Internationaler Markt
Das war knapp: OPEC & Co. gelang es gestern in letzter Sekunde, den Fall der internationalen Ölpreise (Brent) unter die psychologisch wichtige Marke von 60 Dollar je Barrel zu verhindern. Noch tiefere Preise wären ein denkbar schlechtes Omen für das anstehende OPEC-Treffen. Um den Preisrutsch zu stoppen, musste sich das Kartell allerdings weit aus dem Fenster lehnen.
Noch vor wenigen Tagen schien eine bloße Verlängerung der bisherigen Förderkürzungen ins neue Jahr hinein ausgemachte Sache. Doch der Markt zeigte sich enttäuscht, zumal es auf der Konjunkturseite kaum Hoffnungszeichen gab. Beim Handelskrieg zwischen den USA und China steht Trump vor dem Scherbenhaufen seiner Strategie. Nicht Peking, sondern Washington steht nun knapp ein Jahr vor den US-Wahlen unter Druck, eine gesichtswahrende Einigung zu schaffen.
Die internationalen Ölpreise gingen deshalb auf Tauchfahrt, bis der Irak die ungeliebte Idee ins Spiel brachte, mehr Öl als bisher vom Markt zu nehmen, also die Förderkürzungen auszuweiten. Zusätzlich wollen die Saudis bei bislang widerspenstigen Kartellmitgliedern die Daumenschrauben ansetzen, um die Einhaltung der alten Beschlüsse zu erzwingen. Das dürfte allerdings kaum gelingen, denn weder der Irak noch Russland lassen sich von Riad irgendetwas vorschreiben. Moskau schiebt wie üblich technische Gründe vor, um auch ein Jahr nach den Beschlüssen seine Förderquoten immer noch nicht einzuhalten. Und Bagdad steckt ohnehin mitten in einer innenpolitischen Krise.
Immerhin reichten die verbalen Initiativen aus, um den Preisrutsch für den Moment zu stoppen. Allerdings muss das Kartell nun am Freitag auch liefern, um die Preise zu stabilisieren. Damit hat sich Saudi-Arabien mal wieder in eine schwierige Lage manövriert, denn wie üblich wird es am Ende wohl ihre Aufgabe sein, die Förderkürzungen mehr oder weniger alleine zu schultern.
Darüber würden sich auch die zahlreichen Hedgefonds freuen, die in der Vorwoche einmal mehr ihr schlechtes Timing bewiesen. Sie hatten kurz vor dem Schwächeanfall der Ölpreise im Rekordtempo zusätzliche Wetten auf steigende Ölpreise gekauft und zittern nun dem Kartelltreffen und den neuen Konjunkturdaten entgegen.
Einen kleinen Hoffnungsschimmer lieferten gestern Abend die vorläufigen US-Lagerdaten des Branchenverbandes API. Demnach sanken die Rohölbestände in den USA in der letzten Woche um knapp 4 Mio. Barrel. Belastbare Zahlen gibt es aber wie üblich erst heute Nachmittag vom amerikanischen Energieministerium (DOE).
Heute Morgen gehen die internationalen Ölpreise wenig verändert in den europäischen Handel. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 56,37 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 61,18 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 571,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9024 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1078 Dollar.
Nationaler Markt
Heizöl startet kaum verändert in den Tag, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Preise stehen knapp über 63 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter), also nur knapp über dem Jahrestief vom August. Wie schon in den letzten drei Jahren scheint sich Heizöl mit sehr moderaten Preisen aus dem Jahr verabschieden zu wollen.
Der Preisrutsch lockt nun wieder mehr Heizölkunden in den Markt. Die Bestellaktivität zieht an. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, zeigt auch für die nächsten Tage eine hohe Kaufneigung an.
Der Preisoptimismus ist ebenfalls gewachsen. In der tagesaktuellen Umfrage zeigten sich 87% der Stimmen überzeugt, dass die Heizölpreise noch weiter nachgeben können. Ein hoher Wert. Auch das mathematische Tiefpreis-System drehte in vielen Regionen in den grünen Bereich und rät zum Kauf.
Die Preischarts geben ebenfalls kurzfristig grünes Licht. Seit September ist Heizöl in einem stabilen Abwärtskanal. Mittelfristig und langfristig zeigen die Preiskanäle allerdings ganz überwiegend nach oben.
Was tun? Die Heizölpreise sind in der Nähe des Jahrestiefs. Wer also vor einem fast leeren Tank sitzt, sollte die Gelegenheit nutzen. Wer spekulieren will, könnte weiterhin auf die Schwäche der OPEC und der Weltwirtschaft setzen. Das Abwärtspotenzial wirkt jedoch begrenzt.
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Quelle: esyoil