Internationaler Markt
Nach ihrem kurzen Höhenflug gaben die internationalen Ölpreise gestern nur minimal ab. Die Preise für Brent-Rohöl liegen bei 63-64 Dollar je Barrel, je nach Liefermonat. Insgesamt ist jedoch an den Ölbörsen nicht viel los, da die amerikanischen Trader das alljährliche Thanksgiving feiern.
Die Aufmerksamkeit konzentriert sich im Moment auf das Treffen der „OPEC+“, also OPEC plus Russland, in der kommenden Woche. Praktisch alle Beobachter gehen davon aus, dass die Kartellmitglieder lediglich eine Verlängerung der bisherigen Förderkürzung von 1,2 Mio. Barrel pro Tag um einige Monate beschließen werden. Zusätzliche Kürzungen sind wohl vom Tisch.
Russische Ölkonzerne wünschen sich sogar eine Sonderklausel, um selbst die bisherigen Beschlüsse nicht einhalten zu müssen. Sogenannte Kondensate, also extrem leichte Kohlenwasserstoffe, die je nach Druck flüssig oder gasförmig sind und an der Bohrstelle mit an die Oberfläche sprudeln, sollen nicht mehr in die Berechnung der Ölfördermengen einfließen. Mit diesem Ansinnen untergräbt Moskau allerdings den Druck der Saudis auf andere Kartellmitglieder, die ihre Förderquoten ebenfalls nicht einhalten wollen. Dazu gehört insbesondere der Irak.
Der OPEC bleibt damit nur das „Prinzip Hoffnung“: Eine stabile Ölnachfrage und eine Abbremsung beim amerikanischen Schieferöl sollen im nächsten Jahr für stabile Ölpreise sorgen. Der aktuelle Preistrend beruhigt da etwas, denn in den letzten vier Wochen legte Brent-Rohöl immerhin um drei Prozent zu.
Das aktuelle Preisniveau reicht einigen Kartellmitgliedern, da sie entweder nicht nur vom Öl leben wie Russland, oder nur geringe Ausgaben finanzieren müssen wie Kuweit, oder ohnehin ganz andere Probleme haben wie Venezuela.
Insbesondere Saudi-Arabien steht nun allerdings vor einem immer größeren Finanzierungsproblem. Bei den Wirtschaftsreformen geht es kaum voran. Das Defizit im Staatshaushalt steigt in schwindelerregende Höhen. Und der Börsengang ihres staatlichen Ölkonzerns Aramco brachte weitaus weniger ein als erwartet, da internationale Investoren nur wenig Interesse zeigten. Nun ist die saudische Regierung auf PR-Tour in den reichen Nachbarstaaten, um die Aramco-Aktien doch noch unterzubringen.
Heute Morgen ist wegen der Feiertage nicht viel Bewegung. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 58,14 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 63,79 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 590,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9082 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1007 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl bewegt sich bislang genauso wenig wie Rohöl, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise liegen nun schon über eine Woche fast unverändert bei knapp 65 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Der Preisverlauf lässt bereits einen entspannten Jahresausklang erahnen.
Der Markt ist sehr ruhig. Bislang milde Wintertemperaturen und die Abwesenheit jeglicher Preisdynamik lassen keine Hektik aufkommen.
Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, steht nur auf der mittleren Stufe. Das deutet auch für die kommenden Tage auf einen ruhigen Heizölmarkt.
Weniger Kunden als bisher erwarten fallende Heizölpreise. Fast ein Drittel rechnet in der tagesaktuellen Umfrage mit steigenden Heizölpreisen. Das ist ein relativ hoher Anteil. Die Preischarts helfen bei der Prognose nicht viel weiter. In den letzten Tagen liefen die Preise seitwärts. Betrachtet man dagegen die letzten Wochen seit den Anschlägen der Iraner auf die saudischen Ölanlagen im September, zeigt der Preiskanal nicht überraschend nach unten. Mittelfristig und langfristig seit 2016 zeigt der Preistrend nach oben.
Was also tun? Die deutschen Heizölpreise sind ähnlich wie die internationalen Ölpreise in einem neutralen Niemandsland. Wer jetzt kauft, macht wohl nichts falsch. Wer spekulieren will, setzt auf die schwache Weltwirtschaft, eine ratlose OPEC und auf amerikanisches Schieferöl. In diesem Szenario könnten die Heizölpreise erneut nachgeben.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil