Internationaler Markt

Sanktionen sind ein beliebtes Schwert westlicher Länder zur Durchsetzung politischer Ziele gegen antidemokratische Staaten. Sehr wirkungsvoll sind sie erwiesenermaßen nicht. Häufig wirbeln sie mehr innenpolitischen Staub als außenpolitischen Nutzen auf. Das stellt Präsident Trump auch fest und testet Strafzölle als Alternative zu Sanktionen auf ihre Wirksamkeit. Im Feldversuch befinden sich der Iran und Venezuela. Während Teheran weiterhin klassisch sanktioniert wird, geht man gegen Caracas unorthodox zu Werke.

Die Strafzölle richten sich gegen Käufer venezolanischen Öls. Auch wenn die langfristigen Folgen noch unklar sind, sorgt diese Maßnahme bereits jetzt für Verunsicherung und Chaos, besonders im Handel mit dem Großabnehmer China. Dort werden aktuell Lieferungen bis zu 0,4 Mio. Barrel pro Tag abgesetzt. Die stellen die chinesischen Händler aus Furcht vor den drohenden Zöllen nun infrage. Einige Raffinerien wollen zunächst abwarten, wie genau die Zölle umgesetzt werden. Ein Händler erklärte sogar, man werde im April komplett auf diese Käufe verzichten. China ist traditionell der wichtigste Abnehmer Venezuelas und erhält über die Hälfte der Ölexporte des Landes. Bisher ignorierte Peking die US-Sanktionen, doch durch die angedrohten Strafzölle zeigt die US-Strategie erste Wirkung. Sollte China seine Importe tatsächlich reduzieren, dürfte das Angebot am globalen Ölmarkt knapper werden und die Preise beflügeln.

Die aktuelle Aufregung ist ein preisbewegendes Vorgeplänkel. Klarheit in der Sache sollte laut Plan am 2. April eintreten. Man darf gespannt sein, ob sie dann tatsächlich geliefert wird oder ob die Verunsicherung das eigentliche Konzept dahinter ist.

Die Aussicht, dass Öl aus bestimmten Ländern wegen zusätzlicher Strafzölle künftig nicht mehr in den Handel gelangt und das verfügbare Angebot verknappt, treibt die Preise aufwärts. Dieser Umstand wird durch eine unerwartet robuste Wirtschaft in den USA verstärkt. Jüngste Daten zeigen sinkende Lagerbestände bei Rohöl, Kraft- und Brennstoffen. Das dämpft die Sorgen über einen Nachfrageeinbruch.

Die Unsicherheit am Markt bleibt allerdings hoch, da die Zollpolitik der USA genauso gut in ruinösen Handelskonflikten enden kann, die eine globale Rezession zur Folge haben. Trotz der aktuellen Preissteigerung gehen Fachleute davon aus, dass diese nicht von Dauer sein wird. Für das kommende Jahr erwarten sie einen durchschnittlich niedrigerer Ölpreis als in diesem Jahr. Das denkt sich mit dem Wahlversprechen des Unberechenbaren Präsidenten im Weißen Haus.

Nachdem die Notierungen an den Ölbörsen gestern bei ordentlichen Schwingungen nahe einem Nullsummenspiel endeten, zeigen sie heute Morgen die Tendenz zu fallen. An dem Umstand, dass das Wochenergebnis deutlich im Plus liegen wird, kommen wir aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht vorbei.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 69,76 Dollar und das Barrel Brent zu 73,86 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 676,75 Dollar. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9274 Euro. Damit kostet der Euro 1,0780 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben wieder etwas nach, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Damit folgen sie den internationalen Vorgaben sehr direkt. Mit Blick auf die Trendkanäle könnte man an die Umkehr der Preisrichtung glauben, sollte diese aber auf keinen Fall als eine Art Zwangsführung missinterpretieren. Wir sehen nur das Ergebnisse einer großen Unsicherheit, die in diesem Moment wieder eine bärische Note bekommt, und wir sehen noch intakte Trendkanäle, die in allen für den Kauf relevanten Zeitbereichen abwärts weisen, in der 3-Monats-Ansicht steil, in der 6-Monats-Ansicht solide und in der 12-Monats-Ansicht schwach.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Preisentwicklung ist die Heizölnachfrage im Binnenmarkt deutlich zurückgegangen. Bei der Hoffnung auf tiefere Preise blitz indes wieder etwas Licht auf. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Heizölpreise sind auf alle Fälle im kaufbaren Bereich. Wer keinen sicheren Vorrat mehr im Tank hat, sollte beherzt ordern. Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil