Internationaler Markt
Die Ölpreise wurden zwischen Heiligabend und Neujahr kräftig durchgeschüttelt. Sie folgten damit im Wesentlichen den Aktienbörsen. Ursächlich für das Tohuwabohu waren die Trades einiger besonders gieriger Finanzjongleure. Sie nutzten die Abwesenheit vieler Kollegen, die als pure Finanzmasse üblicherweise stabilisierend auf die Preisbildung wirken. Die Zocker hatten ihren Spaß. Nun kehrt langsam ein ruhigerer Alltag zurück. Der kann Verbrauchern durchaus noch Freude bereiten, denn es liegt ein sehr nachfrageschwacher Monat vor uns.
Die Sätze gelten ausschließlich für den internationalen Markt, nicht für das Inland. Hier wurden die Heizölpreise weder übermäßig bewegt noch ist die Nachfrage schwach. Im Gegenteil, sie boomt.
Ob die aktuelle Überversorgung weiteren Preisabgang bringen kann, hängt erheblich von politischen Einflüssen ab. Sollte es gelingen politisches Vertrauen aufzubauen, würden die stark gefallenen Ölpreise als unterbewertet und der Ölmarkt als lediglich temporär überversorgt angesehen werden. Die Bemühungen der OPEC und ihrer Alliierten, die Versorgung durch Produktionskürzungen in ein Gleichgewicht zu bringen, würden gewürdigt. Eine eher bullische Stimmung mit steigenden Ölpreisen wäre die Folge.
Mangelndes politisches Vertrauen würde das Gegenteil bewirken. Die Nachfrageseite würde zunehmend schwach prognostiziert. Das wachsende US-Ölangebot würde über alle Kürzungsbemühungen gestellt. Überversorgung würde als Dauerzustand empfunden. Das ist das Szenario für weiter fallende Preise. Seine Eintrittswahrscheinlichkeit ist hoch, denn politische Randale innerhalb der Institutionen liegt im Trend.
Die OPEC verkündete bereits präventiv, ein Sondermeeting einberufen zu wollen, wenn sich nicht bald ein für sie positiver Effekt der Produktionskürzung zeigen sollte. In dem Fall könne man schärfere Maßnahmen beschließen. Die Finanzszene lässt solche Statements derzeit kalt.
Heute Morgen starteten die Ölbörsen mit fallenden Kursen ins neue Jahr. Sie gleichen damit den erratisch entwickelten Kursverlauf der letzten Tage aus. Neue Tiefpreise wurden nicht erreicht.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 44,90 Dollar und das Barrel Brent zu 53,20 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 498,00 Dollar. Der US-Dollar kostet 0,8713 Euro. Damit kostet der Euro 1,1476 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise zeigten sich seit Heiligabend als Fels in der Börsenbrandung. Sie blieben ihren Trends bei mäßiger Bewegung treu, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Im weiteren Verlauf sollte sich das nicht ändern. Selbst wenn am Weltmarkt eine leichte Preissteigerung auftreten sollte, was nicht sehr wahrscheinlich ist, kann Heizöl billiger werden. Es gibt immer noch nennenswertes Potenzial aus der Preisüberhöhung der wasserarmen Zeit im Binnenmarkt abzubauen.
Das heimische Heizölgeschäft ist außerordentlich belebt. Viele Kunden decken sich erst jetzt für den Winter ein. Teilweise ordern sie auch, um eine frühere Bestellung nun zu einem günstigeren Preis aufzustocken. Nicht minder stark wie die Kundschaft ist die Zahl der Beobachter, die auf weiter nachgebende Preise spekulieren. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Lage entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem sehr starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.
Unser mathematisches Tiefpreis-System gibt in fast allen Teilen Deutschlands Kaufsignale. Der fehlende Rest wird in Kürze wahrscheinlich auch wieder dabei sein.
Die Heizölpreistrends geben Verbrauchern Hoffnung auf noch bessere Preise. In den verschiedenen Zeitstufen tritt viermal Abwärts auf, dreimal in den kurzen und einmal im langen Zeitbereich. Nur die Drei- und die Fünf-Jahres-Ansichten zeigen Aufwärtstrends.
Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie umgehend, wenn Sie Heizöl benötigen, denn die Lieferzeiten sind lang. Spekulativ eingestellten Ölheizern raten wir, den Markt aufmerksam zu beobachten. Es ist weiterer Preisabgang möglich. Achten Sie dabei unbedingt auf einen hinreichend verfügbaren Heizölbestand. Vielen Beobachtern droht aufgrund falschen Timings ein Spekulationsdesaster. Die langen Lieferzeiten zwingen sie oft zu teuren Schnellbestellungen. Damit ist der Gewinn des Abwartens schnell verspielt.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil