Internationaler Markt
Auch gestern schreckte die Pandemie die globalen Märkte auf. Immer mehr Länder sind betroffen. Erstmals gab es außerhalb Chinas mehr Neuinfektionen als in China, darunter in wichtigen Industrieländern wie Südkorea, Japan oder Italien.
Besonders die Lage in den USA, dem weltgrößten Ölproduzenten und Ölverbraucher, kommt nun in den Blick. Während Trump gestern Optimismus verbreitete, fürchten die Gesundheitsbehörden, dass die Virusepidemie auch dort nicht mehr aufzuhalten ist. Aber alle stochern im Dunkeln, da immer noch zu wenig über das neue Virus bekannt ist. Im schlimmsten Fall stoppt die Ausbreitung auf der Nordhalbkugel erst im Frühsommer, wenn höhere Außentemperaturen und eine höhere Luftfeuchtigkeit üblicherweise jede Grippewelle zum Stillstand bringen.
Doch vorerst geben alle Märkte nach, also auch der Ölmarkt. Die Rohölsorte Brent fiel heute Morgen unter 53 Dollar je Barrel und damit auf den tiefsten Stand seit dem Januar 2019. US-Rohöl der Marke WTI ist nur noch 48 Dollar je Barrel wert. Öl hat damit in nur fünf Tagen 11 Prozent an Wert verloren.
Die Folgen für die Ölnachfrage werden immer greifbarer. Letzte Schätzungen halten es sogar für möglich, dass der globale Ölverbrauch im Gesamtjahr stagnieren und nicht wie bisher erwartet um etwa 1 Prozent zulegen wird. Im Moment liegt die Ölnachfrage je nach Einschätzung zwei bis vier Prozent niedriger als sonst.
Noch immer ist unklar, ob sich das OPEC/Russland-Kartell zu Förderkürzungen durchringen kann. Vor allem Moskau fürchtet, dass damit lediglich Marktanteile an amerikanische Schieferölfirmen abgetreten werden. Auch dort spitzt sich die finanzielle Situation zu. Immer mehr Ölfirmen müssen ihre Bilanzprognosen senken. Da die Banken den Kredithahn zudrehen, droht eine Pleitewelle in den amerikanischen Schieferöl- und Schiefergasregionen.
Der wöchentliche Lagerbericht in den USA fiel demgegenüber, wie schon in der Vorwoche, wenig spektakulär aus. Die Rohölbestände änderten sich nur geringfügig, während die Produktlager um knapp 5 Mio. Barrel schrumpften. Beides lässt sich durch geringere Rohölimporte und etwas schwächere Raffinerieaktivitäten erklären. Die unter dem Strich preisstützende Wirkung der Daten verpuffte jedoch.
Hier die Bestandsveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: +1,3 Mio. Barrel (API) bzw. +0,5 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -0,7 Mio. Barrel (API) bzw. -2,1 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +0,1 Mio. Barrel (API) bzw. -2,7 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion: 13,0 Mio. Barrel pro Tag (8 Prozent höher als vor einem Jahr)
Am heutigen Morgen geben die Ölpreise erneut nach. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 48,04 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 52,68 US-Dollar je Barrel Gasöl notiert bei 447,25 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9163 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,0918 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise fallen auch heute wie ein Stein, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Der durchschnittliche Preis liegt aktuell nur noch bei knapp über 53 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter). Das ist der tiefste Stand seit August 2017.
Der Einbruch der Heizölpreise treibt die Anzahl der Bestellungen auf rekordverdächtige Höhen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, steht ebenfalls auf der höchsten Stufe. Das mathematische Tiefpreis-System rät in allen Regionen zum Kauf. Die Preischarts trüben das Bild in keiner Weise. In der kurzen, mittleren und langen Frist weisen alle Preiskorridore nach unten.
Nur 63% der Voten in der täglichen Umfrage rechneten mit fallenden Heizölpreisen. Das ist ein vergleichsweise niedriger Wert. Der Preiseinbruch hat also viele Verbraucher positiv überrascht. Das erklärt die erst jetzt einsetzende Bestellflut.
Was also tun? Wer demnächst Heizöl bestellen muss, sollte die extrem attraktiven Preise nutzen. Wer spekulieren will, kann auch jetzt noch auf eine Fortsetzung des Preiseinbruchs spekulieren. Allerdings steigt das Risiko einer Gegenbewegung, je tiefer die Ölpreise sinken.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.
Quelle: esyoil