Internationaler Markt
Der permanente Anstieg der Ölpreise ist für den Moment gebrochen. Doch ob es damit zu einer Trendwende an den Ölbörsen kommt, das ist noch offen. Sicher ist, die Referenzsorten WTI und Brent bewegen sich nach dem stärksten Kursrutsch seit 10 Monaten deutlich unter der 70-Dollar-Marke.
Die späte Einigung der OPEC+ auf eine gemeinschaftliche Steigerung der Ölproduktion um monatlich 400.000 Barrel bis zum Jahresende hat das stärkste preistreibende Element neutralisiert: die Unsicherheit über die Zukunft der Allianz und die Furcht vor einem starken Angebotsdefizit. Kontrolliert und gemeinsam das sind die Schlüsselbegriffe, die die Marktteilnehmer beruhigen, auch wenn es derzeit so aussieht, als ob die Angebotsknappheit damit nicht vollends ausgeglichen werden kann.
Die Trader schauen jetzt vermehrt auf die Nachfrageseite: Corona-Sorgen flammen ob der schnellen Ausbreitung der Delta-Variante verstärkt auf. Zu Wochenbeginn nahm Großbritannien alle Maßnahmen zur Eindämmung des Virus trotz hoher Inzidenz und steigender Infektionszahlen zurück. Die USA sprachen neue Reisewarnungen aus, was die Erholung des Flugverkehrs und damit die Nachfrage nach Treibstoffen voraussichtlich beeinträchtigen wird. Viele fürchten, dass die bisherigen Impferfolge zu gering sind, um stark steigende Infektionszahlen und erneute Lockdowns zu verhindern. Das belastet die Ölfutures.
Die Einschätzungen der Analysten zur Ölpreisentwicklung driften weit auseinander. Die Lage ist unübersichtlich. Denkbar ist eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung. Damit könnten sich Angebot und Nachfrage wieder annähern und die Preis moderat bleiben. Doch die Ungewissheit bleibt.
Für die Trader haben in diesem Zusammenhang die Ölbestandsdaten aus den USA große Bedeutung. Sie sie erscheinen heute Nachmittag und könnten WTI und Brent einen weiteren Dämpfer bescheren, sollten sie bärisch ausfallen. Die vorläufigen Zahlen des American Petroleum Institute (API) deuten das an. Die Vorräte an Rohöl und Benzin sollen wider Erwarten gestiegen sein. Das wäre der erste Anstieg seit 8 Wochen.
Die Notierungen an den Ölbörsen könnten heute zu Schwankungen neigen. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 66,89 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostet 69,04 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 563,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8499 Euro. Damit ist der Euro für 1,1763 Dollar zu haben.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise haben sich nach dem Preisrutsch zunächst stabilisiert, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Ein weiterer Abgang scheint möglich, wenn das US-Energieministerium heute Nachmittag bärische Ölbestandsdaten bestätigt. In der Folge könnten die Rohölpreise nachgeben und die Heizölpreise erneut mitnehmen.
Heizölkunden nutzten gestern den deutlichen Preisrückgang, der vom Geschehen am internationalen Markt ausgelöst worden war. Zahlreiche Bestellungen gingen ein. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt auch am Mittwochmorgen noch eine hohe Kaufbereitschaft an. Es misst die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage. In der Lesereinschätzung bleibt die Hoffnung auf sinkende Preise hoch. Sie unterliegt zurzeit allerdings immer wieder größeren Schwankungen.
In die Heizölpreistrends ist Bewegung gekommen. Für den kurzfristigen Zeitraum von 3 Monaten zeigt der Chart jetzt leicht abwärts. Das ist ein Lichtblick, dem es allerdings noch an Deutlichkeit fehlt. Die 6 und 12-Monatsansichten bleiben aufwärts gerichtet.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Nutzen Sie die Gunst der Stunde für eine Bestellung.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Klarstellung: Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil