Internationaler Markt
War die Stimmung an den Ölbörsen schon zu optimistisch? Der Aufwärtstrend, der sich zu Wochenbeginn durchsetzte, hat zumindest einen Knick bekommen. Erste Anzeichen, dass sich die Ölnachfrage schneller erholt als bislang angenommen, hatten die Ölpreise aufwärts geschoben. Diese Hoffnung versprühenden Nachrichten haben zwar noch immer Bestand. Doch das Marktgeschehen ist komplex. Aktuell setzen sich preisbelastende Impulse durch.
Anfang Juni steht das nächste OPEC-Meeting an, auf dem über die künftigen Produktionskürzungen verhandelt wird. Beobachter fürchten, Russland könne sich nicht in dem Maße einbringen, wie es für einen zügigen Ausgleich von Angebot und Nachfrage nötig wäre. Außerdem drücken neue politische Spannungen zwischen den USA und China auf die Stimmung. Die chinesische Regierung plant ein Sicherheitsgesetz für Hongkong, mit dem sie die Kontrolle über die Sonderverwaltungszone ausweiten würde. Präsident Trump könnte zu neuen Handelssanktionen greifen, wenn das Gesetz beschlossen wird. Beide Befürchtungen dämpfen heute die Ölpreise.
Der russische Energieminister Alexander Nowak traf sich gestern mit den Vertretern von Ölunternehmen seines Landes, um über die Verlängerung der Produktionskürzungen zu sprechen. Aus eingeweihten Kreisen verlautet, Befürworter und Gegner hielten sich die Waage. Nowak sieht den Markt im Juli ausgeglichen. Derzeit beteiligt sich Russland umfangreicher an den beschlossenen Kürzungen der OPEC+ Gruppe, als man es aus der Vergangenheit gewohnt ist. Das stützte die Futures bisher. Doch nun gibt es Ängste, dass gerade die positive Aussicht auf einen zügig ausgeglichen Markt die russische Motivation, weiter umfangreich zu kürzen, aushebeln könnte.
Heute warten die Trader auf neue Impulse. Dazu gehören die US-Ölbestandsdaten.
Die Zahlen, die das Department of Energy (DOE) in der vergangenen Woche vorlegte, wiesen auf eine Entspannung der Bestandssituation bei Rohöl hin. Nun sind die Marktteilnehmer neugierig, ob sich die Entwicklung so fortgesetzt hat. Das würde die Ölpreise stützen. Sollten die US-Ölbestände entgegen der Erwartung wieder angestiegen sein, so wäre das ein weiterer Dämpfer. Zugleich wollen die Händler wissen, ob die Produktnachfrage kurz vor Beginn der Fahrsaison in den USA bereits gestiegen ist und Reserven aus den Lagern abgeflossen sind. In der letzten Woche hatten diese noch zugelegt. Wegen des US-Feiertages am Montag werden die US-Ölbestandsdaten einen Tag später als gewohnt veröffentlicht. Der vorläufige Bericht des American Petroleum Institute (API) erscheint heute am späten Abend. Am Donnerstag folgt der offizielle Report des DOE um 17 Uhr.
Analysten sahen den Markt gestern leicht überhitzt und gehen mittlerweile davon aus, dass es keinen durchgehenden Aufwärtstrend geben wird. Trader nahmen gestern Nachmittag Gewinne mit. Die Ölfutures verloren. Die Notierungen starten heute Morgen niedriger als gestern früh. Das Barrel der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zurzeit 34,16 Dollar. Die Nordseesorte Brent steht bei 36,03 US-Dollar das Barrel. Eine Tonne Gasöl wird zu 298,00 Dollar gehandelt. Der US-Dollar ist heute Morgen für 0,9125 Euro zu haben. Damit kostet der Euro 1,0956 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise machen Verbrauchern Freude. Nach dem jüngsten Anstieg ist doch wieder ein Abgang möglich, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz zeigt. Mit rund 44,50 Euro je 100 Liter ist der durchschnittliche Preis für eine Standardlieferung von 3000 Litern weiterhin attraktiv.
Die Entwicklung am internationalen Ölmarkt lässt die Heizölpreise heute sinken. Damit bleiben zunächst die Abwärtstrends in allen Zeitbereichen in Takt. Die Hoffnung auf einen Nachlass war zuletzt geschrumpft, weil die positive Stimmung am internationalen Ölmarkt die Heizölpreise zum Wochenauftakt mit nach oben zog. Diese hat einen kleinen Dämpfer bekommen, kann aber jederzeit erneut aufflammen. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl zeigt heute eine hohe Kaufbereitschaft unter den Heizölnutzern, die eine Preisabfrage starten. In der Lesereinschätzung erwarten 68 Prozent künftig sinkende Preise.
Das mathematische Tiefpreis-System gibt in einigen Regionen Deutschlands ein Kaufsignal. Nach der esyoil-Formel wird aus Vergangenheitswerten für die Gegenwart errechnet, ob der aktuelle Heizölpreis besonders günstig ist. Ist das der Fall, wird ein Kaufsignal angezeigt.
Der Blick auf die Preistrends bestärkt Verbraucher auf sinkende Preise zu setzen. In allen kurz-, mittel- und langfristigen Zeitabschnitten weisen die Charts Abwärtstrends aus. Sollten die Preise wieder ansteigen, könnte sich der kurzfristige Preistrend ändern. Doch heute bleibt er unangefochten.
Der Rat an alle Unentschlossenen lautet: Wer Heizöl braucht oder sich zu guten Konditionen bevorraten möchte, sollte bestellen. Die Preise sind sehr attraktiv. Die Bestellflut ist abgeebbt und mit ihr die kräftigen Aufschläge, die es in manchen Regionen gab.
Um gute Kaufzeitpunkte optimal nutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm messen Sie den Füllstand Ihres Heizöltanks jederzeit einfach per Knopfdruck.
Was bedeutet das Klimapaket der Bundesregierung für Besitzer von Ölheizungen? Hier einige Information, um Missverständnisse auszuräumen: Das Heizen mit Öl bleibt erlaubt. Bestehende Anlagen dürfen ohne Einschränkungen weiterlaufen. Wer ab 2026 eine neue Ölheizung einbaut oder die alte ersetzt, ist verpflichtet ein Gerät mit regenerativem Anteil zu wählen – zum Beispiel Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.
Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.
Quelle: esyoil