Internationaler Markt

Seit dem Amtsantritt des unberechenbaren Präsidenten der USA laufen die Ölpreise wieder für die Verbraucher. Rohöl der Sorte Brent hat in dieser Zeit 13 Prozent an Wert verloren. Gasöl, das Vorprodukt für Heizöl, gab 11 Prozent ab. Die Tagesschwankungen waren zwischenzeitlich hoch und ließen den freundlichen Trend kaum erahnen. Ob das Ergebnis dem präsidialen Plan entspricht oder die Folge erratischen Handelns ist, kann man nicht mit Gewissheit feststellen. Abwärtstrends gab es auch unter anderen US-Regierungen. Zuletzt verloren die Ölpreise zwischen Juli und September 2024 in ansehnlicher Weise. Die Verluste betrugen damals 17 Prozent beim Rohöl und 14 Prozent beim Gasöl. Historisch gesehen sind die genannten Preisrückgänge moderat. Sie deuten auf eine ungewöhnlich stabile Preislage hin.

Mehrere Faktoren haben den Fortgang der rückläufigen Preisentwicklung in der letzten Woche begünstigt. Dazu zählt die Ankündigung der OPEC-Plus, ab April die Produktion zu steigern. Laut dem russischen Vize-Ministerpräsidenten Alexander Nowak stehe dieser Schritt jedoch nicht im Zusammenhang mit dem Druck von Präsident Trump, der die OPEC zur Produktionsausweitung aufgefordert hatte. Vielmehr sei die Entscheidung durch einen erwarteten saisonalen Nachfrageanstieg begründet. Da dieser Anstieg bereits für das zweite Quartal 2024 prognostiziert wurde, erscheint das späte Handeln der OPEC-Plus mehr als fragwürdig.

Zusätzlich halten jüngste Wirtschaftsdaten aus China die Unsicherheit hoch, da sie weiterhin auf eine schwächelnde Nachfrage hindeuten. Alle bisher von der Regierung ausgerufenen Maßnahmen vermochten es nicht, das Wachstumsziel von fünf Prozent glaubhaft zu untermauern. Ein fortgesetzter Rückgang der Ölnotierungen ist daher recht wahrscheinlich, mindestens aus charttechnischer Sicht.

Unterstrichen wird diese Einschätzung durch die neue monatliche Preisliste des saudischen Ölkonzerns Aramco. Diese Preise gelten als wichtiger Indikator für die Nachfrageerwartung der Saudis in verschiedenen Absatzregionen. Besonders im asiatischen Markt, auf dem zuletzt der Fokus lag, wurden die Preise erstmals seit drei Monaten deutlich gesenkt. Auch in Europa sinken die Preise leicht, jedoch fällt der Preisnachlass mit -0,40 Cent pro Barrel für die Sorte Arab Light in Asien stärker aus. Die Preise für US-Kunden bleiben hingegen unverändert.

Über allem leuchtet weiterhin die als chaotisch eingeschätzte politische Entwicklung der USA. Ihr Beinfluss auf die Märkte ist ein Novum. So setzte Präsident Trump die gerade eingeführten Strafzölle gegen Kanada und Mexiko vorübergehend aus, während China Gegenzölle in Kraft setzte. Zudem sorgen die Verhandlungen über einen möglichen Frieden in der Ukraine für Unsicherheit, da sie zu einer Lockerung der US-Sanktionen gegen Russland führen könnten. Gleichzeitig werden bei mangelnder Kompromissbereitschaft aber weitere Sanktionen gegen Russland angedroht. Gleiches erwartet den Iran, sollte dieser sich Verhandlungen über sein Atomprogramm verweigern. Dabei ist allein der Umstand, dass man mit Teheran verhandeln will, eine überraschende Wendung.

An den Ölbrösen geht es zum Wochenstart recht ruhig zu. Die Notierungen bewegen sich auf dem Abschlussniveau der letzten Woche mit einem leichten Hang zu steigen. Das sieht allerdings wenig inspiriert aus. Eine Wende nach unten scheint jederzeit möglich.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 67,16 Dollar und das Barrel Brent zu 70,47 Dollar gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 672,50 Dollar. Der US-Dollar kostet aktuell 0,9219 Euro. Damit kostet der Euro 1,0843 Dollar.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise befinden sich auf einem neuen Jahrestief, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Das ist aufgrund des noch jungen Jahres keine große Sache, aber doch der Freude wert. Die Entwicklung verläuft eng an den internationalen Vorgaben. Sie weckt Hoffnungen auf noch tiefere Preise. An der Struktur der Trendkanäle hat sich nur wenig geändert. Die Ausprägung ändert sich indes schon. In der 3-Monats-Ansicht weist der Trend deutlicher abwärts als zuvor. In den beiden folgenden Ansichten ist ein klar und ein kaum noch aufwärtsstrebender Trend zu erkennen. Letzter könnte auch als Seitwärtstrend durchgehen.

Angesichts der Preisentwicklung ist die Heizölnachfrage im Binnenmarkt stark belebt. Die Hoffnung auf tiefere Preise wird allerdings auch immer ambitionierter. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem außerordentlich starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in allen Regionen der Republik Kaufsignale an.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Die Heizölpreise sind wieder im kaufbaren Bereich. Wer wenig Öl im Tank hat, sollte sich beherzt eindecken.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Quelle: esyoil