in unserem Denken einen großen Stellenwert. An der Heizung führt in unseren Breiten nun mal kein Weg vorbei, also sollte man versuchen, so umweltbewusst wie nur möglich mit diesem Thema umzugehen. Wir setzen schon seit vielen Jahren auf Beratung und Aufklärung und machen uns für hochwertige, umweltschonende Produkte stark. Natürlich wäre es einfacher ein möglichst noch billigeres Produkt anzubieten, aber auf lange Sicht glaube ich, dass nur durch Seriosität und Nachhaltigkeit ein stabiles Wirtschaften möglich ist“, fasst Hans-Josef Stadler sein Leitbild zusammen.
Im Übrigen ist schwefelfreies Premium-Heizöl nicht nur gut für das grüne Gewissen – unter dem Strich ist es auch günstiger. Denn je einfacher das Öl, desto mehr leidet die Heizungsanlage unter den Verbrennungsrückständen. Je moderner die Heizungsanlage, desto geringer die Toleranz für minderwertige Brennstoffe. Nur eine einzige zusätzliche Wartung oder Reparatur der Heizanlage innerhalb von 20 Jahren kostet weit mehr, als man in dieser Zeit durch den Kauf von unreinem Öl sparen könnte. Doch nicht nur das Eintreten für Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und höchste Qualität unterscheiden Stadler von vielen anderen Anbietern. Es sind vor allem die Professionalität und der kompromisslose Service, was viele Kunden so sehr schätzen. Man wird es kaum erleben, dass ein Tankwagen der Firma Stadler schmutzig oder ungepflegt vorfährt, die tägliche Reinigung ist selbstverständlich. Auch verschmutze Arbeitskleidung gibt es nicht und wenn der Fahrer das Haus des Kunden betritt, so zieht er sich saubere Einwegüberzieher über seine Sicherheitsschuhe. Dass bei den zahlreichen Kunden aus der Landwirtschaft der Tankwagen zur Erntezeit direkt aufs Feld kommt, gehört natürlich ebenso zum Service wie Beratung und Unterstützung bei allen Fragen rund um die Heizungsmodernisierung. Das alles sind nur winzige Details, aber in der Summe zeichnen sie das komplette Bild eines modernen Unternehmens.
Der Erfolg gibt der Philosophie von Hans-Josef Stadler Recht. Als er vor fast 20 Jahren das Unternehmen vom Vater übernommen hat, war die Firma mit nur einem Tankwagen und einer Bürokraft kaum spezialisiert und stand im Wettbewerb mit vielen anderen Lieferanten. Durch die konsequente Fokussierung auf Service und Qualität hat sich das Unternehmen seitdem jedoch außergewöhnlich positiv entwickelt. Zehn Mitarbeiter und fünf Tankwagen versorgen ein Liefergebiet vom Bayerischen Wald bis tief ins Rottal mit Premium-Heizöl, Dieselkraftstoff, Schmierstoffen und Holzpellets der Eigenmarke „Alpenpellets“ und sind dabei fast rund um die Uhr im Einsatz.
Auf die Frage nach der Zukunft reagiert der sympathische Unternehmer sehr besonnen, die Prognosen zur Zukunft der fossilen Brennstoffe nimmt er ernst. Dennoch gibt er Entwarnung: „Schon vor 20 Jahren prognostizierte man das Versiegen des Öls. Jedoch sind solche Prognosen immer relativ, sie richten sich nach den derzeit bekannten Vorkommen, die mit der heutigen Technik zum heutigen Preisniveau wirtschaftlich abgebaut werden können. Durch den technischen Fortschritt wurden die Prognosen immer weiter in die Zukunft gelegt, man weiß heute, dass wir noch viele Jahrzehnte lang ausreichend Öl haben werden. Allerdings wird sich dieser Markt Zug um Zug wandeln, auch das ist sicher. Aber wenn wir weiterhin ganz eng mit unseren Kunden zusammen arbeiten, werden wir in der Lage sein, uns den Veränderungen anzupassen und die Aufgaben der Zukunft zu meistern.“ Daran haben wir nach diesem Treffen keine Zweifel.
Dieser Beitrag ist erschienen in Paparazzi, Ausgabe 79 (im April 2015)