Internationaler Markt
Die Ölpreise geben zu Wochenbeginn erneut nach. Zusätzliches Öl aus Libyen, aus der OPEC insgesamt und aus Russland werde den Markt ausreichend versorgen, so die Erwartung. Die wachsenden Unruhen im ölreichen Süden des Irak und der Streik norwegischer Ölarbeiter werden erst einmal ignoriert.
Außerdem ziehen die USA einen weiteren Pfeil aus dem Köcher: Sollte der Ölpreis erneut anziehen, könnte man erhebliche Mengen aus der Strategischen Ölreserve auf den Markt werfen, so heißt es nun. Die Salzkavernen im Süden des Landes enthalten 660 Mio. Barrel Rohöl und Ölprodukte, was angesichts der nur noch geringen Importabhängkeit der USA ohnehin zu viel ist. Zusätzliche 1 Mio. Barrel pro Tag könnten die Marktbalance erheblich beeinflussen.
Und sollte auch das nicht reichen, könnte Washington die amerikanischen Rohölausfuhren verbieten und damit die Versorgungslage schlagartig verbessern. Das verlagert das Problem zwar nur aus den USA in den Rest der Welt, aber die Kongresswahlen wären unter dem Motto „America First“ erst einmal gerettet.
Am Freitag wurden wie üblich die neuen Wochendaten zur Ölpreisspekulation und zur Bohrtätigkeit veröffentlicht. Die Trader erhöhten ihre Wetten auf steigende Ölpreise minimal um 6 Millionen auf 1170 Millionen Barrel. Nach den Rückgängen im Mai und Juni werden die Spekulanten also wieder etwas zuversichtlicher, dass es mit Brent und WTI wieder nach oben geht.
Die Zahl der aktiven Bohranlagen in den USA (Rigs) blieb in der letzten Woche unverändert. Damit reagieren die Ölfirmen auf die Engpässe in den Pipelines, die den Abtransport neuer Ölmengen in wichtigen Schieferölregionen fast unmöglich macht. Trotzdem bleibt die amerikanische Energiebehörde EIA zuversichtlich, dass die amerikanische Ölflut weiterläuft: In diesem und im nächsten Jahr rechnet sie mit etwa 1 Mio. Barrel pro Tag an zusätzlichem Öl. Die USA wären dann Ende 2019 mit weitem Abstand der wichtigste Ölproduzent der Welt.
Heute morgen liegen die Preise unter dem Wochenschluss, aber über den Notierungen vom Handelsstart am Freitag. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steigt leicht auf 70,45 Dollar je Barrel. Brent-Rohöl legt auf 74,67 US-Dollar je Barrel zu. Gasöl notiert bei 649,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar fällt auf 0,8543 Euro. Damit kostet der Euro 1,1702 Dollar.
Nationaler Markt
Die Rohölpreise schwächeln die zweite Woche in Folge. Heizöl bleibt daher fast unverändert auf reduziertem Niveau, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. In vielen Regionen Deutschlands notieren die Heizölpreise aktuell um die 66 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung mit 3000 Liter.
Der Binnenmarkt für Heizöl ist noch immer erstaunlich lebendig. Die reduzierten Preise mobilisieren eine große Zahl von Kunden. Auch das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt eine für diese Jahreszeit hohe Kaufbereitschaft der Interessenten. Der Preisoptimismus bleibt sehr hoch: Fast neun von zehn Kunden erwarten weiter fallende Heizölpreise in den kommenden Tagen.
Die Charts geben den Optimisten teilweise recht. Der kurzfristige Dreimonatschart für Heizöl wird immer stabiler und zeigt einen klaren Abwärtskanal. Allerdings bleibt der übergeordnete längerfristige Aufwärtstrend, der die Charts seit Anfang 2016 prägt, nach wie vor unangetastet. Das deutet auf eine nur kurzfristige Schwächephase bei den Heizölpreisen.
Was tun? Viele Kunden, die vor fast leeren Tanks sitzen, nutzen den aktuellen Preisrückgang. Wer noch genug im Tank hat, kann auf noch niedrigere Preise spekulieren und vorerst abwarten.
Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Quelle: esyoil