Internationaler Markt
Die leichte Erholung der Ölpreise erhielt gestern einen Dämpfer. Zunächst kletterte Brent-Rohöl über 60 Dollar je Barrel und blieb in der Nähe dieser kritischen Marke. Doch die neuen Lagerbestandsdaten aus den USA schickten die Preise auf Talfahrt.
Die amerikanischen Raffinerien verarbeiteten in der letzten Woche weniger Rohöl als erwartet. Die Rohölbestände legten daher um 3,5 Mio. Barrel zu. Das erwischte einige Trader auf dem falschen Fuß, denn die vorläufigen Daten vom Dienstag ließen auf einen Lagerabbau schließen. Bei den wichtigen Produkten wie Benzin und Diesel gab es hingegen keine großen Veränderungen. Die Ölförderung hielt sich unverändert bei 13,0 Mio. Barrel pro Tag. Auch das belastete die Preise, da in den Wintermonaten die Aktivitäten in den sehr kalten Regionen der USA normalerweise gedrosselt werden müssen.
Hier die Bestandsveränderungen in der Übersicht:
Rohöl: -4,3 Mio. Barrel (API) bzw. +3,5 Mio. Barrel (DOE)
Heizöl und Diesel: -0,1 Mio. Barrel (API) bzw. -1,3 Mio. Barrel (DOE)
Benzin: +3,3 Mio. Barrel (API) bzw. +1,2 Mio. Barrel (DOE)
Ölproduktion: 13,0 Mio. Barrel pro Tag (9% höher als vor einem Jahr)
Alles in allem waren die Bestandsdaten nicht dramatisch, aber die Ölpreispessimisten hatten nun wieder Oberwasser. Die Exportausfälle in Libyen und die geplanten Gegenmaßnahmen der OPEC gerieten aus dem Blick. Stattdessen konzentrierte sich der Markt wieder auf das Corona-Virus.
Das Virus breitet sich in der Tat weiter aus, aber die Infektionen beschränken sich fast ausschließlich auf China. Bislang gibt es nur 50 bestätigte Infektionen außerhalb des Landes. Heute trifft sich der Notfallausschuss der Weltgesundheitsbehörde WHO, um zu entscheiden, ob die Lage zu einem internationalen Notfall hochgestuft werden soll. Das würde die Finanzmärkte und damit auch den Ölpreis belasten, aber im Moment sieht es nicht danach aus. Die drastischen Maßnahmen in China und die vielen Einschränkungen beim Flugverkehr scheinen zu greifen.
In Traderkreisen überwiegt dennoch die Unsicherheit. Finanzmärkte und Ölmärkte starten schwach in den neuen Handelstag. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 52,44 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 58,77 US-Dollar je Barrel. Gasöl notiert bei 511,75 Dollar je Tonne. Der US-Dollar ist 0,9080 Euro wert. Damit steht der Euro bei 1,1011 Dollar.
Nationaler Markt
Die Heizölpreise rudern heute Morgen etwas zurück, wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Die durchschnittlichen Notierungen sinken nach dem gestrigen Preissprung wieder unter 60 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).
Noch immer ist der Heizölmarkt extrem aktiv. Die Kunden nutzen das niedrige Preisniveau, um sich für den Rest des Winters und darüber hinaus zu versorgen. Auch in den nächsten Tagen sollte die Kaufbereitschaft sehr hoch bleiben. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen vergleicht, steht nach wie vor auf der höchsten Stufe. Auch das mathematische Tiefpreis-System gibt für fast alle Regionen grünes Licht und rät zum Kauf.
Der Preisoptimismus schrumpfte erneut. Nur noch 63% der Stimmen setzen in der tagesaktuellen Umfrage auf weiter fallende Preise. Gestern waren es noch 78%. Eile scheint demnach geboten, was wiederum die Bestellflut erklärt.
Die Preischarts hingegen deuten auf eine Fortsetzung des Abwärtstrends bei den Heizölpreisen. Die Preiskorridore fallen in der kurzen wie auch in der mittleren und längeren Frist. Die gestrige Preisschwäche hat diese Trends bestätigt.
Was also tun? Die Heizölpreise sind nach wie vor auf einem sehr attraktiven Niveau. Es gibt aktuell keinen triftigen Grund, die Bestellung aufzuschieben.
Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.
Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.
Quelle: esyoil