Internationaler Markt
Die Ölpreise klettern wieder, nachdem sie gestern kurz ihren Abwärtsspielraum getestet hatten. Die Stimmung an den Ölmärkten ist und bleibt vorerst bullisch – also preistreibend. Heute Morgen unterstützen die US-Ölbestandsdaten des Branchenverbandes API die Aufwärtsbewegung. Das Nordseeöl Brent notiert mit rund 72 Dollar pro Barrel auf neuem Jahreshoch.
Das American Petroleum Institute (API) berichtete gestern in den späten Abendstunden, dass die Rohölbestände in den USA auf Wochensicht gesunken sind. Die Benzinreserven sollen ebenfalls zurückgegangen sein. Damit fielen die vorläufigen Daten bullisch aus, insbesondere, weil Experten mit leichten Aufbauten bei Rohöl und weniger starken Abbauten bei Benzin gerechnet hatten. Heute Nachmittag um 16.30 Uhr folgen die offiziellen Zahlen des Department of Energy (DOE). Das DOE liefert noch umfangreichere Informationen. Damit lässt sich besser einschätzen, ob die rückläufigen US-Lagerbestände tatsächlich für eine Knappheit sprechen, die für die Preisentwicklung an den Ölbörsen relevant ist. Bestätigt das DOE die Vorgaben des API, so bleibt die preisstützende Wirkung bestehen.
Die bullische Stimmung an den Märkten wird nach wie vor von den Produktionskürzungen der OPEC-Allianz, den US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela sowie neuen Kampfhandlungen in Libyen gespeist. Zudem kommt der 2. Mai nähe, der Tag an dem die USA bekannt geben müssen, ob und in welchem Umfang sie die Strafmaßnahmen gegen iranische Ölexporte verlängern. Das sorgt für Unsicherheit bei den Tradern.
Der begrenzte Abwärtslauf gestern ist unter anderem auf einen Impuls zurück zu führen, der aus Russland kommt. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Gazprom Neft ging in einer Äußerung auch davon aus, dass das Reduzierungsabkommen der OPEC-Allianz, an dem Russland beteiligt ist, zum Ende Juni auslaufen wird. Zuvor hatten sich bereits russische Regierungsvertreter ähnlich geäußert.
Die Ölpreise starten heute Morgen in etwa auf dem hohen Niveau, dass sie gestern Abend erklommen hatten. Damit legten sie gegenüber Dienstagmorgen deutlich zu. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 64,49 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 71,99 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 639,00 Dollar gehandelt. Der Euro-Dollar-Wechselkurs verändert sich minimal: Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,8840 Euro zu haben. Der Euro kostet 1,1310 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise ziehen nach kurzer Verschnaufpause wieder an. Damit setzen sie einen Kurs fort, der in der 12-Monatsansicht der aktuellen Heizölpreis-Tendenz seit Ende Januar zu beobachten ist: Sie pendeln relativ moderat auf und ab, sodass eine Seitwärtsbewegung entsteht.
Derzeit hält sich das Interesse am Heizölkauf in Grenzen. Unter den Kunden, die Preise anfragen, ist die Kaufbereitschaft allerdings hoch. Das zeigt das Schwarm-O-Meter für Heizöl an. Es setzt die Anfragen für Heizöl ins Verhältnis zu den tatsächlich aufgegebenen Bestellungen. Das passt zur Lesereinschätzung, in der die Erwartung an künftig sinkende Preise vergleichsweise zurückhaltend ausfällt. Wer demnächst Heizöl braucht, sieht demnach wenig Grund zu warten.
Die Preistrends unterstützen diese Vermutung. Im kurzfristigen 3-Monatszeitraum tendiert der Trendkanal seit letzter Woche aufwärts. Auch langfristig (3 und 5 Jahre) prognostizieren die Charts steigende Preise. In der 12-Monatsansicht hat eine indifferente Konstellation Bestand, bei der ein Wechsel zum Seitwärtstrend möglich scheint. Allein der 6-Monatschart und der sehr langfristige 12-Jahreschart zeigen leicht abwärts.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer demnächst Heizöl braucht, sollte bestellen. Heizölkunden, die gern spekulieren und mit Ihrem Vorrat noch einige Monate auskommen, mögen auf einen Preisnachlass in der zweiten Jahreshälfte hoffen. Etliche Experten rechnen dann mit einer entspannten Versorgungslage auf dem Rohölmarkt. Damit könnten auch die heimischen Heizölpreise sinken – sicher ist das natürlich nicht.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil