Internationaler Markt
Mit nervöser Spannung blicken die Märkte heute auf die ersten Stunden des Handelskrieges zwischen den USA und China. Mit hohen Strafzöllen will Washington die Importe aus Asien bremsen. Peking wird mit gleicher Münze heimzahlen und verzögert bereits in den Häfen die Abfertigung amerikanischer Importgüter.
Der Konflikt wird die Ölpreise wohl eher bremsen als beflügeln, da er Unsicherheiten schafft und damit die Weltwirtschaft und die Ölnachfrage bremsen könnte. Für die amerikanische Ölbranche ist er jedoch besonders ärgerlich. Die chinesischen Maßnahmen werden die Einfuhr amerikanischen Öls voraussichtlich vollständig zum Erliegen bringen.
Das bringt den Ölmarkt noch mehr durcheinander, denn im Moment müssen auch die Iran-Sanktionen, der Ausfall Venezuelas, die Lieferstörungen in Libyen und die technischen Probleme in Kanada erst einmal verkraftet werden. Amerikanisches Schieferöl, also das Allheilmittel der letzten Jahre, wird im Moment durch überlastete Pipelines ausgebremst.
Washington beklagt sich daher weiterhin über die zu hohen Ölpreise. Trump hätte jedoch noch zwei Pfeile im Köcher: Er könnte Öl aus der Strategischen Ölreserve freigeben, die ohnehin zu hohe Bestände hat. Oder er könnte versuchen, die Ölexporte der USA zu bremsen und damit das Angebot im Inland verbessern.
Einige Überraschungen hatte auch der gestrige Lagerbestandsbericht aus den USA parat. Die Rohölvorräte legten in der letzten Woche unerwartet um über 1 Mio. Barrel zu. Der Markt hatte nach dem Bericht des Branchenverbandes API mit stark fallenden Beständen gerechnet. Der Anstieg ging vor allem auf das Konto höherer Importe und geringerer Produktion in den Raffinerien. Die Ölpreise gaben daraufhin nach, da viele Trader auf dem falschen Fuß erwischt wurden.
Hier die Lagerveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: -4,5 Mio. Barrel (API) bzw. +1,2 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -0,4 Mio. Barrel (API) bzw. +0,1 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: -3,0 Mio. Barrel (API) bzw. -1,5 Mio. Barrel (DOE)
Der Ölmarkt reagiert deshalb auch heute relativ entspannt auf die internationalen Krisen: Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) fällt deutlich auf 73,00 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl gibt auf 77,36 US-Dollar je Barrel nach. Gasöl steigt auf 667,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar fällt auf 0,8537 Euro. Damit kostet der Euro 1,1717 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise zeigen sich am frühen Morgen wenig verändert gegenüber gestern, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der fallende Rohölpreis und der feste Euro drücken die Preise, aber die niedrigen Pegelstände vieler Flüsse machen den Heizölmarkt hier und da nervös. In den meisten Regionen Deutschlands liegen die Heizölpreise aktuell knapp über 67 je 100 Liter für eine Standardlieferung mit 3000 Liter.
Der Binnenmarkt für Heizöl bleibt relativ aktiv. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt nach wie vor eine mittlere Kaufbereitschaft der Interessenten. Jeder fünfte Kunde rechnet aktuell mit wieder steigenden Heizölpreisen. Das ist ein durchschnittlicher Wert.
Der kurzfristige Dreimonatschart für Heizöl zeigt einen stabilen, aber relativ flachen Abwärtstrend seit Mai. Der Aufwärtstrend, der die längerfristigen Charts seit zwei Jahren prägt, ist jedoch intakt. Seit dem Jahresstart 2016 haben sich die Heizölpreise fast verdoppelt.
Was tun? Es gibt zweifellos Preisrisiken im Markt. Wer demnächst ohnehin kaufen muss, kann jetzt eine Teilmenge ordern, um nicht im falschen Moment in Zugzwang zu geraten. Wer noch Zeit hat, kann die Situation weiter beobachten und auf eine günstigere Gelegenheit hoffen.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil