Internationaler Markt
Nach einem kräftigen Preisanstieg am Beginn der letzten Woche sind die Rohölnotierungen im weiteren Verlauf wieder stetig gefallen. Ein weiteres Tief in der seit Mitte September laufenden Abwärtsbewegung konnte allerdings nicht markiert werden. Die Preisentwicklung beim Gasöl, es ist das Vorprodukt für Heizöl, ist im Ergebnis ähnlich. Der Weg dorthin verlief aber weniger geradlinig als beim Rohöl. Die Trends in den einjährigen Preischarts für Rohöl und Gasöl weisen auf eine spannende Lage am Ölmarkt hin. Statt der üblichen Kanäle mit parallel geführten Linien laufen nun zwei Tendenzen auf Konfrontationskurs. In nicht allzu ferner Zukunft sollte sich die eine oder andere Tendenz als neuer Trend durchsetzen.
Angesichts eines drohenden Abwärtstrends sind OPEC und die alliierte Erweiterung OPEC-Plus bemüht, die richtige Angebotsabstimmung zu finden, um das Preisniveau zu halten und die globale Konjunktur nicht abzuwürgen. Nun, da immer deutlicher wird, dass Öl nicht knapp ist, wäre eine weitere Drosselung der Produktion vonnöten. Diese Möglichkeit würde aber die Pläne einiger OPEC-Mitglieder durchkreuzen, ihre Produktion auszuweiten. In der letzten Woche sorgten die Differenzen für einen veritablen Disput auf dem Monatsmeeting der OPEC-Plus. Gerüche über ein Ende der Allianz machten bereits die Runde.
Soweit wird es kaum kommen. Den Mitgliedern ist bewusst, wie wertvoll ihnen ein funktionierendes Kartell im Kampf um stabile Preise ist. Öffentlich geben sich die Dissidenzen zuversichtlich, dass man bei einem zweiten Treffen kommenden Donnerstag einen Kompromiss finden werde. Über eine Fortsetzung des Disputs wird dennoch weiter spekuliert.
Als naheliegendste Lösung wird derzeit eine Verlängerung der freiwilligen Kürzungen der beiden Schwergewichte Saudi-Arabien und Russland bis Ende März 2024 und das Festschreiben der Beschränkungen aller andern Mitglieder gehandelt. Ob das ausreichen würde, die Ölpreise tatsächlich zu stabilisieren steht in den Sternen, denn hinsichtlich der Nachfrage gibt es immer wieder Anzeichen einer Schwäche. Als solche wird beispielsweise die Kunde aus China gedeutet, dass der Industrie die Gewinne abhandenkämen. Für die USA spekuliert man bereits einen geringeren Kraftstoffverbrauch anlässlich des Thanksgiving-Festes zusammen.
Gerüchte und Unsicherheiten passen zu der eingangs beschriebenen Chartkonstellation und sie passen natürlich als allgemeine Stimmung in die Zeit. Aus den Charts kann man unter anderem einen nahenden Preisabsturz herbeiorakeln. Realität ist aber auch, dass die Ölpreisbewegung in diesem Jahr ungewöhnlich ruhig verläuft. Andere Jahre zeigen erheblich größere Amplituden der Preisschwingung.
Heute Morgen wurden die Ölnotierungen in den ersten Börsenstunden bereits tiefer gelegt. Nun schwingen sie auf dem Niveau dahin.
Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird zu 75,15 Dollar und das Barrel Brent zu 80,28 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 817,25 Dollar. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9135 Euro. Damit kostet der Euro 1,0944 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise bleiben ihrem kurzfristigen Abwärtstrend treu, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. In der Ein-Jahres-Ansicht zeigt sich eine ähnliche Konstellation wie bei Rohöl und Gasöl. Zwei Tendenzen laufen auf einen Punkt der Entscheidung zu, um einen neuen Trend entstehen zu lassen. Vielleicht gebiert der kreißende Berg auch nur eine Maus. Mit anderen Worten, möglicherweise schläft die Preisschwingung im weiteren Verlauf völlig ein. Ein preissteigerndes Ereignis kommt aber bar jedweder Spekulation mit Gewissheit auf uns zu, die nächste Stufe der CO2-Abgabe. Sie beträgt gut drei Cent pro Liter und wird für Lieferungen ab dem 1. Januar erhoben.
Im Binnenmarkt kommen die Bestellungen lebhaft herein. Ungeachtet dessen schwingt die Hoffnung auf günstigere Preise im Gegentakt zu den Preisen selbst. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.
Das mathematische Tiefpreis-System wirft nur noch im Südwesten der Republik ein Kaufsignal aus.
Unser Satz an alle Unentschlossenen lautet: Achten Sie auf die Lieferzeiten des Handels. Die versprechen nicht immer Lieferungen in diesem Jahr.
Neues zum Heizungsgesetz finden sie in den News vom 12. September 2023.
Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil